Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 703 Gewerben, welche mit diesen Fabrikationszweigen zus. hängen. Die G.-V. v. 14./9. 1901 beschloss Erwerb der Firma Portland-Cementfabrik Germania H. Manske & Co., Kommandit-Ges. in Lehrte, mit welcher die A.-G. Germania bereits Iiiert war. Letztere erhöhte zu diesem Zwecke ihr A.-K. um M. 3 000 000 und übernahm auch die Oblig.-Anleihen der Kommandit-Ges. Die Kommandit-Ges. betrieb die beiden grossen Cementfabriken in Lehrte u. Misburg-Anderten mit zuletzt zus. 1 700 000 Fass jährl. Produktionsfähigkeit. An Ländereien, welche das für die Cementfabrikation notwendige Material in grösster Mächtigkeit enthalten, sind vorhanden ca. 51 ha = ca. 194 hannov. Morgen, von denen ca. 24 Morgen bebaut sind. Zur Deckung des grossen Bedarfs an Fassholz ist in Schweden ein umfangreiches Waldgut mit Holz- schneiderei vorhanden. Die G.-V. v. 28./5. 1902 genehmigte den zwischen der Germania A.-G. u. der A.-G. Portland- Cementfabrik Rhenania in Ennigerloh in Westf. (gegr. 1899, A.-K. M. 3 200 000, keine Div.) geschlossenen Fusionsvertrag und erhöhte zu diesem Zwecke das A.-K. um M. 2 000 000 (s. unten). Danach ging das gesamte Vermögen der Rhenania ohne Liquid. derselben kostenfrei an die Germania über und wird das vereinigte Werk unter der Firma der alten Germania fort- geführt. Auf beiden Seiten sind die per 31./12. 1901 sich ergebenden Unterbilanzen (bei der Germania M. 497 595) gelegentlich der Fusion getilgt, und zwar bei der Germania durch Hergabe von zu diesem Zwecke seitens eines Grossaktionärs zur Verf. gestellten M. 500 000, bei der Rhenania durch Verminderung des A.-K. um den Betrag, der bei der Öbereignung ihres Vermögens an die Germania (für je 16 Rhenania-Aktien à M. 1000 wurden 11 Germania- Aktien à M. 1000 gegeben) frei wurde. Gesamtleistungsfähigkeit ca. 2 300 000 Fass; Versand 1901–1904: 452 748, 727 516, 1 009 970, 1 161 106 Fass, 1905 Sem. I: 510 162 Fass, 1905/06: Nicht veröffentlicht. Zugänge auf Anlage-Kti 1905/06 M. 187 023. An dem früh. Misser folg der Ges. ist neben der ungünst. Allgemeinlage der Cementindustrie, welche die volle Ausnutzung der Anlagen bei weitem nicht gestattete, die Höhe der Produktionskosten schuld. Um diese zu vermindern sind 1904 u. 1905 erhebliche Aufwendungen nötig geworden. Der aus den Vorjahren übernommene Verlust von M. 1 664 946 erhöhte sich 1904 um M. 777 589 (1903 nach Verrechnung von M. 64 500 Res. M. 880 697) auf M. 2 442 535 und am 30./6. 1905 auf M. 2 774 478, sodass die G.-V. v. 31./5. 1905 die Sanierung der Ges. beschloss (S. bei Kapital). Die Ges. gehört der Verkaufsvereinig. Hannoverscher Portland-Cementfabriken, dem Verkaufs- verein Mitteldeutscher Cementwerke u. für das Ennigerloher Werk dem Rhein.-Westf. Cement- Syndikat an; mit der Süddeutschen Cementverkaufsstelle sowie mit dem Verband Osterreich. Portland-Cementfabriken hat die Germania für 1905 besondere Verträge geschlossen. Kapital: M. 7 375 000 in 562 abgest. St.- u. 6813 als solche abgest. Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. vorweg ohne Nachzahlungspflicht. während ein etwaiger verteilbarer Mehrgewinn gleichmässig an alle Aktien verteilt wird. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.- Aktien vor den St.-Aktien befriedigt werden. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./6. 1900 um M. 800 000 in 800 Aktien, lt. G.-V. v. 14./9. 1901 zwecks Erwerb der Kommandit-Ges. H. Manske & Co. in Lehrte um M. 3 000 000 in 3000 Aktien, begeben zu pari, lt. G.-V. v. 21./11. 1901 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien, begeben zu pari, u. lt. G.-V. v. 28./5. 1902 um M. 2 000 000 (auf M. 8 500 000) in 2000 Aktien. Letztere dienten samt M. 200 000 weiterer von einem Grossaktionär zu diesem Zwecke z. Verf. gestellter Aktien zur Verschmelzung mit der Portland-Cementfabrik Rhenania in Ennigerloh i. W. (s. oben), deren Aktionäre für je 16 Rhenania-Aktien à M. 1000 11 Germania-Aktien à M. 1000 erhielten. Zur Beseitigung des Fehlbetrages von am 30./6. 1905 M. 2774 478, Tilg. der hohen Bankschulden u. zur Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 31. 5. 1905 Herabsetzung des A.-K. um M. 2 833 000 (also von M. 8 500 000 auf M. 5 667 000) durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1. Um neues Betriebskapital zu erhalten, wurde sodann Ausgabe von Vorz.-Aktien beschlossen, wodurch das A.-K. wieder auf höchstens M. 850 000 erhöht werden sollte. Die Aktionäre erhielten gegen Zahlung von M. 2100 (= 70 %) und Einlieferung von je 3 alten Aktien oder von je 1 zus. gelegten Aktie 3 Vorz.-Aktien. Von dieser Eventualität haben die Besitzer von M. 6 813 000 an Aktien unter Einzahl. von zus. M. 4 769 100 Gebrauch gemacht. Von den übrigen Aktien ist der Ges. eine unentgeltlich zur Verfüg. gestellt, die anderen sind beschlussgemäss zus.gelegt. Der Buchgewinn der Transaktion von M. 5 894 100 ist zur Tilg. oben genannten Fehlbetrages, zu Sonder-Abschreib. u. Rückstell. benutzt. 36 alte St.-Aktien wurden zur Zus. legung nicht eingereicht; die an ihrer Stelle geschaffenen 12 zus. gelegten St.-Aktien wurden 7./6. 1906 versteigert, Gesamterlös M. 3320 oder 27 % pro Aktie. (4½ % Anleihe: M. 1 000 000 in Teilschuldverschreib. von 1900, a zu 102 %; 800 Stücke à M. 1000, 400 Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. von mind. M. 50 000 im Sept. (zuerst 1904) auf 2./1.; Gesamtkünd. vorbehalten. Sicherheit: Erste Hypothek auf den gesamten Grundbesitz in Lehrte, ca. 50 hannov. Morgen, und der darauf errichteten Cementfabrik zu gunsten der Hildesheimer Bank; ferner ebenfalls 1. Hypoth. auf den erworbenen Grundbesitz der Ges. in Dassel, ca. 200 hannov. Morgen, auf dem Errichtung einer Cementfabrik vorgesehen ist. Dann hatte die Portland-Cementfabrik Ger- mania H. Manske & Co., Kommandit-Ges. in Lehrte, die selbstschuldnerische Bürgschaft für diese Anleihe mit der Verpflichtung übernommen, ihren Besitz von ca. 194 hannov. Morgen mit Fabriken mit höchstens M. 4 000 000 Hypoth. zu belasten – z. Zt. betragen diese Hypoth. nur M. 3 000 000 (s. unten) –, solange diese Anleihe nicht völlig getilgt ist. Aufgelegt am 31./5. 1900 zu 100.50 %. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn, Hamburg: Norddeutsche Bank. Noch in Umlauf am 30./6. 1906 M. 850 000. Dieser Rest wurde 4./4. 1906 zum 1./10. 1906 gekündigt. Siehe auch die nächste Anleihe von 1906.)