386 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. der Prozesse soll dieser Betrag der ordentlichen Res. zufliessen. Zur Tilg, der Unterbilanz aus 1905 sind M. 255 000 vorgesehen. Auf die Anlage Wilhelmshall- Oelsburg sollen als Schachtbau-Res. M. 2 500 500 abgeschrieben werden. Auf die Anlage Heldburg-Salzungen gelangen M. 1 000 000 zur Rückstellung. Die zu erwerbenden Desdemona-Kuxe sollen nicht höher als zum Börsenpreise eingestellt werden. Infolgedessen soll, um allen Schwankungen Rechnung zu tragen, eine Wertpap.-R. von M. 495 000 geschaffen werden. Ferner soll eine Abbuchung der Prämie für den Erwerb von 550 Desdemona-Kuxe im Be- trage von M. 550 000 erfolgen. Die Verwaltung erwartet, dass die Ges. nach Durchführung aller dieser Massnahmen auf eine durchaus sichere Basis gestellt ist. — Zur Begründung dieser Beschlüsse wurde ausgeführt, dacs die Erhebungen über den tatsächlichen Wert des Ges.- Vermögens abgeschlossen seien und eine Überwertung desselben ergeben hätten. Die Gew. Heldburg sei ein Werk von keineswegs besonderer Ertragsfähigkeit; der baldigen Ertrags- fähigkeit der Gew. Wilhelmshall ständen grosse technische Schwierigkeiten entgegen, nur Frisch Glück-Eime entspreche dem Buchwert. Von der Sümpfung des Schachtes von Wilhelmshall soll abgesehen werden, event. soll später ein neuer Schacht abgeteuft werden. Der Wert der 1905 erworbenen Anteile von Cecilienhall sei so niedrig eingestellt, dass eine Abschreib. hier nicht notwendig sei. Beim Erwerb der Desdemona-Kuxe wurde darauf hingewiesen, dass die bisher am meisten zufriedenstellend und ungestört fördernde Gew. Frisch Glück-Eime in der weiteren Förderung dadurch erheblieh gehindert sei, dass ihr Besitz mit Teilen der Gew. Desdemona durchsetzt sei, für deren Benutzung bedeutende Abgaben gezahlt werden müssten. Die Verwaltung habe deshalb die sich bietende Ge- legenheit, sich einen überwiegenden Einfluss an Desdemona zu sichern, benutzt und habe das Angebot der Hildesheimer Bank, 550 Kuxe von Desdemona zum Selbstkostenpreis gegen eine angemessene Vergütung zu erwerben, angenommen. Durch Erwerb von Desdemona, der an sich schon ein gutes Geschäft sei, steige der Wert der beiden Unter- nehmungen, da nunmehr ein zweckmässiges Ausbeuten des beiderseitigen Grubenbesitzes möglich sei. Mit einer neuen Bohrung sei man erst vor kurzem noch auf Desdemona fündig geworden, es sei ein 31 bis 44 % Vorkommen von Chlorkalium festgestellt. Die Kapital- erhöhung war Ende 1906 noch nicht durchgeführt. Die Ges. gehört für Heldburg-Salzungen mit 16.75 Tausendsteln dem Kalisyndikat an. Für Frisch Glück-Eime ist eine Einigung auf der Basis von 24.49 Tausendstel erzielt worden. Kapital: Bis 1906: M. 22 000 000 in 22 000 Aktien à M. 1000. Wegen Herabsetzung des A.-K., sowie über Erhöhung desselben (s. oben). Hypotheken: M. 500 000 auf Wilhelmshall, M. 500 000 Oblig. auf Heldburg, M. 46 500 Oblig. auf Saline OÖlsburg. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10%% des A.-K.); event. besondere Rücklagen; 4 % Div., vom übrigen 6 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 25 000). Rest weitere Div. bzw. zu Verfügung der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Kuxe Heldburg (100), Kuxe Wilhelmshall (1000), Frisch Glück (100), Cecilienhall (251) 21 807 434, Mobil. 5770, Kassa 2649, Kontokorrent-Kto: Komm.- Rat J, Ribbert, Ausbaukto Frisch Glück 3 461 696, do. Wilhelmshall 2 024 683, Debit. 1 716 529, Kali-Syndikat Depotkto 339 000, Gew. Heldburg Avale 10 000, Saline Oelsburg do. 15 000, Kaut.- Wertpap. 593 947, Komm.-Rat J. Ribbert, Separat-Kto, Hypoth. 1 040 000, Verlust 7 254 640. – Passiva: A.-K. 22 000 000, Res. für Kuxe u. Forder. an Komm.-Rat J. Ribbert 7 000 000, Kontokorrent-Kto Komm.-Rat J. Ribbert, Hohenlimburg 3 763 287, Komm.- Rat J. Ribbert, Vorschuss-Kto Heldburg-Salzungen 539 518, Komm.-Rat J. Ribbert, Separat-Kto 209 934, Kredit. 2 776 326, Depotwechsel 331 000 Hildesheimer Bank, Kaut.-Wertpap. 561 283, do. Avale 25 000, Gew. Wilhelmshall Hypoth. 540 000, do. Heldburg, Oblig. 500 000, Tant. 25 000. Sa. M. 38 271 348. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 7 094 387, Frachtverlust 11 213, Ab- schreib. auf Mobil. 640, Prozesskosten 3609, Accept-Kommissionskto 24 440, Zs. u. Provis. 109 686, Gehälter 32 862, Steuern 9248, Miete 2686, Handl.-Unk. 49 551, Kursverlust 5037, Res. f. Debit. 978. – Kredit: Gewinn aus Gew. Heldburg u. Salzungen 122 585, Steuer- zurückerstattung 7112, Verlust 7 254 639. Sa. M. 7 384 336. Kurs: Die Aktien sind an keiner Börse eingeführt, doch hat sich in den Aktien im freien Verkehr (also ohne offfizielle Notiz) ein lebhafter Verkehr entwickelt. Mitte Februar 1907 fanden Umsätze zu 75 % statt. Dividenden 1903–1905: 0, 0, 0 %. Direktion: Dipl. Berg-Ing. Karl Ermisch. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Max Kempner, Rittergutsbes. Dr. M. Schöller, Berlin; Rechtsanw. u. Notar Dr. Rich. Huch, Braunschweig; Gen.-Konsul Franz Lenders, London; Bank-Dir. Otto Schneider, Komm.-Rat Max Leeser, Hildesheim; Bank-Dir. Davison, Hannover; Bergassessor Stenz, Mülheim (Ruhr). Zahlstellen: Berlin u. Hannover: Bank f. Handel u. Ind.; Hildesheim: Hildesheimer Bank. Adler-Kaliwerke Akt.-Ges. in Cöln. Vorstand in Erkelenz. Gegründet: 14./6. 1905; eingetr. 20./9. 1905. Gründer: Wulkow & Cornelsen, Hamburg; Berg werksbes. Friedr. H. Krüger, Halberstadt; Bankgeschäft Joh. Ohligschläger, Aachen; Gebr. Röchling, Saarbrücken; Internationale Bohrgesellschaft, A.-G., Erkelenz.