814 Fabriken für Chemikalien etc. *Internationale Sauerstoff-Gesellschaft Akt.-Ges. in Berlin. Gegründet: 11./4. 1906; eingetr. 4./8. 1906. Gründer: Ges. für Linde's Eismaschinen, Akt.-Ges., Wiesbaden; Société des Applications de I'Acétylene, Paris; Prof. Dr. Carl von Linde, München; Bankier Adolph Oppenheimer (Bankkommandite Oppenheimer & Co.), Wiesbaden; Bankier Karl Wallach, München. Die Ges. für Linde's Eismaschinen in Wiesbaden überliess der Akt.-Ges. ausschliesslich alle ihr zustehenden Rechte auf Verwertung der Lindeschen Verfahren zur Gewinnung von Sauerstoff und. Stickstoff aus verflüssigter Luft für den Handel mit komprimiertem Sauer- stoff und komprimiertem Stickstoff ausserhalb Deutschlands, Frankreichs, Grossbritanniens (einschl. der Kolonien und Schutzgebiete), Italiens und der Ver. Staaten von Nordamerika. Es wurden ihr hierfür als Vergütung 600 Stück der Genussscheine gewährt. Die Société des Applications de I'Acétylene überliess ausschliesslich an die Akt.-Ges. alle ihr ausserhalb Deutschlands, Frankreichs, Grossbritanniens (einschl. der Kolonien und Schutzgebiete), Italiens und der Ver. Staaten von Nordamerika zustehenden Rechte auf Verwertung von Verfahren zur Herstellung hoher Temperaturen mittels Azetylens und Sauerstoff, insbesondere behufs Ausführung antogener Schweissungen, sowie auf die Herstellung und den Vertrieb der dazu benötigten Apparate, insbesondere der ihr patentierten Fouchéschen Apparate. Es wurden ihr hierfür als Vergütung 200 Stück der Genussscheine gewährt. Die Genussscheine lauten auf Namen und werden unter Bezeichnung des Berechtigten in ein besonderes Buch der Ges. eingetragen. Wird ein Genussschein übertragen, so ist dies unter Vorlegung der gerichtlich oder notariell beglaubigten Übertragungsurkunde bei der Ges. anzumelden. Im Verhältnis zu der Ges. gilt nur derjenige als aus dem Genussscheine berechtigt, welcher in dem Genussscheinbuch als solcher verzeichnet ist. Die Inhaber der Genussscheine erhalten den im § 19 der Statuten näher bestimmten Anteil am Reingewinn. Ausser diesem Rechte steht den Inhabern der Genussscheine irgend ein Gesellschaftsrecht, insbesondere ein Stimmrecht, nicht zu. Im Falle der Liquidation der Ges. wird, nachdem auf jede Aktie der eingezahlte Betrag zurückgezahlt ist, der Rest der Teilungsmasse auf die Genussscheine verteilt, jedoch nur bis zu einem Höchstbetrage von M. 1000 auf jeden; der dann noch verbleibende Rest wird zwischen Aktionären nach Verhältnis des eingezahlten Betrages und Genussscheins-Inhabern verteilt, wobei jeder Genussschein einer vollbezahlten Aktie gleichsteht. Zweck: Herstellung und Verwertung von Sauerstoff und anderen Gasen sowie von Ein- richtungen zur Verwendung des Sauerstoffs und anderer Gase, Erwerb und Veräusserung von Patenten und Ausführungsrechten für diese Herstellung und Verwertung sowie Be- teiligung bei anderen auf denselben oder einen ähnlichen Gegenstand gerichteten Unter- nehmungen. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1906 gezogen. Direktion: Chemiker Dr. Ludwig Michaelis, Physiker Dr. Friedr. Linde. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dr. von Linde, München; Stellv. Dir. Friedr. Schipper, Wies- baden; Alfred Javal. Paris; Bankier Karl Wallach, München; Dr. Theodor Elkan, Berlin. J. D. Riedel Akt.-Ges. in Berlin N. 39, Gerichtstr. 12113. Gegründet: 9./3. u. 14./4. 1905 mit Wirkung ab 1./4. 1904; eingetr. 26./4. 1905. Gründer: Fabrikbes. Paul Riedel, Fabrikbes. Fritz Riedel, Charlottenburg; Bankier Paul Böhme, Bankier Dr. Leop. Raehmel, Prof. Dr. Gust. Krämer, Berlin. Die Gründung galt als am 1./4. 1904 erfolgt, und lagen der Bilanz u. a. nachstehende Werte zugrunde: Grundstücke M. 720 000 (Taxwert M. 795 768), Gebäude M. 760 000 (Taxwert 897 961), Masch. u. Utensil. M. 329 073 (Taxwert M. 677 903), Gespanne M. 10 126, Warenvorräte M. 1 295 950, Kassenbestand, Wechsel u. Effekten M. 68 574, Schuldner M. 1 201 338, Patente M. 2363, Assekuranz M. 11 176. Den Aktivposten in einer Gesamthöhe von M. 4 398 719 standen als Passiva M. 1 698 719 gegen- über, die sich zusammensetzen aus M. 755 716 Hypoth., M. 943 003 Gläubigern. Der sich über die Passiven ergebende Betrag von M. 2 700 000 wurde mit M. 2 685 000 den Vorbesitzern in als vollgezahlt geltenden Aktien für die eingebrachten Werte überlassen, und zwar erhielt Paul Riedel 1238 St.-Aktien u. Fritz Riedel 1447 St.-Aktien, wogegen restl. M. 15 000 von den übrigen drei Gründern bar übernommen sind. Die Vorz.-Aktien waren zur Tilgung von Kredit. und Ablös. von Hypoth. bestimmt. Der Betrag der Vorz.-Aktien M. 1 600 000 wurde von Paul Riedel und Fritz Riedel am Tage der Gründung mit 25 %, späterhin, und zwar am 20./5 1905 voll eingezahlt und diente zur Löschung der gesamten, auf den ein- gebrachten Grundstücken ruhenden Hypoth., zur Tilgung von Darlehnsschulden und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Paul Riedel und Fritz Riedel haben sämtliche Gründungs- kosten getragen. Bei der Gründung der Akt.-Ges. wurde vereinbart, dass der Gewinn des Geschäftsjahres 1904/05 zur Verfügung der Vorbesitzer, Paul Riedel und Fritz Riedel, bleiben sollte. Die für 31./3. 1905 aufgestellte und vom Aufsichtsrat genehmigte Bilanz ergab einen Reingewinn in Höhe ven M. 329 022, der wie folgt verwendet wurde: Zum R.-F. 16 451, Delkr.-Kto.