Spitzen- und Gardinen-Fabriken. 783 Dobritzer Flur an der Staatsbahn gelegenes, jetzt 46 000 am grosses Areal, in welches die Bleicherei u. Appretur verlegt ist. Hierher soll in absehbarer Zeit der ges. Betrieb der Ges. verlegt werden. da genügender Platz zu jeder Ausdehnung vorhanden ist u. eine günstige Verwertung der auf der Blumen- u. Arnoldstr. in Dresden gelegenen Grundstücke zu einem entsprech. hohen Arealwerte möglich sein wird. Vorläufig sind in Dobritz 6891 qm bebaut. In den Baulichkeiten sind ausser einer sehr grossen, mit den neuesten Bleicherei- u. Appreturmaschinen ausgestatteten Anlage 34 Gardinen- u. Spitzen-Webmaschinen, sowie drei Dampfkessel, zwei Dampfmaschinen u. eine elektrische Licht- u. Kraftstation in ent- sprechender Grösse untergebracht. Versich.-Wert M. 1 638 290. Bei der auf diesem Grund- stück ihren Betrieb ausübenden Dresdner Bleicherei- u. Appretur-G. m. b. H. (St.-K. M. 100000) ist die Ges. mit M. 99 000) beteil., worauf sie bisher nicht unter 10 % jährl. Verzins. erhalten hat. Lt. G.-V. v. 12./1. 1905 Ankauf der bisher unter der Firma „Oertel & Co. in Falken- stein i. V. betriebenen Gardinen- u. Spitzenfabrik mit Wirk. ab 1./6. 1904. Dieses Etabliss. umf. einen Flächenraum von 30 980 qm, wovon ca. 3690 qm bebaut sind. Es befinden sich hier 30 Gardinen- u. Spitzen-Webmasch., sowie 2 Dampfmasch. u. 3 Dampfkessel. Der Kaufpreis betrug M. 429 000, wovon M. 250 000 in neuen Aktien bezahlt wurden, während die Inh. ge- nannter Firmen Osk. Oertel u. Paul Schelbach für den Rest unter Herauszahl. von M. 37 000 M. 216 000 = Rbl. 100 000 5 % Forder. der Dresdner Ges. an die Warschauer Gardinenfabrik erhielten. Die in Falkenstein übernommenen Warenvorräte sind 1905 mit gutem Nutzen abgestossen, auch wurde das Musterkonto getilgt. Die Falkensteiner Anlagen stehen sehr niedrig zu Buche u. werden deshalb in den nächsten Jahren nur wenig Abschreib. erfordern. Die drei Fabriken in Dresden, Dobritz u. Falkenstein beschäftigen ausser einer sehr grossen Anzahl Heimarbeiter insgesamt gegen 1300 Beamte u. Arbeiter. An dem unter der Firma „Akt.-Ges. der Dresdner Gardinen- und Spitzen-Manufakturé in Warschau im Jahre 1898 erricht. Unternehmen (A.-K. Rbl. 1 000 000) ist die Ges. mit nom. Rbl. 350 0000 = M. 756 000 Aktien beteiligt. Diese Beteil. wurde beschlossen, um das mit sehr grossen Kosten jährl. erneuerte Mustermaterial besser auszunutzen, sowie die in den hiesigen Fabriken gemachten Erfahrungen in dem durch hohe Zölle geschützten Russland zu verwerten. Wegen der ausserordentlich ungünstigen wirtschaftlichen Lage der letzten Jahre in Russland hat diese Anlage bisher noch keine Verzinsung gebracht. Infolgedessen wurde diese Beteil. bis auf M. 200 000, also ca. 26½ % des Nom.-Wertes, abgeschrieben (davon M. 100 0000 in 1906). Der dieser Fabrik von der Ges. gegebene Kredit ist durch eine Kaut.-Hyp. von Rbl. 500 000 = M. 1 080 000) zur I. Stelle auf dem Warschauer Etabliss. sichergestellt. Von der z. Z. darauf gewährten Darlehnssumme, die M. 925 218.62 beträgt, ist ein Betrag von Rbl. 1000000 = M. 216 000 an die Vorbesitzer der Falkensteiner Fabrik abgetreten worden 6. oben), so dass das Obligo der Ges. jetzt rund M. 709 000 beträgt. Das Warschauer Unternehmen besitzt einen Flächen- raum von 32 835 qEllen, wovon 14 128 q Ellen bebaut sind. Kapital: M. 2 650 000 in 1000 Akt. (Nr. 1–1000) à M. 500 u. 2150 Akt. (Nr. 1001–3150) à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./9. 1886 auf M. 900 000, lt. G.-V. v. 23./3. 1897 um M. 450000 in 450 ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000; hiervon angeboten den Aktionären 100 Stück zu 150 %; auf je M. 9000 nom. alte Aktien entfiel 1 neue à M. 1000; ferner erhöht lt. G.-V. v. 26.8. 1898 um M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1899. Diese 450 Aktien wurden zu 150 % ausgegeben, und zwar 180 Stück den ersten Zeichnern, welche bis Ende 1899 der jeweiligen Erhöhung zum Em.-Kurse zu verlangen hatten, und 270 Stück der Firma Günther & Rudolph, Dresden, welche dieselben den Aktionären v. 17./10.–1./11. 1898 zum Kurse von 155 %, d. h. für je 5 Aktien 1 Aktie zur Verf. stellte. Die G.-V. v. 27./3. 1900 beschloss weitere Erhöhung um M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, dividendenberechtigt ab 1./1. 1900, an- geboten den Aktionären 540 Stück v. 28./4.–14./5. 1900 zu 134 % und M. 60 Stück-Zs., wovon einzuzahlen 25 % und das Aufgeld bei der Zeichnung, 75 % und M. 60 Stück-Zs. am 30.6. 1900; auf M. 10 000 alte Aktien entfielen 3 neue à M. 1000. Die jeweil. Erhöh. geschahen zur Deckung des Geldbedarfs der neuen Anlagen in Gross-Dobritz-Niedersedlitz, für die Beteil. in Warschau und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Zwecks Ankauf der Falkensteiner Gardinen- und Spitzenfabrik von Oertel & Co. (s. oben) beschloss die G.-V. v. 12./1. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 250 000 (auf M. 2 650 000) in 250 neuen, ab 1./6. 1904 div.-ber. Aktien à M. 1000, be- geben zu pari an Zahlungsstatt an die Inhaber genannter Firma. Das Bezugsrecht der Aktionäre für diese Em. war ausgeschlossen. Hypoth.-Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Schuldverschr. von 1892, 1000 auf Namen lautende Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab Okt. 1898 durch jährl. Ausl. von 1 % zuzügl. ersp. Zs. im Juni auf 1./10.; ab 1898 verstärkte oder Totalkündig. zulässig. Die Anleihe ist durch Kaut.-Hyp. in Höhe von M. 525 000 an erster Stelle auf die Grundstücke Blumenstr. 66 und Arnoldstr. 16/24 hypoth. eingetragen. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. In Umlauf Ende Mai 1906 M. 404 000. Kurs in Dresden Ende 1897–1906; 102, 101.75, 99.75, 97.50, 98, 100, 101.50, 100.50, –, 100.50 %. II. M. 1 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1902, rückzahlb. zu 102 %. 600 Stücke Lit. A (Nr. 1–600) à M. 1000, 1200 Lit. B (Nr. 601–1800) à M. 500, lautend auf Namen des Dresdner Bankhauses Günther & Rudolphoder dessen Ordre u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; ab 1908 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Die Anleihe diente zur Tilg. nicht fundierter Schulden, zur Rückzahlung einer Hyp. von M. 60 000 und zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Zur Sicherung des Anlehens ist zu gunsten genannten Dresdner Bankhauses auf den