Kohlenbergbau. 373 Direktion: Rich. Starke, Ernst Molzen, Rendsburg. Aufsichtsrat: Vors. Karl Holm, Fabrikbes. Joh. Anthon, Ing. H. Jepsen, Stadrat W. Danielsen, Friedr. Göttsche, Flensburg. Aktiengesellschaft Ramsdorfer Braunkohlenwerke in Ramsdorf bei Lucka, S.-A. Gegründet: 11./4. 1900 mit Wirkung ab 1./3. 1900; eingetr. 20./2. 1901. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Die Bank f. Bergbau u. Ind. in Berlin brachte ihr Ramsdorfer Kohlenunternehmen in die Ges. ein. Zu dem Besitztume der Ges. gehören neben dem Kohlenwerke auch das Rittergut zu Ramsdorf, das Gut Herold, eine Ziegelei und Grundstücke in Grosshermsdorfer, Wilden- hainer, Berndorfer u. Breitinger Flur, sowie eine Geleisanlage von Ramsdorf nach Breitingen. Die Bank für Bergbau u. Ind. erhielt für ihre Einlagen einschl der Aussenstände M. 2 198 844 = M. 1 702 000. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergwerken, Handel mit Bergwerksprodukten, insbes. Braunkohlen, Briketts, Thon, Sand u. dergl., die Zugutemachung solcher Produkte auf jede Art insbes. durch Errichtung entsprechender Fabriken u. Anlagen. Im Betriebe sind 2 Förder- schächte; Leistungsfähigkeit der Brikettfabrik 4500 D.-Waggons jährl. Eigener Bahnhof. Zur Abrundung des Besitzes an Kohlenfeld 1903/1904 Ankauf von 14 Acker 98 dR. für M. 22 42 1. Kohlenförderung 1902/1903–1905/1906: 2 464 319, 2 694 787, 2 557 142, 2 517 144 hl, Brikettfabrikation: 234642, 316410, 326 036, 333 558 D.-Ctr., Presssteinerzeugung: 1 573 000, 1381 000, 354 000, 396 700 Stück. Die Ges. ist Mitgl. des Verkaufsvereins sächsischer Braun- kohlenwerke. Kapital: Bis 1906: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Der weitaus grösste Teil der Aktien befindet sich noch im Besitz der Bank f. Bergbau und Industrie in Berlin. Nach Abschreib. von M. 1 123 735 auf verschiedene Konten (Bergwerk u. Brikettfabrik M. 620 574, Aus- und Vorrichtung M. 355 999 etc.) ergab sich für 1905/06 ein Verlust von M. 1 233 466; zur Tilgung desselben, sowie zur Sanierung der Ges. überhaupt, beschloss die G.-V. v. 29./12. 1906 Herabsetzung des A.-K. v. M. 2 500 000 auf M. 1 250 000 durch Zs. legung der Aktien 2: 1. Diejenigen Aktien, auf welche eine Zuzahlung von M. 500 pro 1./7. 1906 geleistet wird, sollten von der Zus. legung ausgenommen sein. 500 Aktien werden zus gelegt, auf die restlichen M. 2 000 000 wird die Zuzahlung von M. 500 pro Aktie oder zusammen M. 1 000 00 erfolgen. Hypotheken: M. 586 195, davon M. 463 595, verzinsl. zu 3.95 % übernommen von der Vorbes. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter An- rechnung einer Jahresvergütung von M. 7500), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.B. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Bergwerk u. Brikettfabrik 714 500, Kohlenfelder 912 000, Aus- u. Vorrichtung 1, industrielle Vorräte 28 840, Ziegeleianlage 30 002, Eisenbahnanlage 150 000, Wohnhäuser 67000, Geschirr 503, Landwirtschaft 921 228, Bureauinventar 1, Effekten 7020, Kassa 3488, Debit. 62 000, Hyp.-Amort.-F. 44 694, Verlust 1 233 466. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Hypoth. 586 195, Kaut. 10 300, Kredit. 854 157, Restkaufgelder 224 093. Sa. M. 4 174 745. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 142 095, Betriebs-Unk. 677 960, Hypoth.- Zs. 20888, Abschreib. 1 123 735. – Kredit: Ertrag der Ind. 711 910, do. der Landwirtsch. 19 045, Effektenzs. 257, Verlust 1 233 466. Sa. M. 1 964 680. Dividenden 1900/1901–1905 1906: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Max Venator. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Rob. Landsberg, Berlin; Stellv. Bankier C. Chrambach, Bankier Boeddinghaus, Bank-Dir. Wald. Grote, Komm.-Rat Alex. Lucas, Berlin; Rechtsanw. Dr. Felix Zehme, Leipzig; Stadtrat Haase, Zeitz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Bank f. Bergbau u. Ind., S. L. Landsberger. Dörstewitz-Rattmannsdorfer Braunkohlen-Industrie-Ges. zu Rattmannsdorf. Direktion in Halle a. S., Magdeburgerstrasse 11. Gegründet: 31./7. 1872. Letzte Statutänd. 26./10. 1899 u. 18./4. 1900. Zweck: Braunkohlenbergbau u. Verwert. der dabei gewonnenen Produkte. Die Ges. be- sitzt die Braunkohlengrube Pauline vereinigtes Feld bei Dörstewitz nebst Kohlenfeldern, die Lützkendorfer Braunkohlengrube Emma nebst Kohlenfeldern, Briketts- und Nasspressen zu Dörstewitz u. Lützkendorf, sowie Schwelerei b. Dörstewitz, ferner eine Paraffin- u. Mineralöl- fabrik zu Rattmannsdorf. Die Substanzkonten vermehrten sich 1904/1905 u. 1905/1906 um M. 24 788 bezw. 30 464. Auf Lützkendorfer Tagebau wurde Jan. 1902 der Wasserhaltungs- schacht niedergebracht. Die Anlagen, deren Buchwert am 30./6. 1906 M. 1 219 538 betrug, haben Bahnanschluss. Produktion: Kohlenförderung auf Dörstewitzer und Lützkendorfer Feldern 1900/1901 bis 1905/1906: 1 720 708, 1 451 734, 1 502 422, 1 493 789, 1 528 866, 1 906 572 hl. Produziert wurden