Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 447 1905 beschloss die Liquid. der Ges. u. Verkauf des Unternehmens an die Akt.-Ges. Louis Schwarz & Co. in Hemelingen, welche unter Übernahme der Anleihe von M. 360 000 noch M. 120 000 in neuen Hemelinger Aktien zahlte. Diese M. 120 000 wurden zur Deckung von Kreditoren verwendet. Die Aktionäre von Aplerbeck gehen leer aus. Die Ges. bezweckte Masch.-Fabrikation, Betrieb einer Eisengiesserei u. Kesselschmiede. Kapital: Urspr. M. 1 000 000, die G.-V. v. 20./12. 1901 beschloss Einziehung von M. 250 000 im Besitz der Ges. selbst befindl. Aktien, welche die Vorbesitzer der Ges. franko valuta übergaben, in Anbetracht, dass die Neubauten in den teuersten Bauzeiten aufgeführt wurden. Weitere Einziehung von 250 Aktien beschloss die G.-V. v. 30./9. 1902. Es wurde hierdurch eine Herabsetzung der Buchwerte ermöglicht, auch Reserven geschaffen. A.-K. somit M. 500 000. In der G.-V. v. 23./4. 1904 verlautete, dass die geldlichen Verhältnisse der Ges. durch Entgegenkommen der Aktionäre geregelt wurden. Durch kostenlose Einlieferung von Aktien konnten die zweiten Schuldverschreib. von M. 150 000 eingetauscht werden. Ferner wurden die noch im Besitz der Ges. verblieb. 300 Aktien von Interessenten zu M. 200 000 übernommen. Der Buchgewinn von M. 350 000 wurde zur Tilg. des Fehlbetrages aus 1903 von M. 238 212, sowie zu Abschreib. verwandt. Die G.-V. v. 13./9. 1904 beschloss eine neuerliche Sanierung: Herabsetzung des A.-K. auf M. 250 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2:1 (Frist bis 31./10. 1904) u. zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel u. zu Res.-Stellung Aus- schreibung einer Zuzahl. von 60 % = M. 600 auf jede zus.gelegte Aktie ohne Erhöhung des A.-K. (Frist bis 15./12. 1904). Die Aktien, auf weiche die Zuzahl. geleistet, wurden Vorz.- Aktien, ausgestattet ab 1./7. 1904 mit 6 % Vorz.-Div., die event. nachzuzahlen ist, und mit dem Recht auf Vorbefriedigung im Falle Auflös. der Ges. zu 160 %. Der nach Verteilung der Vorz.-Div. etwa noch verfügbare Reingewinn wird, soweit er nicht zur Dotierung be- sond. Rückl. dient, gleichmässig auf alle Aktien verteilt. A.-K. somit lt. handelsger. Eintrag. v. 31./1. 1905 M. 250 000 in 172 Vorz.-Aktien und 78 St.-Aktien à M. 1000. Durch die Zu- zahl. flossen der Ges. M. 103 138 Barmittel zu. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Liquid.-Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Kassa 28, Debit. (zediert) 12 754, Dubiose 30 733, Verlust 393 598. – Passiva: A.-K. 250 000, R.-F. 25 000, Delkr.-Kto 31 086, Interimskto 87 170, Kredit. 143 321 abz. 125 000 Pauschalabschreibung wegen Verzicht lt. Revers bleibt 18 321, Oblig.-Zinsscheinkto 37, Liquidations-Rückstell.-Kto 25 500. Sa. M. 437 115. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 360 009, Unk. 21 469, Betriebskto 12 433. – Kredit: Zinsscheinkto 150, Zinsen 162, Verlust 393 598. Sa. M. 393 911. Dividenden 1899/1900–1901/1905: 4, 0, 0, 0, 0, 0 %. Liquidator: A. Kuhn. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Th. Müllensiefen, Crengeldanz; Fabrikant C. Th. Huisberg, Barmen; Prof. Ing. W. Mathesius, Berlin; Bankier A. Behmack, Hannover. Ascherslebener Maschinenbau-Aktiengesellschaft (vormals W. Schmidt & Co.) in Aschersleben. Gegründet: 14./5. 1898. Letzte Statutänd. 6./10. 1900 u. 26./8.1903. Übernahmepreis M. 450 000. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Vertrieb von stehenden u. bewegl. Masch. Apparaten und Werkzeugen aller Art, insbes. Bau von Präzisions-Dampfmaschinen, Über- hitzern, Dampfkesseln und allen hierzu geeigneten Hilfsapparaten, Bau und Betrieb einer Giesserei, Handel mit einschlägigen Rohstoffen u. Halbfabrikaten. Specialität: Heissdampf- maschinen, Überhitzer, Kondensations- u. Rückkühl-Anlagen und Gaskraftmaschinen (Patent von Oechelhaeuser) zur Ausnutzung der Gichtgase aus Hochöfen. Die Ges. hat ein neues grosses Fabriketablissement (Areal 250 000 qm, von denen bis jetzt ca. 20 000 dam bebaut sind) errichtet. Auf dem neuen Grundstücke ist auch eine Arbeiter- und Beamten-Kolonie mit 19 Häusern resp. 101 Wohnungen erbaut worden. Die alte Fabrik steht zum Verkauf. Die Ges. hat ein eigenes Elektricitätswerk erstellt, aus dem elektrische Kraft auch an Fremde abgegeben wird, und ist mit M. 500 000 (einbez. M. 210 500) an der Ascherslebener Bau- gesellschaft beteiligt (Div. 1900–1905: 4, 0, 0, 0, 4, 0 %). Produktion der Eisengiesserei 1900/1901 bis 1905/1906: 3 659 524, 1 677 335, 1 657 125, 1 833 972, 3 080 044, 2 832 183 kg Grauguss; Umsatz 2510 442, 2 285 055, 2 093 386, 2 284 384, 3 463 188, 3 223 352. Arbeiterzahl Ende 1906 525. –— Das Jahr 1903/1904 war im wesentlichen der Reorganisation der Ges. gewidmet. Das Jahr 1904/1905 ergab einen Betriebsüberschuss von M. 619 513; nach Bestreitung der Unk. und Abschreib. verblieb ein Reingewinn von M. 49 634 (gegen M. 47 591 i. Vorjahre). Kapital: M. 4 000 000 in 4000 teilweise abgest. Aktien à M. 1000. Zwecks Reorganisation der Ges., Tilg. der Unterbilanz per 31./3. 1903 von M. 3 101 266 und zur Vornahme von Ab- schreib., sowie zur Abstossung der Bankschulden beschloss die G.-V. v. 26./8. 1903 Ausschreib. einer Zuzahl. auf die Aktien von 90 % = M. 900 pro Aktie (Frist bis 31./1. 1904) und Zus. legung der Aktien, auf welche die Zuzahl. nicht geleistet ist, im Verhältnis 10:1 (Frist gleichfalls bis 31./1. 1904), ferner Ausgabe bis zu M. 900 000 neue Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht Ab 1./4. 1903, welche unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre von einem Bank- konsortium übernommen sind. Letzteres, das die meisten alten Aktien besass, hatte sich auch bereit erklärt, auf mind. M. 3 000 000 alter Aktien die Zuzahl. zu leisten, beides unter Verrechnung der Einzahl.-Beträge gegen einen gleichen Betrag seiner bisherigen Forderung.