Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 21 die Verwertung der erzeugten Produkte, Nebenprodukte u. Abfälle oder für den Erwerb der Rohmaterialien bestimmten Anlagen u. sonst. Unternehmungen. Das benötigte Areal, ca. 400 Morgen, wurde vom Lübeckischen Staate für ca. M. 200 000 erworben. Das Werk, das den Betrieb im Frühjahr 1907 aufnehmen dürfte, wird ber Herrenwiek am unteren Lauf der Trave angelegt und soll Roheisen, besonders Giessereiroheisen erzeugen. Die Erze werden aus Schweden u. vom Mittelmeer bezogen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die G.-V. vom 15./11. 1906 beschloss Erhöhung um M. 2 000 000) fauf M. 6 000 000) durch Ausgabe von 2000 Aktien, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu 105 % einschl. Stempel begeben wurden. Die Option auf ca. M. 1 800 000 Aktien der I. Emiss. befindet sich im Besitz von Carl Spaeter in Coblenz. Hypothekar-Anleihe: M. 2 500 000 zu 4½ % verzinslich, rückzahlbar zu 103 %, über- nommen von dem Konsortium Akt.-Ges. f. Montan-Ind. u. Carl Cahn in Berlin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Baukto 321 787, Kassa 8443, Effekten 24 937, Be- stände 89 651, Bankguth. 2 045 234, Debit. (Anzahl. auf für den Bau gemachte Bestellungen 603 023, Kaut. 17 800. – Passiva: Eingez. A.-K. 3 000 750, Kredit. 110 128. Sa. M. 3 110 878. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Effekten, Kursverlust 262, Gründungskosten 51 353. – Kredit: Zs. aus Bankguth. 30 174, Miete 346, Übertrag, Verlust (Übertrag auf Baukto) 21095. Sa. M. 51 615. Dividende 1905 06: – (Noch im Bau). Direktion: Hütten-Ing. Dr. Mor. Neumark. Aufsichtsrat: Vors. Senator Friedr. Ewers, Stellv. Senator Ed. Rabe, Senator Herm. Eschen- burg, Kaufm. Herm. Fehling, Aug. Hersen, Kaufm. Karl Lüth, Rechtsanw. Dr. Hch. Görtz Lübeck: Dir. Lud w. Sachs, Carl Cahn, Berlin. Société Métallurgique de Sambre & Moselle Société anonyme in Montignies-sur-Sambre bei Charleroi, Zweigniederlassung: Hüttenverein Sambre und Mosel in Maizieres bei Metz. Gegründet: Am 27./12. 1898, Dauer bis 1935. Die Montan-Gesellschaft Lothringen- Saar in Metz hat in die Ges. eingebracht: 1) Die Hüttenwerke und Hochofenanlage in Maizières bei Metz (41 ha). 2) Die Eisenerzkoncessionen Maringen, Germania, Jaumont, u. Jaumont- Erweiterung (zus. 1135 ha). 3) Die Koksofenanlage Dechen, Rheinprovinz (inzwischen 1905 an Fiskalische Grubenverwaltung in Saarbrücken verkauft). Die A.-G. Forges de Montigny- sur-Sambre hat in die Ges. eingebracht die Hüttenwerke von Montigny-sur-Sambre mit ca. 10 ha Grundbesitz und Minenkoncessionen von 69 ha Grösse. Als Gegenwert wurden der Montan-Ges. Lothringen-Saar 22000 Aktien und der Akt.-Ges. Forges de Montigny-sur-Sambre 5000 Aktien der Ges. à frs. 500 zugeteilt. Zweck: Betrieb der Hochöfen und Giessereien von Maizieres bei Metz, der Koksöfen von Dechen, Ausbeutung der Eisenerzkoncessionen Maringen, Germania, Jaumont und Jaumont- Erweiterung und der neuerbauten Stahl- u. Walzwerke von Montigny-sur-Sambre (Belgien). Die Ges. besitzt 3 Hochöfen in Maizieres mit 11 000 t monatl. Produktionsfähigkeit. Die in Montignie beschränken sich seit 1904 auf die ergiebigere Stahlfabrikation; Monatsproduk- tion 19 000 t. Eine grosse Walzenstrasse befindet sich im Bau. Zum Bau weiterer Hoch- öfen u. 120 Koksöfen bei Montigny wurden 1905 14 ha Land angekauft. Gemeinschaftlich mit der Gewerkschaft Jacobus in Hamborn wurden 1906 bei Maizieres 68 ha Grundstücke gekauft. Die Verwaltung steht in Unterhandl. wegen Erwerbkeines bedeutenden Anteils an einer noch zu gründenden Erzgrubengesellschaft. Letztere ist günstig gelegen und würde den Hochöfen ihren regelmässigen Bedarf an reichen u. guten Erzen liefern. Kapital: frs. 22 000 000 in 32 000 St.-Aktien u. 12 000 Vorz.-Aktien, sämtlich frs. 500. Die lt. G.-V. v. 20./3. 1905 ausgegebenen Vorz.-Aktien berechtigen ab 1./7. 1905 zu 5 % nach- zahlungspflichtiger Vorz.-Div. Sie wurden der Firma Aug. Thyssen & Co. gegen Rückgabe von frs. 6 000 000 4½ % Oblig. v. 1899 zum Nennwert in Zahlung gegeben mit der Ver- pflichtung, 6400 Stück den Aktionären 5: 1 zu pari anzubieten; geschehen am 31./5. 1905. – Anleihe: frs. 10 000 000 in 4½ % Oblig. à frs. 500, aufgenommen lt. Beschluss des Ver- waltungsrates vom 14./5. 1905. Bisher frs. 6 000 000 ausgegeben, zur Zeichnung aufgelegt in Belgien am 10./7. 1906 zu pari. Diese Anleihe wird ab 1907 inne halb 30 Jahren zu pari getilgt; ab 1./7. 1911 hat die Ges. das Recht verstärkter oder gänzlicher Tilg. Der Erlös der neuen Anleihe, von der die restlichen frs. 4 000 000 einstweilen in Reserve bleiben, dient in der Hauptsache zur Errichtung von 2 Hochöfen u. 120 Koksöfen in Montigny. Eine spezielle Sicherheit erhält die Anleihe nicht; die Ges. darf nur einer neuen kein Vorrecht gewähren. Kurs in Brüssel Ende 1906: frs. 507. Auch in Antwerpen notiert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Okt. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 9 % an V.-R. u. A.-R., 86 % als Div. an die Aktionäre. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Etablissem. Maizieres 11032 948, do. Montigny 12 010 158, Material. u. Vorräte 1 594 951, Fabrikate 817 728, Kassa 31 272, Wechsel 99 734, Bankguth. 1 061 832, do. für Oblig. 4 341 947, Oblig. Agio 360 000, Debit. 3 044 693, Kaut.-Kto 397 500. – Passiva: A.-K. 22 000 000, Oblig. 6 000 000, Amort.-F. 3 028 126, R.-F. 95 238, Lohnkto 136 194, Bankkredit 438 221, Kredit. 2 330 877, Kaut.-Kto 397 500, Gewinn 366 558. Sa. frs. 34 792 716.