636 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. „Siemens Elektrische Betriebe Aktiengesellschaft in Berlin, SW. Askanischer Platz 3. Gegründet: 16./1. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1899; eingetr. 9./4. 1900. Letzte Statutänd. 27./4. 1901. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Übernahme und Fortführung des unter der Firma: „Siemens“ Elektrische Betriebe, G. m. b. H. bisher betriebenen Geschäftes und ferner der Betrieb aller Geschäfte, welche sich auf private oder öffentliche Unternehmungen unter Anwendung der Elektricität beziehen. Öbernommen wurden bei der Gründung der A.-G.: 1) Elektricitätswerk in Malaga in Spanien M. 1 820 636, 2) Elektricitätswerk u. die Strassenbahn in Weimar M. 894 961, ferner an flüssigen Mitteln M. 233 519; zus. M. 2 949 117 abzügl. M. 1 249 117 Passiva, restliche M. 1 700 000 wurden in Aktien gewährt. Die Centrale Malaga nahm am 15./10. 1897 den Betrieb auf, die Koncession ist zeitlich nicht beschränkt. Anlagewert 30./9. 1905 M. 2 096 748. Leistungsfähigkeit 1350 HP. Hier ist 1904 eine Wasserkraft auf 10 Jahre mit Option auf weitere 8 Jahre von der betriebs- führenden Firma gepachtet. Das Elektricitätswerk Weimar hat die Ges. in eigenem Betrieb. Diese Centrale giebt elektrischen Strom für Licht und Kraft und Bahnbetrieb ab; ihr Betrieb wurde am 15./12. 1898 eröffnet. Der Betrieb der der Ges. gehörigen 3,25 km langen elektrischen Bahn wurde im Juni 1899 eröffnet; Koncess. 40 Jahre ausschliesslich. Anlagewert 1./10. 1905 M. 1 356 970. Bruttogewinn 1905/1906 M. 129 336. Leistungsfähigkeit 700 HP. Die Ges. erwarb 1899/1900 von der Firma Siemens & Halske die derselben auf 50 Jahre erteilte Koncession zum Betriebe eines Elektricitätswerkes und einer elektrischen Strassenbahn in Hof. Der Bau kostete etwa M. 1 600 000. Betriebseröffnung 1./7. 1901. Anlagewert 30./9. 1906 M. 1 628 335. Leistungsfähigkeit 1580 HP. Ferner erwarb die Akt.-Ges. mit Genehmigung der ausserord. G.-V. vom 27./4. 1901 von der Firma Siemens & Halske A.-G. das Elektricitätswerk des Ostens von München, u. zwar zum Anlagewerte per 1./7. 1901 von M. 1 745 286. Ausserdem übernahm die A.-G. zum Nennwert die gesamten nom. Lire 800 000 der jetzt voll eingezahlten Aktien der Elettricitä Toscana in Pisa, ferner die gesamten Lire 1 200 000 der ebenfalls jetzt voll eingezahlten Aktien der Elettricitä Umbra in Perugia u. die gesamten Lire 800 000 Aktien der Elettricitä Alessandrina in Alessandria, Italien. Das Elektricitätswerk des Ostens von München in Riem wurde erbaut auf Grund im Jahre 1898 zwischen der Firma Siemens & Halske A.-G. und etwa 50 Gemeinden bezw. Ortschaften abgeschlossenen Verträge. Koncessionsdauer für die Gemeinden Berg am Laim und Taufkirchen 30 Jahre, für alle übrigen Gemeinden 40 Jahre. Die Inbetrieb- setzung der Centrale, welche mit 1250 HP. arbeitet, erfolgte am 24./1. 1900, die Koncession lauft bis 31./12. 1930 bezw. 31./12. 1940, sie ist eine ausschliessliche und unbeschränkte. Anlagewert jetzt M. 1 813 682. Für die Erteil. der Konc. werden die Gemeinden an dem über 7 % des Herstellungspreises der Anlage hinausgehenden Reingewinn bñeteiligt. Die Unternehmungen der drei vorerwähnten italienischen Elektricitätsgesellschaften, deren Aktien erworben wurden, sind folgende: Das Elektr.-Werk Pisa A.-G. Elettricita Toscana. Betrieb begonnen 1./12. 1899. Centrale mit 570 HP. Die Konc.-Dauer läuft bis 17./8. 1926. Anlagewert 1./7. 1906 M. 1 623 726. Leistungsfähigkeit 565 HP. Das Elektricitätswerk und die Strassenbahn in Perugia, welche von der A.-G. Elettricitä Umbra betrieben werden. Die Inbetriebsetzung der mit 850 HP. ausgerüsteten Centrale und der ca. 4 km langen Bahn erfolgte am 1./1. 1900. Koncession bis 31./12. 1929. Anlagewert am 1./7. 1906 M. 1 578 030. Leistungsfähigkeit 850 HP. Die A.-G. Elettricitä Alessandrina betreibt das Elektricitätswerk Alessandria in Italien. Centrale mit 700 HP. Inbetriebsetzung am 1./1. 1900. Koncession bis 31./12. 1929. Anlagewert 1./7. 1906 M. 786 236. Leistungsfähigkeit 700 HP. – Die Anlagewerte bei den 3 italien. Gesellschaften setzen sich aus dem A.-K. und den Buchforderungen zusammen. Nach einem von der ,Siemens“ Elektrische Betriebe A.-G. mit der Firma Siemens & Halske A.-G. getroffenen Abkommen pachtete letztere Ges. den Betrieb der Centralen in Hof. München-Ost und Malaga unter folgenden Bedingungen: Siemens & Halske A.-G. führen den Betrieb selbständig, bestreiten alle Ausgaben einschl. Steuern, Ver- sicherungen etc. und vereinnahmen alle Einnahmen und garantieren einen an die Ver- pächterin Ende des Jahres abzuliefernden Betriebsüberschuss von 7½ % des Anlagekapitals. Beträgt der Betriebsüberschuss mehr als 7½ %, so erhalten von dem Mehr die Ver- pächterin 2, die Siemens & Halske A.-G. . Diese 7½ % sind wie folgt zu verwenden: 5 % zur Verzinsung des Anlagekapitals, 2½ % für Rückstellung in den Ern.- u. Tilg.-F. Der Anteil des Ertrages über 7½ % steht zur freien Verfügung der Verpächterin. Ebenso garantieren Siemens & Halske A.-G., welche unter sinngemässer Anwendung der vor- stehenden Pachtbedingungen den Betrieb der Centralen in Pisa, Perugia und Alessandria überwachen, der Akt.-Ges. auf den von ihr aufgewendeten Betrag für die einzelnen Anlagen ein Jahresergebnis von mind. 7½ %, wovon 2½ % für den Ern.- u. Tilg.-F. bestimmt sind. Die mit Siemens & Halske A.- G. abgeschlossenen Pachtverträge laufen für die Elektricitätswerke Hof, Osten von München, Perugia, Alessandria bis 30./6. 1921, für das Elektricitätswerk Malaga bis 30./9. 1921 und für Pisa bis 30./6. 1926. Das von Siemens