Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 381 felder. Die sämtlichen von der Gewerkschaft Mathias übernommenen Aktiven betrugen M. 2 599 179 u. wurden für M. 873 000 erworben. 9 eder Gewerke der Gew. Mathias konnte bis 29./12. 1902 für jeden vollbez. Kux eine Aktie der Alkaliwerke Sigmundshall von M. 1000 zu pari beziehen. Die Bildung der A.-G. wurde zur Notwendigkeit, weil über 500 Kuxe seitens der Gewerken der Gew. im Laufe der Zeit zur Verf. gestellt worden waren, sodass die aus- geschriebenen Zubussen für den Weiterbau des Schachtes nur von einem Teile der Gewerken allein zu tragen waren. Teufe des niedergebrachten Schachtes 550 m, in welcher Tiefe derselbe im Steinsalz steht. Die Teufen stehen von 0–15,5 m in Mauerung, v. 15,5–224 m in Tübbings- ausbau. v. 244–550 m in Mauerung. Bei 450 m Teufe wurde die I. (Wetter-)Sohle u. bei 500 in u. 550 m Teufe die II. u. III. Sohle angesetzt. Auf der 450 m Sohle durchfuhr der südöstliche Querschlag bei 60 m Länge ein Sylvinitlager von 2,5 m wahrer Mächtigkeit mit einem Chlor- kaliumgehalt bis zu 65 % (durchschn. 35 % KCl.). Das Lager wurde auf eine Länge von über 300 m streichend überfahren, wobei Mächtigkeiten bis zu 4 m konstatiert wurden. In der Richtung auf die Bohrl. II u. IIIc zu unternommene Aufschlussarb. liessen den Zus. hang dieses Sylvinitlagers mit dem durch die Bohrl. bekannt gewordenen Sylvinit vorkommen erkennen. — Der südöstl. Querschlag der 500 m Sohle durchführ bei 32 m Länge ebenf. das Sylvinitlager der 450 m Sohle in einer wahren Mächtigkeit von 4 m u. gleich guter Beschaffenheit. Die Mäch- tigkeit des Sylvinitlagers auf der 550 m Sohle beträgt 4,5 bis 5 m. Grösse des Grundbesitzes der Ges. 89 442 qm. — Die für den vollen Betrieb des Werkes erforderlichen Tagesanlagen sind vollendet. Durch die investierten Mittel sind alsdann in- der Hauptsache folgende Werte geschaffen: Eine fertige Schachtanlage von 550 m Teufe und 5½ m Durch- messer mit Schachthalle, Fördergerüst, Ventilator, Fördermaschine für 800 m Teufe u. einer Leistung von 5000 dz in 8 Stunden, eine Kesselanlage von 12 Kesseln mit 1200 am Heiz- fläche u. allem Zubehör, eine Rohsalzmühle mit 2 Mahlsystemen von je 3000 dz Leistung in 10 Stunden, eine elektr. Centrale u. diverse Hülfsanlagen, vollständig eingerichtete Werk- stätten, Magazine und V erwaltungsgebäude, eine vollständig eingerichtete Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 4000 dz in 24 Stunden. Ferner sind an Wertpapieren u. Beteiligungen vorhanden: M. 400.000 vollgezahlte Steinhuder Meerbahn-Aktien, M. 85 869 Kaut.-Effekten in Staatspapieren. Mit der definitiven Förderung ist Ende 1905 begonnen. Die Konc. eines Chlorkalium-Fabrikbetriebes ist 1905 erteilt; die Fabrik ist Jan. 1906 in Betrieb gekommen. Dem Kalisyndikat gehört die Ges. 1906 mit einer Beteilig. von 23.54 an. Belegschaft zus. ca. 400 Mann. Mit Genehmigung des A.-R. u. Zustimmung der Gen.--Vers. v. 15./12. 1906 hat die Ges. nachfolgendes Geschäft abgeschlossen. Sigmundshall erwirbt 4000 Kuxe der 5000teil. Gewerkschaft Weser und gibt als Kaufpreis M. 850 000 Sigmundshall-Aktien von 1906 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1907. Weitere M. 150 000 Sigmundshall- Aktien von 1906 werden der Gew. Weser ausgehändigt und dienen als Gegenwert für die seitens der Gew. Weser auf 4550 Kuxe ausgeschriebene Zubusse. Behufs Aufbringung der weiteren Mittel zum Schachtbau wird die Gew. Weser ferner eine 4½ % hypothek. Anl. bis zu M. 3 000 000 aufnehmen, von welcher zunächst ein Teilbetrag von M. 500 000 zur Ausgabe gelangt und bereits gegen bar übernommen ist. Die G.-V. v. 15./12. 1906 beschliesst zu diesem Zwecke die Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (s. bei Kap.). Die Gew. Weser untersteht den Be- stimmungen des Fürstlich Schaumburg-Lippischen Berggesetzes v. 28./3. 1906. Die Fürstlich Schaumburg-Lippische Regierung besitzt von den 5000 Kuxen 450 Freikuxe u. delegiert einen Vertreter in den Grubenvorstand. Das durch Verleihungsurkunde v. 26./9. 1906 der Gew. Weser verliehene Bergwerkseigentum im Fürstentum Schaumburg-Lippe bezieht sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Steinsalz und den mit ihm auf der nämlichen Lager- stätte vorkommenden Salzen, namentlich Kali-, Magnesia-, Borsalzen u. Soolquellen, sowie Erdölen etc. u. umfasst etwa 22 000 ha, d. i. eine Gerechtsame von über 100 preuss. Gruben- feldern. Von diesem Komplex grenzt der ganze nördliche Teil unmittelbar an die Felder der Alkaliwerke Sigmundshall. Durch die vorhandenen Bohrungen und die jüngsten Auf- schlussarbeiten von Sigmundshall ist nachgewiesen, dass die Kaliläger von Weser u. Sig- mundshall im Zusammenhang stehen. Hiernach sind weitere Aufschlussarbeiten nicht er- forderlich. Die Lage der beiden Abbaugerechtsame von Sigmundshall und Weser ist eine solche, dass bei gemeinsamem Vorgehen nur die notwendigsten Anlagen über Tage erforder- lich sind u. deshalb die Kosten der neuen Schachtanlage gegenüber anderen Werken sehr niedrig sein werden. Die chemische Fabrik der Alkaliwerke Sigmundshall ist in der Lage, die Fabrikation für beide Werke zu übernehmen. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 (Nr. 1–1000), erhöht zur Deckung der Ausgaben zum weiteren Schachtbau, der Tagesanlagen u. für den Bau der Eisenbahn vom Bahnhof Wunstorf nach dem Schacht lt. G.-V. v. 20./10. 1904 um M. 1000 000 in 1000 neuen, ab 1./10. 1904 pro rata der Einzahl. mit 25 3 div.-ber. Aktien (Nr. 1001–2000), angeboten den Aktionären 1: 1 v. 27./10.–10./11. 1904 zu 145 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./10. 1904; einzuzahlen waren zunächst 25 % u. das Agio, seit 15./2. 1906 voll bezahlt. M. 350 000 Aufgeld auf junge Aktien flossen in den R.-F. Die G.-V. v. 7./6. 1906 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 ab 1./10. 1906 div.-ber. Aktien (Nr. 2001–2500), übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeboten den Aktionären 4: 1 vom 132276. 1906 zu 210 % franko Zinsen. M. 500 000 Aufgeld auf diese Aktien flossen in den R.-F. Das Konsort. zahlte aus dem Zwischengewinn der Ges. für den Aktienstempel M. 20 000 u. trug ausserdem die sämtlichen Kosten der Kapitalerhöhung. Diese war notwendig geworden