336 Kohlenbergbau. Um die vertragl. Verpflichtungen der Ges. zu erfüllen u. die Liquid. einem möglichst baldigen Ende zuzuführen, wurden die Anlagen der Redenhütte an den einzigen Reflek- tanten, die Oberschles. Kokswerke u. chem. Fabriken verkauft. Dieselben übernahmen sämtl. Vermögensstücke u. Schulden der Hütte mit alleiniger Ausnahme der von der Redenhütte zu tilg. M. 464 940 Schuldverschreib. (s. unter Kapital) für M. 920 000. Die Käuferin hatte also, da sie die Schulden mit M. 1 336 820 übernahm und noch M. 920 000 bar zuzahlte, ins- gesamt M. 2 256 820 zu zahlen. Durch die auf die Buchwerte vorzunehmenden Abschreib. von M. 1 325 789 erhöhte sich der bisherige Verlust der Redenhütte von M. 411 550 auf über- haupt M. 1 812 340. Als UÜberschuss stellt sich obiger Betrag von M. 920 000 heraus; sonach standen nach Rückzahlung der Schuldverschreib. nach Ablauf des Sperrjahres (22./4. 1904) den Vorr.-Aktien M. 455 060 zuzügl. M. 7278 Zs., abzügl. M. 29 014 Liquid.-Kosten, also M. 433 324 zur Verf. Hiervon sind ab 25./7. 1904 8 % (zus. M. 123 984) als Abschlag verteilt. Gerichtl. Streitigkeiten mit der ehemaligen Arb.-Pens.-Kasse verhinderten die gänzliche Ausschüttung der Masse. Die G.-V. v. 17./12. 1904 genehmigte die Schlussbilanz, doch gaben gegen die Beschlüsse die Vertreter der Minderheit, sämtl. Besitzer nicht bevorrechtigter Aktien, Protest zu Protokoll. Mit Rücksicht auf die möglicherweise durch die Einberufung einer neuen G.-V. und durch Schritte der protestierenden Aktionäre zu erwartenden Kosten wurde be- schlossen, von der zur Verf. stehenden Liquid.- Quote von 19.96 % an die Besitzer von Vorr.-Aktien nur einen Teil (19 %) auszuschütten, d. h. auf jede Vorr.-Aktie zu M. 300 = M. 57, auf eine solche à M. 1500 = M. 285, zahlbar ab 9./1. 1905. Der schwebende Prozess der Pens.-Kasse gegen die Redenhütte ist beim Reichsgericht zu Gunsten der letzteren ent- schieden. Die Restmasse (0.92 %) kam ab 10./7. 1906 mit M. 13.75 auf jede Vorz.- Aktie à M. 1500, M. 2.75 auf jede à M. 300 zur Ausschüttung, so dass die Vorz.-Aktien im ganzen 27.92 % erhalten haben. Die Teilschuldverschreib. zu M. 450 u. 90 kamen vom 20./5.–31./7. 1904 zum Nennwert durch die Breslauer Disconto-Bank in Breslau u. Bank für Handel u. Ind. in Berlin zur Rückzahlung. Nicht abgeforderte Beträge sind bei der Reg.-Hauptkasse in Oppeln zu erheben. Kapital: M. 2 267 400, nämlich M. 1 549 800 in als solche abgest. Vorr.-Aktien, 973 à M. 1500, 301 à M. 300; M. 717 600 in St.-Prior.-Aktien, 418 Lit. A à M. 1500, 27 Lit. B à M. 1500 und 167 Lit. B à M. 300. – Urspr. A.-K. der „Redenhütte“ M. 4 500 000. Über die Wandlungen, die das Kapital bis Herbst 1902 durchgemacht, s. Jahrg. 1903/1904 d. Handb. Um der Ges. neue Betriebsmittel zuzuführen, fasste die G.-V. v. 10./9. 1902 folg. Beschlüsse. Die Aktionäre leisten auf ihre Aktien 30 % Zuzahlung, wogegen ihnen unverzinsl., hypoth. eingetragene, seitens der Gläubiger unkündbare Schuldverschreib. ausgestellt werden. Die Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet worden, werden durch Abstemp. in 6 % Vorz.-Aktien umgewandelt. Im Falle Liquid. der Ges. kommen zuerst die Schuldverschreib., dann die Vorz.- und zuletzt erst die St.-Aktien zur Befriedigung. Frist zur Zuzahlung (M. 450 auf jede Aktie à M. 1500, M. 90 auf jede à M. 300) bis 25./9. 1902. Nachdem bis dahin auf M. 1 419 600 nom. St.-Aktien M. 425 880 zugezahlt waren, wurde für weitere Zuzahl. eine 2. Frist v. 9.–18./10. 1902 festgesetzt und sind nunmehr auf M. 1 549 800 A.-K. M. 464 940 zugezahlt. Die in Berlin gehandelten St.-Prior.-Aktien sind bei der Liquid. ganz leer ausgegangen. Liquid.-Konto am 30./5. 1906: Debet: Saldobankguth. 18 340. – Kredit: Depot für nicht vorgezeigte Aktien 2235, Zahlungen an Aktien 14 206, Liquid.-Spesen 1899. Sa. M. 18 340. Kurs: Prior.-Aktien: Ende 1887–96: 68, 121.40, 135, 78.60, 32.50, 11.40, 6.50, 10.25, 14.25, 15.50 %; Aktien Lit. A Ende 1893–97: –, –, 37, 48, 71.60 %; A u. B Ende 1898–1902: 83.90, 105.10, 72.30, 45.40, 22 %. Notiert Berlin, u. zwar seit 27./4. 1903 fr. Zs.; seit 20./6. 1903 eingestellt. Dividenden: 1886/87–1888/89: Aktien der neuen Gesellsch.: 0, 3, 5 %; Prior.-Aktien 1887/88–1901/1902: 7, 9, 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3, 3½, 6, 8, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Alb. Hildebrandt i. Fa. Hildebrand & Richter. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. u. Notar Dr. M. Gelpcke, Berlin. * Kohlenbergbau. Gewinnung von Koks und anderen Nebenprodukten. Consolidiertes Braunkohlenbergwerk ,Marie“ bei Atzendorf bei Egeln, Prov. Sachsen, Direktion in Berlin-Wilmersdorf, Motzstr. 51. Gegründet: 10./12. 1872. Letzte Statutänd. 28./12. 1899 u. 9./12. 1901. Börsenname: „Con- solidierte Marie“. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb der aus 10 Grubenfeldern be- stehenden Braunkohlengrube „Marie“ ab 1./7. 1872 für M. 2 250 000. Zu dem früher von einer Gew. betriebenen Bergwerk gehört ein aus 10 Grubenfeldern zus. gelegtes Areal. Die Förder. geschieht jetzt von der 9. Sohle aus. Als Ersatz für den im Okt. 1900 zu Bruch gegangenen alten Förderschacht der Otto-Anlage ist ein neuer Förderschacht angelegt u. seit 13./7. 1901 im Betriebe, wodurch u. durch Verbesserung der Wasserhaltung noch 30 000 000 hl Kohlen