Kohlenbergbau. 351 Möhlauer Braunkohlenwerk Act.-Ges. in Dortmund. Hauptbureau in Dessau. Gegründet: 7./9. 1901; eingetr. 7./9. 1901. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Letzte Statutänd. 30./6. 1902, 30./6. u. 5./11. 1903. Zweck: Erwerb, Einricht. u. Betrieb von Bergwerken u. Bergwerksunternehm., sbec. des im Kreise Bitterfeld geleg. Möhlauer Braunkohlenwerkes. Die G.-V. v. 10./12. 1901 genehmigte den Vertrag bezügl. Ankaufs desselben. Errichtet ist eine Brikettfabrik mit 4 Pressen, in Betrieb seit März 1902. Die mit elektr. Kraft versehenen Anlagen haben Bahnanschluss nach Oranienbaum der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./10. 1901 um M. 300 000, begeben zu pari. Anleihe: M. 600 000 zu 5 %, wovon M. 152 000 begeben. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., ęvent. besond. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1906: Aktiva: Kohlenfeld u. Grundstück 378 000, Abraum 6381, Grubenanlage 20 000, Förder- do. 27 400, Wasserhalt. 25 400, Gebäude 210 400, Kessel u. Masch. 103 000, Brikettanlage 290 000, elektr. Anlagen 16 500, Anschlussbahn 138 000, Grundstück Golpa 5000, Mobil. u. Inventar 15 000, Bohrkto 12 500, Gewerkschaft 6000, Kaut.-Kto 5048, Feuer- versich. 340, Brikettlager 1021, Kassa 1373, Abrauminventar 16 000, Magazin 13 104, Debit. 63 043, Verlust 185 666. – Passiva: A.-K. 800 000, Kto eines Aktionärs 47 000, Rücklage 36 885, Anleihe 152 000, do. Zs.-Kto 250, Kredit. 503 042. Sa. M. 1 539 178. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 128 996, Abschreib. 76 846, Gen.-Unk. 22 996, Knappsch.-Gefälle 5294, Steuern 515, Zs. u. Diskont 33 884, Dubiose 1383, Vortrag aus 1904/05 128 074. – Kredit: Betriebsgewinn 80 876, diverse Einnahmen 2452, Verlust 185 666. Sa. M. 268 996. Dividenden 1901/1902–1905/1906: 0 (Bauj.), 0, 0, 0, 0 %. Direktion: A. Herdieckerhoff, Dessau. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. Dr. Franz Volpert, Bergw.-Dir. Felix Bruchausen, Kaufm. H. Helms, J. Piekenbrock, Fabrikant Heinr. Reuter, Essen (Ruhr); Landrat a. D. Max Löbbecke, Haus-Heemer. Deutsch-Böhmische Kohlen.- u. Brikett-Werke Akt.-Ges. in Dresden. Gegründet: 21./7. 1906; eingetr. 26./7. 1906. Gründer: Rittmeister a. D. Moriz Gross, Klotzsche; Kaiserl. Rat Herm. Schulze, Dresden; Bergwerksdir. Herm. Baelz, Königsberg A. d. Eger; Privatmann Alex. Wissmann, Kaufm. Herm. N euber, Stuttgart. Zweck: Betrieb von Kohlenbergwerken, deren Pachtung u. Verpachtung, der Handel mit Bergwerken und Bergwerksprodukten aller Art, Errichtung und Betreibung von An- lagen, welche zur Gewinnung oder Verwertung von Kahlenbergwerksprodukten und zum Transporte derselben dienlich erscheinen, Zeichnung, Übernahme und Erwerb von Aktien und Kuxen von Bergwerksunternehmungen und Beteiligung an solchen in jeder anderen Form. Auf Grund des Beschlusses des A. R. vom 30./7. 1906 hat die Ges. 88.4 Kuxe der Königsberger Kohlen-Gewerkschaft in Königsberg i. B. – 11.6 Kuxe sind im Besitze der Gewerkschaft selbst – zu einem Gesamtpreise von M. 2 999 942 erworben, in welchem sämtliche mit dem Ankauf der Kuxe verbundene Unk., als Verkaufsvermittelungs-Provision, Kuxenübertragungsgebühren, Schlussnotenstempel usw. enthalten sind. Ferner sind auf Grund des Beschlusses des A.-R. v. 13./9. 1906 die sämtlichen 66 bezw. 128 Kuxe der Gewerkschaften Boden und Sylvester mit Ertragsberechtigung ab 1./1. 1906 zu einem Gesamtpreis von rund M. 2 740 000, welcher am 31./12. 1906 zu zahlen war, erworben und zwar entfallen hiervon auf Boden rund M. 1530 000 und auf Sylvester rund M. 1 210 000. Die Verkäufer der Kuxe der Sylvestergewerkschaft haben sich verpflichtet, die sämtlichen Kuxe zu dem gleichen Preis, zu dem die Deutsch-Böhmische Kohlen- und Brikettwerke, Akt.-Ges. sie erworben hat, innerhalb dreier Jahre, d. i. bis zum 31./12. 1909 zurückzukaufen, sofern die Ges. die ihr bekanntgegebenen Bohrresultate durch nach ihrer Wahl vorzu- nehmende Kontrolle, sei es in Form von Bohrungen oder Aufschlüssen. nicht bestätigt finden sollte, und vorausgesetzt, dass der Stand der Gewerkschaft zur Zeit des Rückkaufes gegenüber dem Stande vom 13./9. 1906 nicht verschlechtert ist. Der Besitz der Königsberger Kohlengewerkschaft im Falkenau-Eger-Becken umfasst eine Kohlengerechtsame von 89 Grubenmassen und 12 Überscharen mit rund 470 ha, ausserdem ein grosses Freischürfgebiet. Auf den Grundstücken befinden sich 2 Brikettfabriken. In 1905/96 betrug de Kohlenförderung 142 788 t und die Lignit-Förderung 11 947 t, während die Brikettfabriken zus. 63 007 t Briketts fabrizierten. Die Leistungsfähigkeit der Brikett- fabriken soll auf jährlich 120 000 t erhöht werden. Für den Wert des Unternehmens wird eine Schätzung veröffentlicht, die auf K 4 433 000 kommt, wovon K 1 830 000 auf die Anlagen und K 2 603 000 auf die Kohlenfelder entfallen. Reingewinn 1904/05 u. 1905/06: K 100 991 u. 117 368. Das Grubenfeld der Bodener Gew. enthält drei Kohlenflöze; in Betrieb ist ein Tagebau auf Braunkohlen und ein Tiefbau mit Gaskohlen. Im I. Sem. 1906 betrug die Förderung an Gaskohlen 45 000 t und an Tagebaukohlen 53 000 t. Für den Gesamtbesitz wird eine Schätzung mit K 2 500 000 bewertet; Reingewinn in 1905 auf