472 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Ministerial-Dir. a. D. Jos. Hoeter, Berlin; Stellv. Rechtsanw. u. Notar Kurd von Damm, Wolfenbüttel; Geh. Komm.-Rat Isidor Loewe, Dr. jur. E. Russell, Mühlenbes. Karl Salomon, Berlin; Gen.-Leutnant z. D. Paul von Uhde, Exc., Grunewald; Civil-Ing. Peter Fischer, Hannover; Komm.-Rat Max Gutkind, Braunschweig. Prokuristen: Betriebs-Dir. Ober-Ing. Wilh. Hoffmann, P. Gragert, O. Pietzschke, C. Kämpe, Obering. Fritz Bohnsack, Braunschweig. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Disconto-Ges. A. Wilke, Maschinenfabrik, Actiengesellschaft in Braunschvyeig, Frankfurter Strasse 2/3. (In Konkurs.) Gegründet: 27./11. 1900 mit Wirkung ab 1./4. 1900; eingetr. 12./12. 1900. Besteht seit 1856. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Die Geschäftsjahre 1900/1901 u. 1901/1902 litten bei der Ab- schwächung der Geschäfte der Eisenbranche unter Mangel an Aufträgen. Im Sommer 1903 geriet die Ges. in finanzielle. Schwierigkeiten, da die Betriebsmittel ausgingen. Am 1./9 1903 fand eine Gläubiger-Vers. zur Besprechung der Lage statt. Da eine Einigung nicht erzielt werden konnte, auch die in Aussicht genommene Kapitalsbeschaffung bezw. Sanierung sich als nicht ausführbar erwies, so wurde am 15./9. 1903 der Konkurs über das Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. B. Mielziener in Braunschweig, Kaiser Wilh elmstr. Anmeldefrist bis 16./11. 1903. Die Gläubiger-Vers. am 9./10. 1903, bis wohin M. 250 000 nicht bevorrechtigte Forder. angemeldet waren, beschloss, den Betrieb vorläufig fortzuführen. Der Stand der Konkursmasse ist sehr ungünstig. Für die nicht hypothekarisch oder Ppfand- berechtigten Forder. sind nur M. 130 000 verfügbar. In der Zwangsversteiger. Ende Sept. 1904 erstanden für M. 111 000 das Werk I die beteiligten Bankfirmen Lehmann, Oppenheimer & Co. in Braunschweig und A. Spiegelberg in Hannover u. für M. 135 000 das Werk II die Dampf- kessel- u. Gasometerfabrik vorm. A. Wilke & Co., für die erststellig M. 140 000 Restkaufgelder eingetragen waren. Auf eine Konkurs-Div. ist kaum zu rechnen, da der Weiterbetrieb, zu welchem der Konkurs infolge der vielen schwebenden Lieferungsverträge gezwungen war, schadenbringend gewesen ist, so dass die verfügbaren Mittel kaum zur Deckung der Masse- kosten u. Masseschulden sowie der bevorrechtigten Forder. ausreichen werden. Kapital: M. 750 000, u. zwar M. 540 000 in 540 St.-Aktien u. M. 210 000 in 210 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000. Das A.-K. ist völlig verloren. (Anleihe: M. 300 000 in 5 % Schuldverschreibungen von 1901, rückzahlbar zu 103 % Stücke à M. 1000. Zs. 1./I. u. 1./7. Tilg. ab 1903 mit jährl. mind. 3 % u. ersp. Zs., ab 1./4. 1903 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. zulässig. Sicherheit: I. Hypoth. auf den Grundbesitz der Ges. (55 a 72 qm). Die Anleihe wurde von Lehmann, Oppenheimer & Sohn in Braunschweig und A. Spiegelberg in Hannover übernommen. Die Anleihe ist wohl inzwischen getilgt.) Dividenden 1900/1901–1901/1902: 0, 0 %. Direktion: Ing. Rich. Wilke. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. jur. Oskar Meyer, Verden; Stellv. Bankier Gg. Schönfeld, Braunschweig. Norddeutsche Automobil- & Motoren-A.-G. in Bremen. Gegründet: 17./5. 1906; eingetr. 14./6. 1906. Gründer: Compagnie Parisienne des Voitures Electriques (Procédés Kriéger) société anonyme, Paris; Deutsche Nationalbank, Norddeutsche Maschinen- u. Armaturen-Fabrik G. m. b. H., Bremen; Georg Heinr. Plate, Bank-Dir. Friedr. Heinr. Hincke, Bremen. Die Ges. übernahm die Kriéger-Automobil-A.-G. in Berlin. Die Comp. Parisienne des Voitures Electriques (Procédés Kriéger) Sociéstée anonyme in Paris brachte folgende Einlagen ein: a) Sie übertrug auf die Ges. ihre sämtl. Patente für das Deutsche Reich, das System Kriéger betreffend, nämlich: Nr. 87 401 Strassenfahrzeug mit elektr. Betrieb, ferner Nr. 103 967, 98 599, 108 929, 109 339, sowie Nr. 152 106 elektr. Kraftwagen u. Nr. 168 700; b) sie räumt der Ges. ein Vorkaufsrecht auf diejenigen Auslandspatente des Systems Kriéger ein, welche noch nicht vergeben sind. Die Pariser Ges. erhielt dafür M. 450 000 in Aktien der Bremer Ges. gegen Erstattung der Stempel- u. Emiss.-Kosten im Betrage von 3 %, ferner erhält die Pariser Ges. eine Licenzgebühr für verkaufte Kraftwagen, Transmissionen etc. Zweck: Die Herstellung u. der Verkauf von elektr. Masch. u. Apparaten, Gasmotoren u. Kraftfahrzeugen jeglicher Art, Betrieb aller nach dem Ermessen des A.-R. damit in Ver- bindung stehender Geschäfte, sowie Beteiligung an anderen Unternehmen. Die Ges. errichtet einen Fabriksneubau, der im April 1907 bezogen werden soll; inzwischen ist von der Nord- deutschen Masch.- u. Armaturenfabrik eine provisor. Werkstatt gemietet. Kapital: M. 2 250 000 in 2250 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1906: Aktiva: Kassa 614, Debit. einschl. Bankguth. 1 831 603, Kaution 16 300, Wagen 78 690, Betriebs-Inventar 18 382, Materialien 13 459, Werkzeug 2122, Mobilien 879, Modelle 503, Patente 450 000, Versich. 686. – Passiva: A.-K. 2 250 000, Kredit. 163 242. Sa. M. 2 413 242. 5 —