Kohlenbergbau. 365 Besitz von 14 Schächten, wovon aber nur 7 fördern u. zwar auf den Grubenanlagen Voecart, Laurweg, Kämpchen, Couley, Maria-Hauptschacht u. Maria-Reserveschacht. (Auf Grube 80 Maria-Hauptschacht wird aus 2 Schächten gefördert.) Die Förderung betrug im Geschäftsj. 1905/06 1 040 340 t; dayon waren 58 % Anthracitkohlen u. 42 % Halbfett- u. Fettkohlen. Im Felde Gemeinschaft wurde 1895/96 mit dem Bau eines Doppelschachtes begonnen. Beide Schächte sind gegenwärtig bis ins Steinkohlengebirge abgeteuft; der erste Schacht mit einem Durchmesser von 4, 4 m. 1. W. ist vollständig fertig in Tübbings gesichert bis ins Steinkohlengebige, der zweite Schacht im Durchmesser von 6im I. W. steht ebenfalls im Steinkohlengebirge im provisorischen Ausbau. Der Ausbau in Tübbings wird Anfang 1907 vollendet sein. Der Eisenbahnanschluss ist schon seit mehreren Jahren in Betrieb. Der grössere Teil der aus der jüngsten Kapitalvermehrung erhaltenen M. 4 000 000 wird zum weiteren Ausbau dieser Anlagen benützt werden müssen. Oberirdische Anlagen sind noch nicht in Angriff genommen. Die Förderung wird voraussichtlich in 2 bis 3 Jahren beginnen. Auf Grube Maria befindet sich eine Koksofenanlage von 45 Öfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, Ammoniak und Teer, und eine Brikettfabrik mit 4 Coffinhals'schen Pressen. Auch die Grube Laurweg hat eine Fabrik zur Herstellung von eiförmigen Briketts. Auf Grube Voccart erfolgte am 14./2. u. am 30./3. 1906 ein Wasserdurchbruch. Die dadurch verursachte Störung ist zum grössten Teil wieder behoben. Die Grösse der Waldungen beträgt 52 h 018 a 62 qm. Die aus dem Waldbesitz sich ergebenden Überschüsse werden zur Aufforstung von Halden etc. verbraucht. Die Ges. ist Mitglied der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung G. m. b. H. und der Deutschen Teer-Verkaufs-Vereinigung G. m. b. H., beide in Bochum und beide bis zum 31./12. 1910 laufend. Dem Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat gehört die Ges. nicht an. Die Ges. besitzt 2608 Aktien à frs. 500 u. 525 Stück Genussscheine der Société anonyme des Charbonnages Laura et Vereeniging. Diese Beteiligung ist hervorgegangen aus dem Einbringen ihres hälftigen Anteils an den in Holland gelegenen gleichnamigen Koncessionen in die in Brüssel gegründete Ges. Die bereits begonnene Kohlenförderung der Charbonnages Laura et Vereeniging musste am 27./10. 1905 infolge eines Wassereinbruchs bis auf weiteres wieder eingestellt werden; die Sümpfung des eingedrungenen Wassers wird jedenfalls mehrere Monate in Anspruch nehmen. Laura et Vereeniging hat 2 Schächte. Das A.-K. peträgt frs. 6 400 000. Es sollen noch neu ausgegeben werden frs. 600 000 Aktien und eine Oblig.-Anleihe von frs. 2 000 000. Programmgemäss sollen hiermit die gesamten Anlagen fertiggestellt und eine Förderung von 1000 t pro Tag erzielt werden. produktion: 1899/1900 1900/1901 1901/1902 1902/1903 1903/1904 1904/1905 1905/06 Ganze Förderung. t 926 830 881 190 964 590 985 670 1 042 540 1 055 980 1 040 340 Verkblüfk .. 67 301 687152 765 648 773 575 776 383 906 142 Bruttoertrag beim Grubenbetrieb . M. 2 867 850 2 895 746 2 780 805 2 521 236 2 627 423 2 627 484 2 725 454 EK0KCgg 3640 56 590 53 000 54 780 58 960 59 840 64 290 Briketts 2 (426 21 406 41 377 57 305 63 899 70 699 65 486 Belegschaft 1905/1906 durchschnittlich 4883 (im Vorjahre 4953) Mann. Die Ges. besitzt 594 Arb.-Wohnungen, wovon 314 zur Grube Maria gehören. Kapital: M. 10 999 200 in 14 852 Aktien (Nr. 1–14 852 à M. 600 u. 6740 Aktien (Nr. 18–6740) à M. 1200. 1859 betrug das Kapital nur M. 2 106 000 u. wurde bis 1880 allmählich auf M. 8911200 erhöht; 1890 Erhöhung um M. 3 088 800, div.-ber. ab 1./7. 1890, lt. G.-V. v. 27./10. 1896 um M. 1 999 200, div.-ber. ab 1./7. 1896, u. lt. G.-V. vom 24./4. 1906 um M. 3 000 000 in 2500 neuen Aktien à M. 1200 mit Div.-Recht ab 1./7. 1906, übernommen von einem Konsort. zu 133½ %, angeboten den Aktionären vom 15.–29./5. 1906 ein solcher Teilbetrag, dass auf je M. nom. 6000 alte Aktien eine neue à M. 1200 zu 137.50 % zuzügl. ½ Schlussnotenstempel u. abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./7. 1906 bezogen werden konnte. Das neue Kapital dient zur Ausgestaltung der neuen Schachtanlagen auf dem Felde Gemeinschaft und deren Tagesanlagen, sowie zur Herstellung von der Efktragsfähigkeit nützenden Anlagen. Von der 1890er Em. erhielten die Aktionäre von Aachen-Höngen 1153 Aktien, die übrigen wurden ebenso wie die Aktien der 1896er Em. den Aktionären bis 1./7. 1890 bezw. 20./1. 1897 zu pari überlassen. Anleihe: M. 5 500 000 in 4 % Verpflicht.-Scheinen von 1897, Stücke à M. 1000; davon be- geben bis Ende Juni 1903 M. 5 500 000. Zs. 1./7. Tilg. ab 1903–31 durch jährl. Ausl. von 2 % zuzügl. ersp. Zs. im Nov. auf nächsten 1./7.; ab 1910 verstärkte Tilg. oder Kündig. gestattet. Die Anleihe diente zur Abstossung der früheren 4½ % Em. von 1887 u. 1890 in Gesamthöhe von M. 3 507 000 und zur Deckung der Kosten für die neue Doppelschachtanlage im Feld „Gemeinschaft'' mit M. 2 000 000. Den Besitzern von Oblig. obiger Anleihen wurden die neuen Verpflicht.-Scheine zum Parikurse überlassen. Zahlst. wie bei Div. ausser Lüttich. Noch in Umlauf Ende 1906 M. 5 276 000. Kurs in Cöln Ende 1898–1906: 100.25, 99, 95.25, 98.50, 99.75, 100.75, 100.25, 100, 98.75 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Okt. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K.; ist diese Höhe erreicht, 80 steht es dem A.-R. frei, einen Teil des Reingewinns zur Bildung eines Div.-Erg.-F. bis 10 % des Reingewinns zu verwenden; die vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % des Betrages, um welchen der Reingewinn 4 % des A.-K. übersteigt (mind. M. 10000, höchstens M. 50000) als Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V.