388 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 26./1. 1907: 70 % für vollbez. Aktien; 75 % für mit 25 % eingez. Aktien. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1906 gezogen. Direktion: Otto Scheiding, Halle a. S. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Herm. Röchling, Völklingen; Stellv. Bank-Dir. F. Woltze, Essen a. R.; Bankier Carl Ohligschläger, Aachen; H. Cornelsen, Hamburg; Jean Balthazar, Bonn; Oberbergrat a. D. Lohmann, Reg.-Baumeister Adolf Höschele, Halle a. S.; Gen.-Dir. Ant. Raky, Erkelenz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Essen a. R.: Rheinische Bank. Akt.-Ges. Kaliwerk Neu-Bleicherode. Sitz in Essen a. d. R. Verwaltung in Bleicherode. Gegründet: 2./9. bezw. 7./10. 1905; eingetr. 11./10. 1905. Gründer: Bankier Wilh. Laupen- mühlen, Berlin; Bergassessor Hch. Janssen, Kappenberg; Dir. Carl Weyhenmeyer, Mülheim- Ruhr; Prokurist Eugen Laupenmühlen, Prokurist Ewald Sachs, Essen-Ruhr. Zweck: Bergbaubetrieb, Verarbeitung der gewonnenen oder sonst erworbenen Erzeug- nisse in eigenen oder fremden Fabriken. Die Ges. hat 6 Mutungen auf Steinsalz und bei- brechende Salze von Wilh. Laupenmühlen in Firma Laupenmühlen & Co. in Berlin für den Preis von M. 2 000 000 übernommen und hierfür M. 4 000 000 in 4000 mit 50 % eingezahlten Aktien gewährt. Die Fundpunkte dieser Mutungen liegen in den Gemeinden Bischofferode, Neustadt und Holungen, Kreis Worbis, zwischen den Feldern der A.-G. Deutsche Kaliwerke und denen des fiskalischen Werkes Bleicherode. Durch die Bohrungen wurde das jüngere Steinsalz in Teufen von 334–468 m festgestellt, und durch die bis zum Kalilager durch- geführten Bohrungen wurden hochprozentige Sylvinite sowie auch Carnallite nachgewiesen. Nach der Gründung haben im Okt. 1905 die Bohrungen Bischofferode II und Holungen III das Kalilager durchsunken. Bei fast horizontaler Ablagerung ergab sich bei Bischofferode II Sylvinit von 9,25 m Mächtigkeit, bei Holungen III Sylvinit von 8,3 m Mächtigkeit. Ferner hat die jüngste (7.) Bohrung Bischofferode III das jüngere Steinsalz in der Teufe von 325 m angetroffen, und es ist auf diesen Fund Mutung eingelegt worden. Der Ges. wurde 1906 unter dem Namen Grete u. Käthe ein Feld von 4 377 994 qm und unter dem Namen Hilde ein Feld von 21 188 997 qm zur Gewinnung der darin vorkommenden Salze verliehen. Mit dem Schachtbau im südlichen Feldesteil ist am 1./8. 1906 begonnen. Der Schacht, welcher einen lichten Durchmesser von 5.26 m erhält, hatte gegen ult. Dez. 1906 eine Teufe von 60 m erreicht, soll in ca. 1½ Jahren bis ca. 700 m Teufe niedergebracht 7 = 3 werden. Der Schachtausbau ist bis zum Wasserabschluss in Tübbings vorgesehen, während der fernere Ausbau unter gleichzeitigem Abteufen durch Mauerung erfolgen soll. Als Schachtterrain ist ein zusammenhängendes Gelände in Grösse von 16 ha 99 ar 30 qm, welches für sämtliche Betriebsanlagen einschl. einer vorgesehenen Ringofenziegelei mehr als ausreichend zu erachten ist, zu angemess. Preise erworben. Ausserdem wurden noch 6 ha 87 ar 75 qm für die Errichtung von Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäusern angekauft. Die notwendigen Tagesanlagen sind seit Herbst 1906 alle Tagesbauten dem Betriebe über- geben worden. Mit den Deutschen Kaliwerken A.-G. in Bernterode besteht ein Gegen- seitigkeitsvertrag bezügl. der Verarbeitung von Salzen in der CHlorkaliumfabrik. Von den Bergwerksfeldern der Ges. sind bisher fünf Felder zur Verleihung gekommen. Für drei weitere Felder ist die Verleihung beantragt und das Verfahren bei zwei Feldern bereits soweit gediehen, dass der Schlusstermin stattgefunden hat, während er bei dem dritten Felde noch aussteht. Die für die Einmutung innerhalb der Schlagkreise der Ges. noch weiter erforderlichen fünf Bohrungen sind sämtlich bereits angesetzt. Zwei Bohrungen sind schon bei 395 bezw. 446 m salzfündig geworden und hat die Ges. auf die Funde Mutung eingelegt. Die restliehen 3 Bohrungen werden im Laufe der nächsten Monate beendet. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Nam.-Aktien à M. 1000, die vorerst mit 80 % eingezahlt sind. Von dem A.-K. übernahm das Bankhaus Laupenmühlen & Co. in Berlin M. 4 750 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 26./1. 1907 ca 98 % bei 80 % Einzahl. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1906 gezogen. Direktion: Rich. Wohlgemuth. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Albert Müller; Stellv. Bergrat Max Grassmann, Essen; Bergassessor Hch. Janssen, Kappenberg; Dir. Carl Weyhenmeyer, Mülheim (Ruhr); Bankier Wilh. Laupenmühlen, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Essen a. R.; Essener Credit-Anstalt; Berlin: Laupen- mühlen & Co. Rothenfelder Saline zu Bad Rothenfelde bei Osnabrück. Gegründet: 13./4. 1871. Letzte Statutänd. 28./6. 1899. Zweck: Erwerb, Einricht., Betrieb u. Veräusser. von gewerbl. Anlagen aller Art, speciell Betrieb einer Saline, eines Solbades; der Betrieb einer Soda- u. Margarinefabrik ist eingestellt. Kapital: M. 504 000 in 420 Aktien à M. 1200. Urspr. M. 504 000, am 24./9. 1894 auf M. 600 000 erhöht, am 1./6. 1897 auf M. 300 000 reduziert, sodann wieder wie oben erhöht.