Kohlenbergbau. 345 jetzt 7 Pressen. Kohlenförderung 1901/1902–1904/1905: 4098 293, 7018 886, 7 164 081, 8155 789 hl; Brikettproduktion: 90 407, 131 019, 144 615, 163 211 t. Die Ges. stand wegen einer Schuld an die Bernburger Maschinenfabrik seit A pril 1906 unter Zwangsverwaltung, wodurch auch der höchst ungünstige Lieferungsvertrag mit der Kohlenfirma Ed. J. Weinmann in Berlin, der die Brikettfabrikation bis 1912 verschlossen war, hinfällig geworden ist. Am 9./7. 1906 wurde dann der Konkurs über das Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. Klein, Berlin NW. 23, Altonaerstr. 33. In dem Ende September 1906 abgehaltenen Prüfungstermin berichtete der Konkursverwalter, dass die beiden zur Konkursmasse gehörigen Gruben Hansa und Elisabethglück, sowie die in Berlin befindliche Bureauein- richtung für den Preis von M. 2 619 220 freihändig verkauft und auch bereits aufgelassen worden sind. Von dem Kaufpreise wurden bei der Auflassung M. 1 150 479 bezahlt, während der Restbetrag erst bei Fälligkeit der übrigen Hypotheken zur Auszahlung gelangt. Die Hypotheken-Gläubiger erhalten sonach volle Befriedigung. Für die ungedeckten Gläubiger kommen nach dem augenblicklichen Status nach Abzug der Kosten des V erfahrens ca. M. 120 000 zur Verfügung. Sollten jedoch noch 2 nach eingetretener Zwangsverwaltung bewirkte Hypotheken-Eintragungen im Betrage von M. 125 000 mit Erfolg für die Masse angefochten werden, dann würde sich die Teilungsmasse auf M. 245 000 erhöhen. Forderungen sind bis jetzt angemeldet M. 114 772 mit Vorrecht und M. 2 130 145 ohne Vor- recht. Von ersteren konnten aber z. Z. nur M. 19 441, von letzteren nur M. 162 415 aner- kannt werden. Von den mit Vorrecht angemeldeten Forderungen findet ein grosser Teil seine Erledigung infolge des Verkaufs der Werke. Die ohne Vorrecht angemeldeten Forderungen setzen sich zusammen aus: M. 138 132 für Waren und Wechsel, M. 937 432 Schadenersatzansprüche, M. 1 030 532 Ausfallsforderungen, M. 9932 Tantiemen, M. 14 123 Prozess- und Gerichtskosten. Nach dem Bericht des Verwalters sind auch die meisten Aus- fallsforderungen durch den Verkauf der Gruben hinfällig geworden und werden endgültig bestritten bleiben. Bei dieser Sachlage und in Rücksicht auf die voraussichtlich entstehenden Prozesse dürfte die Dividende noch erheblichen Schwankungen unterworfen sein und im günstigsten Falle 77 % für die vorrechtlosen Gläubiger betragen. Die G.-V. der Aktionäre v. 3./11. 1906 beschloss gegen die Hauptabnehmerin, die Kohlenfirma Ed. J. Weinmann, strafrechtlich und civilrechtlich vorzugehen und eine Schadenersatzklage von M. 350 000 anzustrengen. Bei obsiegendem Urteil dürften für die Aktionäre noch etwa 50 % des A.-K. zu retten sein. Kapital: M. 1 400 000, u. zwar in 871 abgest. St.-Aktien u. 529 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks Ankaufs des Grubenfeldes Hansa b. Tröbitz u. Bau einer Brikettfabrik daselbst lt. G.-V. v. 28./12. 1900 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien, begeben zu pari, u. zwecks Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 18./9. 1902 um M. 300 000, wovon nur M. 100 000 zu pari zuzügl. 3 % Kostenanteil nebst Aktien- u. Schlussscheinstempel verausgabt. Bei der letzten Erhöhung, durch die das A.-K. auf M. 2 100 000 gebracht wurde, verzichteten die Aktionäre auf das Bezugsrecht. Die G.-V. v. 27./5. 1903 beschloss zur Kon- solidierung der Verhältnisse der Ges. das A.-K. im Verhältnis 3: 2 auf M. 1 400 000 herab- zusetzen und wieder bis um M. 1 400 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien zu erhöhen. Die Besitzer der zus.gelegten Aktien hatten 1903 das Recht, auf jede zus. gelegte Aktie eine Vorz.-Aktie zu beziehen, wenn sie die zu S. gelegte Aktie mit 70 % in Zahlung gaben und 30 % zuzügl. 2 % für Stempel zuzahlten; mit 529 zus. gelegten St.-Aktien geschehen, die Vorz.-Aktien wurden; dieselben erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht, werden im Falle Auflös. der Ges. vor den konvertierten Aktien befriedigt. Von den der Ges. durch die Ausgabe der Vorz.-Aktien zugeflossenen Mitteln wurden M. 150 000 zur Tilg. von Hypoth. auf Hansa verwandt; der Buchgewinn mit der Zus. legung (M. 700 000) diente zu Abschreib. Betriebsmittel sind der Ges. also durch die Transaktion nicht zugeflossen. Hypotheken: M. 2 452 400, wovon M. 1 046 400 auf Elisabethglück, M. 1 406 000 auf Hansa; hiervon sind M. 200 000 zu Kaut.-Zwecken hinterlegt und M. 243 900 im Besitz der Ges. selbst; demnach Saldo der Hypoth.- Schulden M. 2 008 500. Der Betrag wird 1907 fällig. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 konvertierte Aktie. = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Dividenden: Auf Aktien 1900/1901–1904/1905: 6, 6, 0, 0, 0 %; auf Vorz.-Aktien 1903/1904 7 Monate); 6 %; 190405–1905/06: 6, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Alb. Schultz, Felix Richter. Prokurist: Rich. Klinkert. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rittergutsbes. Kurd 9 aeger, Kleinhof b. Dobrilugk; Rechtsanw. Dr. Ludw. Möhring, Friedenau; Dr. jur. Arth. Cahnheim, Dr. Herm. Giering, Berlin; W. Seeger, Kerstenbrügge. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Dresdner Bank, Commerz- u. Disconto-Bank. Costebrauer Briketwerke. Akt.-Ges. zu Costebrau N.-I. (In Konkurs.) Gegründet: 14./12. 1896. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Ges. übernahm käufl. vom Fürsten zu Solms-Baruth Grundstücke (54 ha 73 a 40 qm) für M. 115 000 u. von Adalbert Wisch Grundstücke (60 ha 37 a 20 qm) für M. 127 000. Am 23./11. 1905 wurde über das Ver- mögen der Ges. der Konkurs verhängt. Konkursverwalter: Glashütten-Dir. Schwager in Friedrichsthal. Die Konkurs-Div. betrug 1à %. Die Firma wurde 4./12. 1906 gelöscht. Das Werk ging an die Niederlaus. Kohlenwerke, Sitz in Berlin, über.