612 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 203 720, Zs. 22 586, z. Ern.-F. 26 676, z. Amort.-F. 21 100, Gewinn 100 181. – Kredit: Vortrag 1703, Betriebseinnahmen 372 560. Sa. M. 374 263. Kurs Ende 1906: 131.75 %. Die Aktien wurden am 4./10. 1906 zu 133 % in Dresden eingef. Dividenden 1900/1901–1905/1906: 3½, 3½, 4, 4½, 6, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Ing. A. R. H. Lange, Apolda. Aufsichtsrat: (4–9) Vors. Dir. Dr. Alfred Stössel, Dresden; Stellv. Max Wenzel, Ilmenau; Bankier A. Paderstein, Bankier Paul Salomon, Dresden; Finanzrat S. Hirschmann, Arnstadt; Grossherzogl. Rat C. Ludwig, Apolda; Dir. Carl Achtermann, Annaberg i. Erzg. Zahlstellen: Apolda: Gesellschaftskasse, Bank f. Thür. vorm. B. M. Strupp; Dresden: Phil. Elimeyer, Gebr. Arnhold; Arnstadt u. Ilmenau: Hirschmann & Franke. Arterner Electricitätswerke A.-G. in Artern. Gegründet: 1./5. 1893. Letzte Statutänd. 31./8. 1904, 25./1., 25./10. 1905 u. 22./6. 1906. Zweck: Betrieb einer elektr. Beleuchtungs- und Kraftübertragungsanlage. Kapital: M. 100 000 in 40 St.- u. 60 Vorz.-Aktien sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien (Lit. B) sind lt. G.-V. v. 25./1. 1905 bezw. 22./8. 1906 (35 Stück) zu pari ausgegeben; dieselben geniessen 6 % Div. u. die 25 Vorz.-Aktien von 1905 auch Vorbefriedig. im Falle einer Liquid. Hypotheken: M. 56 000. Anleihe: M. 18 650 in 5 % Oblig., Stücke à M. 100. Tilg. durch jährl. Ausl. in der G.-V. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St., Max. 3 St. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Waren 5724, Immobil. 50 403, Grundstück u. Wasser- kraft 29 611, Masch. u. Werk 35 636, Utensil. u. Werkzeug 3505, Accumulatoren 9847, Leitungsnetz 48 161, Zähler 3193, Schalttafel 6731, Debit 4687, Kassa 302. — Passiva: A.-K. 65 000, Hypoth. 56 000, Prior. 19 350, Schuldscheinkto 600, Kredit. 24 553, R.-F. I 6500, R.-F. II 9500 (Rückl. 336) Abschreib. 6694, Rückl. z. Umbau 3000, Div. 3900, Tant. 993, zur Auslos. v. Oblig. 300, Vortrag 1750. Sa. M. 197 800. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 18 158, Zs. 3493, Abschreib. 6634, Gewinn 9989. —– Kredit: Vortrag 2061, Waren 4400, Installation 1719, Kraftstrom 4968, Lichtstrom 24 588, Zählermiete 548. Sa. M. 38 284. Dividenden: Aktien 1893/94–1903/1904: 0, 6, 5, 4¾, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. 1904/1905 bis 1905/1906: St.-Aktien: 0, 6 %, Vorz.-Aktien: 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: F. A. Angerstein, A. Börner. Aufsichtsrat: Vors. E. Henze, C. Eichfeld, O. Koch, Emil Nohr, P. Krause. Zahlstellen: Artern: Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. Lech-Elektrizitätswerke Akt.-Ges. in Augsburg. Gegründet: 29./4. 1903 bezw. 29./5. 1903 mit Wirkung ab 1./7. 1902; eingetr. 15./6. 1903. Letzte Statutänd. 17./12. 1904. Gründer s. Jahrg. 1903/1904. Bei der 1894 vorgenommenen Regelung des Flussgebietes des Lechs unterhalb Augsburgs bis zur Donau hin ist von der Bayer. Regierung die Konc. für Anlage elektr. Betriebe in jenem Gebiete auf 99 Jahre erteilt. Sie wurde von der Elektr.-A.-G. Lahmeyer erworben, Jie in Gersthofen ein Elektr.-Werk errichtete, das nach Fertigstellung 1903 gegen Gewährung von M. 4 500 000 Aktien u. M. 3 500 000 Schuldverschreib. der neuen Ges. Lech-Elektrizitäts- werke von dieser übernommen wurde. Mit der Lahmeyer-Ges. wurde ein Betriebsvertrag auf 10 Jahre abgeschlossen, wonach diese gegen eine mässige Vergütung den Betrieb des Werkes für Rechnung der Augsburger Ges. führt. Zweck: Ausnützung der Lechwasserkräfte unterhalb Augsburg, zu diesem Zwecke Er- werbung der 15./11. 1894 bezw. 27./2. 1896 erteilten staatl. Konc.; gewerbliche Erzeugung elektr. Energie u-Verwertung derselben, durch Veräusserung oder eigene Verwendung inner- halb und ausserhalb der Stadt Augsburg. Das Werk besteht aus einem quer in den Lech eingebauten Stauwehr aus Beton und einem ca. 7.3 km langen Werkkanal. Zum Ausgleich der täglichen durch die veränderten Kraftentnahmen entstehenden Schwankungen ist ein künstlicher Stauweiher von 250 000 qm angelegt. Die Turbinenstation hat mit Station Gablingen (3.5 km) Anschlussbahn erhalten, da von dort aus die bereits vorhandenen oder noch anzusiedelnden Industrieanlagen mit Geleisanschluss versehen werden. Bisher sind 5 Turbinen von je 1500 HP. Leistung, die um 10 % gesteigert werden kann, aufgestellt, je zur Hälfte für Wechselstrom (Drehstrom) und für Gleichstrom verwendbar, weil die Höchster Farbwerke, welche auf den grössten Teil der erzeugten Kraft abonniert haben, für ihr dort errichtetes Unternehmen Gleichstrom brauchen. Da die Farbwerke auch noch weitere erheb- liche Strommengen benötigen, für welche die vorhandene Anlage nicht ausreicht, wurde von den Lechwerken eine neue Koncession zur Fortführung des Kanals auf 3 km unterhalb der vorhandenen Anlage u. zur Erriechtung einer zweiten Turbinenanlage nachgesucht, welche Konzess. unterm 25./9. 1905 erteilt wurde. Die hierfür benötigten Grundstücke sind bereits erworben u. wird die etwa 3500 HP. grosse Neuanlage in 1½ Jahren betriebsfähig werden. Vor der Hand ist eine Dampfanlage, besteh. aus 2 Dampfdynamomasch. von je 1500–2000 PS. errichtet, um den nötigen Strom zu schaffen. Ferner sind für die Lieferung des erzeugten