324 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Das neben dem Hochofenwerk befindliche Stahlwerk ist mit den neuesten maschinellen Einrichtungen unter ausgedehnter Verwendung elektr. Antriebe versehen und seit 1./1. 1900 im Betrieb. Später ist noch ein Siemens-Martin-Stahlwerk mit 3 Öfen, 2 Walzwerke für kleine Profile und Faconeisen und eine Gasmotoren-Anlage zur Ausnutzung der Hochofen- Gase hinzugekommen und 1./3. 1904 die neue Centralwerkstätte. Die Fabrikanlagen bedecken etwa 225 ha Grundfläche. Für Gehälter u. Arbeitslöhne wurden 1904/1905 u. 1905/1906 M. 7 551 281, 9 924 968 ausgegeben. Länge der Betriebsgeleise der eigenen elektrisch be- triebenen Bahnen, ohne Seilbahnen ca. 25 km. Es sind auf den Werken bezw. in Rombach, Stahlheim und Montois 198 Häuser für 742 Beamten-, Meister- u. Arb.-Wohn. vorhanden; die Ges. unterhält 3 Konsumanstalten u. 2 Schulen. Die Ges. ist bei dem 1899 gegründeten Rombacher Portland-Cementwerk A.-G. mit M. 200 000 beteiligt. Produktion: 1900/1901 1901/1902 1902/1903 1903/1904 1904/1905 1905/1906 Grubenförderung. . . . t 787 965 772 225 901 480 1 438 446 1 392 022 1 978 477 Roheisen-Erzeugung . . . 264 208 326 039 386 521 408 854 436 562 529 693 Stahlwerk: Rohblöcke. . . . 206 059 233 671 354 552 378 240 413 419 459 697 Walzwerke: Halbfabrikate . . „ 120 062 190 304 399 Fertigfabrikate. . . 58 154 67 000 7 308 464 329 726 365 152 405 522 Arbeiter. = „ 3 500 3 550 4 500 5 000 5 500 6716 Versand an Stahlerzeugnissen 1901/02–1905/06: 280 645, 315 841, 317 577, 360 056, ? t. Die Ges. gehört dem Stahlwerks-Verband mit 509 014 t an, hiervon entfallen 458 363 t auf Produkte A u. 50 651 t auf Produkte B. Gegenwärtig sind 5 Eisenerz-Bergwerke im Betriebe; die vollständig aufgeschlossenen, vorgerichteten Gruben haben einen Wert von M. 15 000 000. Der Vorst. der Rombacher Hüttenwerke wurde lt. G.-V. v. 7./5. 1901 ermächtigt, die Ge- werkschaften St. Paul, Grenze und Pauline auch formell mit der Ges. zu vereinigen, nach- dem sämtl. Kuxe der 3 Gewerkschaften in Besitz der Rombacher Ges. übergegangen waren. Der Besitz der 3 Gewerkschaften umfasst folgenden Flächeninhalt: St. Paul 764, 07 ha, Pauline 135,30 ha, Grenze 199, 17 ha (zus. 1098,54 ha); sie sind so konsolidiert, dass der Abbau einheitlich erfolgen kann und wird den gegenwärtigen Bedarf der Ges. an Erzen noch mind. auf 50 Jahre decken. Die Ges. hat ferner zur Erweiterung ihres Bergwerksbesitzes die Option auf die ca. 750 ha umfassende, ihren Erzfeldern benachbarte Erzkoncession Marengo 1./7. 1903 ausgeübt. Der Grubenbesitz inkl. der Orne-Gruben (s. unten) umfasst jetzt zus. 2770 ha. Die Ges. sicherte sich durch Bohrungen in günstiger geographischer Lage Westfalens Kohlenfelder, die bei mässiger Teufe vorzugsweise die für den eigenen Bedarf in Frage kommenden Qualitäten enthalten. Die Kohlenfelder, die 1904 durch Zukäufe erweitert sind, sollen nunmehr aufgeschlossen werden. 1906 sicherte sich die Ges. in der Umgegend von Erkelenz (Rheinprov.) 12 Maximalfelder an Kohlenterrain. Der Zugang an Bergwerkseigentum betrug 1905/06 zus. M. 1 443 390, an Grundbesitz M. 664 930. Die Hochofen, Stahlwerks- u. sonstigen Anlagen erforderten 1905/06 zus. M. 6 933 399. Auch 1906/07 sind beträchtliche Neuanlagen im Bau. Die Ges. schloss 1902 einen Vertrag betr. Ausbeutung der Orne-Erz-Gruben: Die Montan-Ges. Lothringen-Saar hatte ihre zu den Konc. Orne, Maulwurf u. Saar u. zu dem Teil der aufgeteilten Konc. Guter Nachbar gehörigen Bergwerke und Grubenbesitz von zus. 658 ha 49 a 23 qm, sowie die Konc. Willkommen u. Wallingen von zus. 259 ha 08 a 25 qm Flächeninhalt an eine Bankengruppe bezw. Gew. für M. 10 000 000 verkauft, die diesen Besitz den Rombacher Hüttenwerken zum Kauf oder zur Ausbeutung anbot. Das Angebot ist von Rombach unter Ausbeding. eines Optionsrechts während 5 J. angenommen; mit Wirkung ab 1./1. 1903 wurden 999 Orne-Kuxe für M. 5 244 750 erworben u. das A.-K. zu diesem Zwecke um M. 4 000 000 lt. G.-V. v. 30./6. 1903 erhöht. Die Grubenfelder der Gewerkschaft Orne, von denen 2 ganz, 1 zum Teil u. 1 noch nicht aufgeschlossen sind (2 Konc. sind ausserdem noch unverritzt), markscheiden mit den Grubenfeldern der Rombacher Hüttenwerke; sie werden durch eine im Bau befindliche Bahn mit der Grubenbahn der Rombacher Hüttenwerke und dadurch mit dem Hochofenwerk verbunden. Die Ertragsfähigkeit der Gruben wird auf mind. 45 000 000 t geschätzt. Das Bergwerkseigentum der Rombacher Ges. erhöhte sich 1903/1904 durch den Zugang der Orne-Gruben um M. 12 066 344, die sonst. Anlagekonten 1904/1905 um M. 4 361 376 gegen M. 2 002 597 Abschreib. Die G.-V. v. 20./9. 1905 beschloss Verschmelzung mit der A.-G. Moselhütte zu Maizieres bei Metz (A.-K. dieser Ges. M. 6 000 000 u. eine Anleihe von M. 6 000 000). Die Moselhütte besitzt Eisenerzbergwerke mit Grubenanlagen zu St.-Marie-aux-Chaines von etwa 628½ ha Feldgrösse, 4 Hochofen zu Maizieres bei Metz sowie Koksöfen zu Zeebrügge in Belgien. Die Rombacher Hüttenwerke haben nunmehr 11 grosse Hochöfen mit mind. 2000 t Tages- leistung zur Verf. u. einen Grundbesitz von insgesamt 3400 ha. 1905/06 fanden auf dem neu angegliederten Werke zu Maizieres grosse Umbauten u. Neuanlagen statt. Kapital: M. 33 000 000 in 33 000 Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 2 600 000 wurde erhöht 1890 um M. 1 000 000 (emittiert zu 120 %), lt. G.-V. v. 30./10. 1897 um M. 6 400 000, von denen M. 1 200 000 (emittiert zu 150 %) für 1897/98 u. M. 5 200 000 (emittiert zu 140 %) vom 1./7. 1900 ab an der Div. teilnehmen, einzuzahlen waren je 25 % 30./9. 1898, 15./1., 1./5. u. 1./10. 1899. Die Aktien Nr. 4801–10 000 = M. 5 200 000 erhielten bis 30./6. 1900 auf geleistete Einzahlungen 4 % jährl. Bau-Zs. Die G.-V. v. 7./5. 1901 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von M. 10 000 000, ab 1./7. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000. Ein Syndikat, be-