Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 881 21 956, Debit. 109 020. – Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 28 663 (Rückl. 4642), Arb.-Unterst.-F. 16091 (Rückl. 2000), Pferdeversich. 1036, Reparat.- u. Ern.-Kto 40000 (Rückl. 15 000), Bankkredit 84 810, Kredit. 274 441, Div. 72 000, Tant. an Vorst. 5420, do. an A.-R. 4065, do. an Prokurist 1084, Grat. 2000, Vortrag 15 548. Sa. M. 1 121 760. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterial. 702 441, Betriebsmaterial. u. Unk. 460 952, Reingewinn 121 760. – Kredit: Vortrag 13 913, Fabrikat.-Kto 1 271 241. Sa. M. 1 285 154. Kurs Ende 1906: 149 %. Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Münchner Börse erfolgte im Mai 1906. Erster Kurs 6./6. 1906 135 %. Dividenden 1893/94–1905/1906: 3, 6, 6, 10, 9, 5½, 4, 4, 5, 4, 6, 7, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ferd. von Andrian, E. V. Hch. Rumpelt jun. Prokurist: Hans Roitner. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Ernst Rumpelt, Hirschberg; Stellv. Bank-Dir. J. A. Böhm, München; Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Komm.-Rat Eug. Füllner, Warmbrunn; Alfons Simonius, Zürich. Zahlstellen: Hirschberg i. Schles.: Schles. Bankverein; Berlin, Ober- wallstrasse 20: Abraham Schlesinger; München: Bayer. Vereinsbank u. deren Filialen. Norddeutsche Lederpappenfabriken, Actiengesellschaft in Gross-Särchen, Kreis Sorau, N.-L. Gegründet: 3./12. 1895 unter der Firma Gross-Saerchener Holzstoff- & Lederpappen-Fabriken, Kunstmühlen, A.-G. (vorm. Noack & Brade); eingetr. 3./12. 1895. Letzte Statutänd. 9./2. 1903, 24./2. 1904 u. 27./11. 1905; Abänderung der Firma wie oben lt. G.-V. v. 18./10. 1900. Zweck: Betrieb von Holzstoff- und Lederpappenfabriken, sowie aller damit zus. hängenden Geschäftszweige. Fabriziert werden in Gross-Särchen u. Brieg braune Holzstoff-Packpappen, sogen. Lederpappen, Graupappen, Strohpappen, ein- und zweiseitig bunte Pappen (Duplex- karton), News Paper Boards u. a. m. In Lenartowitz wird nur Holzstoff hergestellt, der per Bahn oder Kahn nach Brieg gesandt und dort verarbeitet wird. Hauptabsatzgebiet im In- lande Berlin, Hamburg, Prov. Sachsen, Königreich Sachsen u. Schlesien, im Auslande Süd- Amerika u. England. — Grösse der Grundstücke in Gross-Särchen zus. 74 ha 10 a 99 qm, wovon 5142 qm bebaut sind; zu dem Etabliss. gehören ferner etwa 1600 am eigene gepflasterte Strassen. – Die Gebäude bestehen in 4 grossen Fabrikgebäuden, 3 Turbinen-, 4 Kessel- und 2 Kocherhäusern, Masch.-, Pack- u. Lagerräumen, Direktorialgebäude, 2 Beamtenwohnhäusern mit Kontoren, 2 Arb.-Wohnhäusern etc. Die Masch. bestehen in 6 Turbinen, 2 Dampfmasch. à 50 HP., einer à 70 HP., einer à 20 HP., 10 Elektromotoren zu 5 bis 300 HP. und einem zu 10 HP., 6 Dampfkesseln à 70, 80, 130, 180, 150 u. 80 am Heizfläche, 3 grossen Kartonmasch. amerikan. Systems, 5 Holzkochern mit zus. 67 chm Inhalt, 11. Holzschleifapparaten, darunter 2 hydraul. zu 300 bezw. 200 HP., 9 Holländern, 6 Knetmasch. u. 3 Kollergängen, 8 Entwässer.- Masch., 7 grossen u. 4 kleinen Pumpen, 7 eisernen Wasserbassins, 5 Raffineuren, einer elektr. Licht- und Kraftcentrale für das ganze Etabliss. mit 2 Dynamos, einem Entladekran auf Bahnhof Gross-Särchen, einer elektr. Verkehrsbahn zwischen Bahnhof und Fabrik Gross- Särchen, einer Feldbahn etc. Die Wasserkraft wird aus der Görlitzer Neisse durch eine ca. 2 km oberhalb der Fabrik angelegte Traversierung gewonnen, welche aus einem ca. 150 m langen, 1892 neu erbauten Streichwehr besteht. Der ca. 2 km lange und bis 50 m breite Mühlgraben ist künstlich hergestellt, das Wasser desselben wird direkt bei der Fabrik der Gesellschaft durch 2 solid konstruierte Wehre gestaut. Zur Erzeugung der Wasserkraft von 600 HP. bei einem mittleren Wasserquantum von 20 ebm sind 6 Turbinen vorhanden, von denen 2 1903 durch neue von zus. 400 HP. ersetzt sind. Ausser- dem hat die A.-G. im Sept. 1899 mit dem Elektr.-Werk in Zelz bei Gross-Särchen ein Ab- kommen auf Abgabe von Kraft für 10 Jahre abgeschlossen. — An Stelle der 1896 niedergo- brannten Mühle wurde eine zweite Pappenfabrik errichtet, wodurch sich die bislang noch nicht voll ausgenutzte Produktionsfähigkeit der Fabrik bis auf 75 000 Ctr. Pappen jährlich gesteigert hat. Die 2. Fabrikanlage ist mit M. 239 501 Kostenaufwand errichtet u. Aug. 1901 in Betrieb gekommen. Holzstoff wird auch aus zweiter Hand bezogen. Die Neuanlagen in Gross-Särchen erforderten 1905/06 ca. M. 400 000. Anfang 1904 Ankauf der Pappenfabrik von F. Falch in Brieg nebst Schleiferei in Lenartowitz bei Cosel. — Die Grund- stücke in Brieg haben 2 ha 55 a 16 qm Flächeninhalt, wovon 2630 am bebaut sind. 3 Fabrik- gebäude. Die Masch. bestehen aus 2 Turbinen, einer Dampfmasch. zu 150 HP. u. einer zu 50 HP., diversen Elektromotoren zu 30, 5, 10 u. 8 HP., 3 Dampfkesseln, einer grossen Karton- masch. amerik. Systems, 1903 neu erbaut, einem hydraul. Schleifer zu 200 HP., einer Stoff- entwässer.-Masch., 2 Pappenmasch., 3 Holländern, einem Kollergang, einem Strohkocher ete. Die Wasserkraft, welche auf 120–150 HP. anzunehmen ist, wird durch einen Mühlgraben auf dem rechten Oderufer gewonnen. — Die Grundstücke der 5 km von der Station Kandrzin O./ S. gelegenen Fabrik Lenartowitz sind 2 ha 50 a gross, wovon 816 am bebaut sind. 1 Fabrik- gebäude, 1 Turbine, 1 Dampfkessel, 2 Holzkocher etc. Wasserkraft von 120 HP. Zugänge auf Anlage-Kto 1904/1905 M. 93 433. 1906 Erbauung einer elektr. Bahn zur Verbindung der Fabriken mit dem Lokalbahnhof Gr.-Särchen, Erbauung einer neuen Fabrik in Gr.-Särchen. Die gesamte Betriebskraft für diese (ca. 600 HP.) liefert die A. E. G. aus deren Centrale Zelz; der Kraftbezug ist durch 10jähr. Verträge gesichert. Aufstellung einer grossen Karton- masch. von 2,50 m Arbeitsbreite, 4 Holländer u. eine grosse Anzahl Specialmasch. 2 Kessel- häuser u. Dampfkessel mit automat. Feuerung. In Brieg befindet sich eine neue Turbine Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1906 1907. II. 56