Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. 767 Kapital: M. 2 800 000 in Namen-Aktien; früher M. 5 602 000, lt. G.-V. v. 14./9. 1889 durch Rückzahlung von 808 Aktien à M. 1000 auf M. 4 794 000 herabgesetzt. Die Ges. geriet gegen Ende 1905 in geldliche Schwierigkeiten. Lt. Aufstellung vom 17./12. 1905 betrug die Unterbilanz M. 6 294 282. Beteiligt sind eine ganze Reihe Banken. Es wurde ein Gläubigerausschuss gebildet, u. kam lt. G.-V. v. 14./4. bezw. 28./6. 1906 folgende Sanierung zustande: a) Das A.-K. ist um M. 1 994 000 von M. 4 794 000 auf M. 2 800 000 durch unentgeltliche von 635 Aktien herabgesetzt worden (419. Aktien à M. 1000, 117 à M. 5000 u. 99 à M. 10 000), b) durch Zuzahlungen in bar oder durch Aufrechnung von Forderungen auf die bei- behaltenen Aktien in Höhe von zus. M. 2 800 000, c) teils durch die Beiträge (teilweise auch in Immobil. u. Terrains), welche die früheren Mitglieder des Vorst. und des A.-R. zu leisten sich verpflichtet haben und teils durch frei- willige Schuldermässigung von Gläubigern in Höhe von zus. etwa M. 1 500 282, zus. also M. 6 294 282 (Betrag der Unterbilanz). An die Aktionäre ist bei der Sanierung je ein Genussschein für M. 5000 Aktiennominal- wert ausgegeben worden, an die Gläubiger, die auf einen Teil ihrer Forderungen zugunsten der Ges. verzichtet haben, je ein Genussschein für M. 1000 Nominalwert des Verzichts. Die Genussscheine nehmen mit 25 % an dem nach Ausschüttung von 4 % Div. an die Aktionäre verbleibenden Reingewinn teil. Die Genussscheine haben aber kein Anteilsrecht am Ges.- Vermögen. Sie gestatten ihren Inhabern nicht, sich in die Geschäfte der Ges. zu mischen, ebensowenig sich an den G.-V. zu beteiligen. Deren Besitzer müssen sich stets an die von der G.-V. der Aktionäre gehörig genehmigten Ges.-Inventare halten. Sie dürfen sich unter keinen Umständen den Abänderungen widersetzen, welche durch die G.-V. der Aktionäre an den Statuten vorgenommen werden sollten, es sei denn, dass sie ihre Rechte be- einträchtigen würden. Die Tilg. der Genussscheine durch Rückkauf derselben zu M. 1000 bar für jeden einzelnen Gewinnanteil aus einem Teil des zur Verfüg. der G.-V. stehenden Reingewinnes ist zulässig. Doch kann der ev. zu diesem Zwecke von der Ges. angesammelte Fonds bei seiner jeweiligen allmählichen Ausschüttung nur zur gleichen, verhältnismässigen teilweisen Tilg. sämtl. Genussscheine verwendet werden. Die dem getilgten Teil der Genuss- scheine anhaftende Gewinnbeteilig. wächst von Rechtswegen den 50 % zu, welche bereits zur Verfügung der G.-V. stehen. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1897. Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Aufgenommen zur Tilg. der Anleihe von 1893 und zur Vermehrung der Betriebsmittel. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 in 20 gleichen Jahresraten (jährl. 200 Teil- schuldverschreib.) durch-jährl. Auslos. auf 1./7. (siehe unten). Die Ges. kann ab 1902 die Anleihe ganz oder teilweise mit 6 monat. Frist kündigen. Verj. der Coup. u. fäll. Schuld- verschreib. 10 J. (K.). Sicherheit: Hypoth. Verpfändung zur ersten Stelle zu gunsten der Banque de Mulhouse in Colmar als Pfandhalterin für die Inhaber der Teilschuldverschreib. auf die der Ges. gehörigen sämtlichen Grundstücke, Liegenschaften, Herrschaftshäuser, Arb.-Wohn., industr. Mobiliar u. alles, was seiner Bestimmung nach als unbewegliches Gut zu betrachten ist. Als Basis des Wertes derselben ist die Zahl der Webstühle (1880) u. der Spindeln (67 046) angenommen worden, wozu noch der Wert der unbebauten Grundstücke, Wohngebäude etc. kommt. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1897–1906: 101.20, 100, 100, 98, 95, 92, 95, 95.20, –, – %. Eingef. 4./10. 1897 zu 101.80 %. Die G.-V. der Oblig.-Inhaber v. 28./6. 1906 willigte in eine Stundung der Tilg. gegen eine Vermehrung der für die Heimzahlung der Oblig. vorgesehenen Annuitäten. 3 Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis M. 800 000, alsdann steht es im Belieben der G.-V., dem R.-F. weitere Zuwendungen zu machen oder nicht. Der sonstige Überschuss zur Verf. der G.-V. Bezügl. Teilnahme der Genussscheine am Reingewinn bzw. deren Tilg. s. oben. Die Tant. des A.-R., des Vorst. u. der Beamten beträgt zus. 25 % nach Verteilung von 4 % Div. an die Aktien. Überschuss zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Fabrikanlagen 5 080 849, sonst. Immobil. u. Terrains 1558 140, Waren 2 847 797, Rohmaterial. 416 437, Debit. 2 172 348, Kassa u. Bankguth. 233 754, Effekten 70 516, eigene Aktien 183 000, do. Oblig.: a) verpfändete 600 000, b) unverpfändete 120 000. – Passiva: A.-K. 2 800 000, Oblig. 4 000 000, do. Zs.-Kto 132 220, Kredit. mit verein- barten Zielen 4 331 009, konsol. Vorschuss auf Oblig. der Ges. 600 000, Depots 945 427, Zs. 30 699, Kredit. 112 055, Gewinn 331 432. Sa. M. 13 282 844. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rückl. für Verluste aus lauf. Lieferungsverträgen u. Diverse 228 800, Abschreib. 102 632. Sa. M. 331 432. – Kredit: Gewinn M. 331 432. Dividenden 1891/92–1905/06: 0, 6, 5, 4, 5, 5, 5, 5, 4, 5, 0, 5, 4, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 10 J. n. F. Direktion: E. Langjahr. Prokuristen: Emil Sichler, Emil Müller. Aufsichtsrat: Industrieller Emil de Bary, Gebweiler; Bank-Dir. Eug. Meyer, Strassburg; Bank-Dir. Eug. Raval, Mülhausen; Paul Bourcart, Remiremont. Zahlstellen: Logelbach: Eigene Kasse; Frankf. a. M.: Allgem. Elsäss. Bankgesellschaft, Colmar: Allgem. Elsäss. Bankgesellschaft, Comptoir d'Escompte de Mulhouse; Mülhausen: Bank von Mülhausen u. deren Filialen in Colmar u. Strassburg.