346 Kohlenbergbau. Zweck: Erwerb, Bau u. Betrieb von Kohlenfeldern, Kohlengruben, sowievon Brikettfabriken. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Die G.-V. 13./12. 1902 beschloss zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. Juni 1902 M. 396 465) eine Zuzahl. der Aktionäre bis 40 % pro Aktie à fond perdu. Es scheinen M. 240 000 zugezahlt zu sein, da die Unterbilanz aus 1902 am 30./6. 1903 um diesen Betrag verkürzt erschien. Das A.-K. ist verloren. Dividenden 1896/97–1904/1905: 0 %. Direktion: Paul Dettmer. Aufsichtsrat: Vors. Reg.-Baumeister a. D. Ad. Höschele, Stellv. Max Ludwig, Rechtsanw. Otto Spilling, Halle a. S.; Theodor Kniesche, Leipzig. Briket-Verkaufsverein in Dortmund in Liquidation. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Effekten 7635, Debit. 299 051. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 14 000, Delkr.-Kto 22 612, Steuerrückl. 531, Gewinn-Vortrag aus 1904 62 543, Überschuss pro 1905 6998. Sa. M. 306 686. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 362, Überschuss 69 541. – Kredit: Vortrag 62 543, Zs. u. Provis. 7360. Sa. M. 69 904. Liquidator: Hugo Schulze-Vellinghausen. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Carl Funke. Harpener Bergbau-Actien-Gesellschaft in Dortmund. Zweigniederlassung in Mülheim (Ruhr). Gegründet: 31./10. 1856; eingetr. 31./5. 1862. Letzte Statutänd. 30./10. 1899, 29.7. 1902, 23./7. 1904 u. 27./10. 1905. Zweck: Steinkohlenbergbau, Koksbrennerei u. Brikettfabrikation. Die Ges., besitzt u. betreibt die bei Bochum, Herne, Derne, Lünen, Buer, Courl, Mülheim u. Oberhausen beleg. 21 Zechen Heinrich Gustav mit Amalia, Prinz von Preussen, Caroline, Neu-Iserlohn, Voll- mond, von der Heydt, Julia, Recklinghausen I u. II, Gneisenau, Preussen I u. II, Hugo I, II u. III, Courl, Scharnhorst, ver. Sellerbeck, Roland u. Siebenplaneten mit zus. 41 Sächten. Die Zechen Prinz von Preussen u. Heinrich Gustav umfassen 14 Geviert-Kohlenfelder in Grösse von 14 112 385 qm, 10 Eisenstein-Konc. u. besitzen 324 ältere u. 40 neue Otto'sche Koksöfen, sowie eine grosse Brikettfabrik auf Zeche Heinrich Gustav. Der neu erbaute Schacht II auf Zeche Caroline ist 1904 in Förderung getreten. 1889 Erwerb der Zeche Neu-Iserlohn bei Langendreer für M. 5 700 000, gezahlt in 3750 Aktien à M. 1200 zu 130 % u. M. 210 000 Hypoth. u. 1889 der Zeche Vollmond mit jetzt 2 Schächten für M. 4 000 000, gezahlt in 2000 Aktien à M. 1200 zu 166 %, sowie 1890 die Kokereien Vollmond I mit 50 Coppée-Öfen, do. II mit 80 Coppée-Öfen und 25 Morgen Ziegelterrain, für M. 116 000 u. M. 200 000 Hypoth. Lit. G.-V. v. 11./12. 1889 Ankauf des gesamten Grubenbesitzes der Société Anonyme Belge des Charbonnages d'Herne-Bochum in Brüssel, bestehend aus den Zechen von der Heydt, Julia, Recklinghausen I u. II, von ca. 22 400 000 qam Grubenfeld mit den 4 Schächten Providence, Barillon, Clerget u. Schacht IV für M. 20 700 000, zahlbar in Aktien der Ges. zu 175 %, abzügl. eines Pauschale von M. 550 000 zur Ausgleichung des Gewinnes v. 1./7.–31./10. 1889; auf Zeche von der Heydt 6./7. 1896 ein 2. Schacht in Betrieb gesetzt u. auf der Kokerei derselben Zeche wurden 1898 40 neue Koksöfen in Betrieb genommen. Die Koksofenanlage auf Zeche Recklinghausen I 1899/1900 durch 20 neue Ofen vergrössert. Auf Zeche Julia ist ein neuer II. Schacht abgeteuft, der Ende Juni 1906 in 482 m Tiefe stand u. bei 180 m das Steinkohlengebirge erreicht hat, auf Zeche Recklinghausen I ist 1905 ein neuer 2. Schacht in Förderung getreten. Auf Recklinghausen II 1899 ein neuer Doppelschacht abgeteuft und eine neue Ringofenziegelei in Betrieb gesetzt. Lt. G.-V. v. 28./2. 1891 Erwerb der nordöstl. von Dortmund bei Lünen beleg. Zechen Gneisenau mit 5 347 000 qm Grubenfeld u. 2 Schächten, Scharnhorst mit 5 141 000 qm Grubenfeld u. einem verlass. Schachte u. Preussen mit 17 512 000 qm Grubenfeld und 2 gleichfalls verlassenen Schächten. Gneisenau mit jetzt 3 Schächten, von denen der 3. 1904 fertiggestellt ist, wurde von einer A.-G. betrieben, deren sämtl. Aktien von der Harpener Ges. erworben sind. Der Umbau u. die Erweiterung der Kokereianlage auf Zeche Gneisenau ist beschlossen. 144 moderne Teeröfen sollen die Teer- öfen und 60 Flammöfen ersetzen. Dadurch wird die Kokserzeugung auf 250 000 t verdoppelt. Der Neubau der Feinkohlenwäsche findet ebenfalls statt. Die 1000 Kuxe der Zeche Scharnhorst sind sämtl. in Besitz von Harpen übergegangen; 64 Stück wurden Jan. 1902 zu M. 8000 pro Kux nebst Zs. ab 1./1. 1902 erworben. Der 1. Schacht Scharnhorst ist Wetterschacht, der 2. Schacht April 1904 in Förder. getreten u. mit einer Turbinenanlage versehen. Im An- schluss an die 1903/1904 um 20 neue Öfen und eine Separation für Kleinkoks vergrösserte Kokerei Scharnhorst ist eine grosse Ammoniakfabrik angelegt. Die 1000 Kuxe der Zeche Preussen sind sämtl. à M. 1500 an die Ges. übergegangen; die verlassenen Schächte sind wieder aufgenommen; von den auf Zeche Preussen I projektierten 160 neuen Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte sind bis jetzt 120 im Betrieb. Auf Zeche Preussen II sind 1903 mit M. 8 400 000 Kostenaufwand 2 neue Schächte (ein Doppelschacht u. ein einfacher Schacht) fertiggestellt. Die Förderung wurde 1906 aufgenommen, die Kohlensieberei u. Wäsche sind im Bau, ebenso 80 Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte und zugehöriger Fabrik.