358 Kohlenbergbau wurde beschlossen, dass bis zum 1./10. 1907 die Produktionsfähigkeit der Vereinswerke von 2 773 850 t auf 4 000 000 t gebracht werden soll. Entsprechend der Beteiligungsziffer von 15,386 % hat die Fortuna ihre Leistungsfähigkeit um 187.078 t zu vermehren. Die G.-V. v. 31./7. 1905 genehmigte Erwerb des gesamten Vermögens bezw. der Kuxe der Gewerkschaft Sibyllagrube in Frechen bei Cöln. Als Kaufpreis waren rechnungsmässig M. 5600 pro Kux in Aktien der Fortuna vereinbart; es ist dann eine Einigung dahin erzielt, dass die sich so ergebenden Ges.-Kapitalien von M. 6 400 000 resp. M. 5 600 000 für beide Teile im Verhältnis von 4:3 verringert wurden. Diese Transaktion ist so durchgeführt worden, dass die A.-G. Fortuna ihr Kapital von 4:3 auf M. 4 800 000 verringert und- dann wieder um M. 4 200 000 auf M. 9 000 000 erhöht hat. (S. auch bei Kapital.) Die Gew. Sibyllagrube besass Grubenfelder in Grösse von rund 4200 Morgen, mit einer Kohlen- mächtigkeit von durchschnittlich 24 m. Auf den Feldern Sibyllagrube und Grefrath waren Brikettfabriken mit je 7 Pressen vorhanden, die früher eine Jahresleistungfähigkeit von 170000 t Briketts hatten und auf eine Leistungsfähigkeit von rund 210 000 t vergrössert worden sind. Ausserdem besass die Gew. Sibyllagrube die vorgenannten 100 Kuxe der Gew. Louise, die über ein noch unverritztes Grubenfeld verfügt. Dadurch, dass die Aktionäre der Fortuna, wie vorher gesagt M. 1 600 000 in Aktien zur Verfügung stellten. wurde ein Buchgewinn in gleicher Höhe erzielt; derselbe wurde zu folgenden ausserord. Abschreib. bestimmt: M. 1 050 000 auf Kuxenerwerbs-Kto, M. 141 444 auf Abraumgeräte, M. 123 122 auf Wasserhaltungsanlage, M. 200 000 auf Abraum-Kto, M. 85 434 auf Gruben- ausbau-Kto, zus. M. 1 600 000. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 400 000, herabgesetzt lt. G.-V. v. 31./7. 1905 beim Ankauf der Sibyllagrube in Frechen auf M. 4 800 000 u. dann wieder um M. 4 200 000 auf jetzigen Stand erhöht. Näheres siehe oben. Die Berg. Märk. Bank hat die neuen Aktien zu pari übernommen und dafür sämtliche 1000 Kuxe der Sibyllagrube an die Fortuna übergeben, also zum Preis von M. 4200 pro Stück. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1904. Die Anleihe ist auf den Bergwerks-Konc. bezw. Grubenfeldern Fortuna, Schlenderhan, Urwelt, Urwelt II u. der alten Brikettfabrik samt Zubehör an 1. Stelle hypoth. sichergestellt. Noch im Umlauf Ende März 1906 M. 955 000. Zahlst.: Gesellschafts- kasse; Elberfeld u. Cöln: Berg. Märk. Bank. — II. M. 1 500 000 in 5 % Oblig. von 1903. rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1905. Als Sicherheit dient Hypoth. von M. 1 600 000 an 1. Stelle auf die neue Brikettfabrik und den Ringofen samt Zubehör, sonst an 2. Stelle hinter der Hypoth. für Anleihe I. Zahlst. wie bei Div. u. Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Disconto-Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. In Umlauf Ende März 1906: M. 1 456 000. Anleihe Sibyllagrube: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, in 40 Stücke à M. 5000, 1500 Stücke à M. 1000, 600 Stück à M. 500. Zs.: 1./4., 1./10. Tilg. ab 1./4. 1908 durch Verl. (spät. bis 30./6. jeden Jahres) auf 1./10. zu 102 %; vom 1./4. 1908 ab Verstärk. u. Total- künd. zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe nebst Zs. u. Kosten aller Art ist lt. notarieller Verpfändungsurkunde vom 25./11. 1904 eine Sicherungshypothek auf den Namen der Bank für Handel u. Ind. in Darmstadt u. Berlin in Höhe von M. 2 200 000 an erster Stelle auf dem im Grundbuche der Bergwerke des Kgl. Amtsgerichts Cöln Band 3 Blatt 41 eingetrag. Grund- u. Grubenbesitze der Gew. mit Ausnahme des in der Gemarkung Horrem gelegenen Wasserwerks eingetragen. Zur weiteren Sicherheit für die Anleihe hat die Gew. Sibyllagrube lt. Urkunde v. 25./11. 1904 die sämtl. ihr gehörigen 100 Kuxe der Gew. Louise zu Kerpen der Bank für Handel u. Ind. unter Übergabe der Kuxscheine verpfändet. Als Pfandhalter dient die Bank für Handel u. Ind. in Berlin. Zahlst.: Horrem: Ges.-Kasse: Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschland, Jacquier & Securius; Bonn: A. Schaaffh. Bankverein. Verj. der Zinsscheine in 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.). Kurs Ende 1905–1906: 101.50, 101.75 %. Eingef. in Berlin 20./2. 1905 zu 102 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom UÜbrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1500 feste Vergüt. pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1906: Aktiva: Grubenfelder 4 765 246, Grundstücke 898 653, Wege 65 854, Gebäude 2 209 779, Schuppen 219 166, Masch. 2 392 058, Kettenbahn u. Seilbahn 292 744, Ringofen 226 917, Bagger u. Lokomotiven 44 275, Eisenbahnanschluss, Bahnhofsanl. 635 294, Wasserhalt. 64 790, Trinkwasserleit. 124 730, Geschirre 11 170, Utensil. 101 941, Gruben- ausbau u. Gruben-Anlage 182 400, Grubenabraum-Kto 163 563, Patente 1, Kassa 18 049, Effekt. 1 765 000, Beteil.-Kto: Braunkohlenbrikett-Verkaufsverein 18 500, Syndikatswerk Türnich 67 166, Verkaufsstelle für Braunkohlen 2500, Bürgschafts-Kto 90 078, Bankguth. u. beim Braunkohlen-Brikett-Verkaufsverein 246 574, Debit. 471 247, Bestände 80 759. – Passiva: A.-K. 9 000 000, Oblig. 4 422 000, R.-F. 95 184 (Rückl. 38 584), Rücklage für Prozesse u. Forder. 4724, Verfügungsbestand 87 903, Stiftung f. Beamte u. Arbeiter 40 182 (Rückl. 10 000), Kredit. 493 425, Bürgschafts-Kto 90 078, Agio für Oblig.-Rückz. 102 680, Rückstell. f. Zs.-Kto 76 135, do. Löhne 19 044, Versich. 4000, Div. 630 000, Tant. u. Grat. 69 310, Vortrag 23 795. Sa. M. 15 158 464. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 228 935, Zs. 234 153, Abschreib. 572 474, Gewinn 771 690.– Kredit: Vortrag 14 847, Betriebsgewinn 1.792 406. Sa. M. 1 807 253.