840 Öl-, Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. Das Jahr 1904/05 schloss mit einer Unterbilanz von M. 980 771 (wovon allein M. 821 952 auf Betriebsverlust entfielen) und machte eine Sanierung nötig. Zur Sanierung der Ges. fasste die G.-V. v. 14./9. 1905 auf Grund des Berichtes der am 3./7. 1905 eingesetzten Prüfungs- kommission folgende Beschlüsse: Herabsetz. des A.-K. um M. 200 000 auf M. 1 800 000 durch Vernichtung von 200 Aktien, welche der Ges. zu diesem Zwecke franko valuta zur Verf. ge- stellt werden; auf die verbleib. M. 1 800 000 werden 65 % = M. 1 170 000 oder M. 650 pro Aktie zugezahlt ohne Erhöhung ihres Nennbetrages (Frist bis ult. Okt. 1905). Die Zuzahlung wurde auf M. 1 776 000 mit M. 1 154 400 geleistet; die betr. Aktien wurden als 12 % Vorz.- Aktien abgest.-Nach Abzug der Kosten der Sanierung standen M. 1 322 032 Buchgewinn aus der Transaktion zur Verfüg. Von dieser Summe wurden M. 980 771 zur Tilg. genannter Unterbilanz, der Rest zu Abschreib. u. Rückstell. benutzt. Das Geschäftsjahr 1905/06 er- brachte nach Abschreib. von M. 100 610 M. 25 588 Reingew. Hiervon wurden M. 1279 dem R.-F. überwiesen und M. 24 038 vorgetragen. Die G.-V. v. 8./2. 1906 beschloss Zus. legung der verbliebenen M. 24 000 Aktien, auf die keine Zuzahlung geleistet war, im Verhältnis 8:1 (Frist bis 1./7. 1906) u. Gleichstell. aller Aktien. Der Buchgewinn aus dieser Operation von M. 21 000 findet zu Rückstellungen Verwendung. A.-K. somit M. 1 779 000 in gleichwert. Aktien. Die a. o. G.-V. v. 22./11. 1906 beschloss Erhöhung um M. 221 000 (auf M. 2 000 000), in 221 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907, begeben zu pari, angeboten M. 178 000 den alten Aktionären 10: 1 vom 13.–27./12. 1906 zu 105 %, abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 31./3. 1907. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1901, rückzahlbar zu 103 %, 400 Stücke (Nr. 1–400) à M. 1000, 200 (Nr. 401–600) à M. 3000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 in spät. 40 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 25 000 im März auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe ist hypoth. an 1. Stelle auf den Besitz der Ges. eingetragen (und zwar mit M. 500 000 auf Gross-Gerau, M. 700 000 auf Bremen, Taxwert der Gross-Gerauer Anlagen M. 772 393, der Bremer Anlagen M. 1 028 670) und diente ebenso wie die Kapitalerhöhung von 1901 zur Stärkung der Betriebsmittel und Ermässigung der Bankschulden. Verj. der Coup. 4 J. (K.) Zahlst.: Bremen: Deutsche Nationalbank, E. C. Weyhausen. Kurs in Bremen Ende 1902–1906: 103, 103, 99.75, 99.50, 100.75 %. Zugel. im Juli 1902. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. (bis 1898 Kalenderj.). Gen.-Vers.: Bis Ende Sept. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., v. Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1000 feste Vergüt. pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Einzelnen Mitgl. des A.-R. kann aus dem Jahresgewinn ausser der Tant. für besondere Leistungen im Interesse der Ges. eine Remuneration von zus. bis M. 10 000 zugebilligt werden. Bilanz am 31. März 1906: Aktiva: Grundstücke 282 397, Immobil. 662 927, Masch. 701 168, Geleiseanlage 11 105, Betriebsmaterial. 46 337, bewegl. Inventar 1, Waren 1 404 586, vorausbez. Versich. 47 903, Wechsel 98 381, Kassa, Bankguth. 40 460, Debit. 671 868. – Passiva: A.-K. 24 000, Vorz.-Aktien 1 776 000, Anleihe 1 000 000, R.-F. 79 440, Akzepte 256 380, Kredit. 806 175, R.-F. 80 719 (Rückl. 1279), Vortrag 24 308. Sa. M. 3 967 583. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Provis. 87 832, Abschreib. 100 610, Reingewinn 25 588. Sa. M. 214 030. – Kredit: Bruttogewinn M. 214 030. Kurs der Aktien in Bremen Ende 1903–1906: 99.75, 70, –, – %. Zugelassen Juli 1903; erster Kurs 6./7. 1903: 96 %. Dividenden: 1895–97: 0 %; 1898/99 (15 Mon.) bis 1905/1906: 5, 6, 4, 3½, 4½, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ed. vom Hövel, Stellv. Otto Hamburger. Prokurist: H. H. Weber. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Steph. C. Michaelsen, Stellv. Bank-Dir. Dr. Aug. Strube, Dir. C. Cremer, B. C. Heye, Bremen; Gust. Maier, Zürich. Zahlstellen: Bremen: Gesellschaftskasse, Deutsche Nationalbank, E. C. Weyhausen. Vereinigte Breslauer Geltahsie Act.-Ges. in Breslau. Paradiesstrasse 16/18, mit Filialfabrik in oderberg i. Österr.-Schlesien. Gegründet: 16./3. 1872; eingetr. 24./3. 1872. Letzte Statutänd. 3./8. 1899 u. 27./9. 1906. Zweck: Betrieb von Ölfabriken; Verarbeitung von Raps, Rübsen u. Leinsaat u. Palmkern- ölfabrikation. Die Ges. ist 1872 aus der Vereinigung der damals in Breslau bestehenden OÖlfabriken von Moritz Werther & Sohn, Schottländer & Oliven, Frank & Sohn, M. H. Schäfer, Ölfabrik und Mehlmühle nebst Wasserkraft von Emanuel Freyhan & Jos. Weigert hervor- gegangen; seit 1905 ist die Fabrikation auf das Etablissement in der Paradiesstrasse be- schränkt; die Fabrik in der Fischergasse brannte 10./2. 1905 vollständig ab; sie wurde nicht wieder aufgebaut. Der Schaden ist durch Versich. gedeckt. Auch die Nicolaimühle in Breslau ist ausser Betrieb. 1905 Verkauf des Grundstückes Wehrmühle-Salzstr. mit M. 30 000 Buchgewinn. 1898/99 Erricht. einer Ölfabrik in Oderberg in Österr.-Schles. (invest. Kapital K 500 000 – M. 425 000). Diese Fabrik ist seitdem nicht weniger wie Zmal abgebrannt. Der Fabrikneubau ist ganz feuersicher erbaut u. seit Sept. 1902 im Betrieb; um letzteren rentabler zu gestalten, sind 1905 verschiedene Neuanlagen in Angriff genommen. Das Etabliss. kann jetzt bis 240 000 Ctr. Saat verarbeiten und ist voll versichert, die Ges. selbst ist ohne Risiko. Verarbeitet wurden 1902/1903–1905/1906 in Breslau und Oderberg 272 349, 3 842, 313 887, 209 477 dz Ölsaaten. Die geringe inländische Rapsproduktion zwang aucl 1 1904/1905 zur Einschränkung der Rübölfabrikation.