Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 903 Lidquidatoren: Heinrich Schnurmann, K. Böhringer. Aufsichtsrat: (6) Vors. Rechtsanw. Frik. Ellwangen; Ober-Reg.-Rat von Diefenbach, Geh. Reg.- Rat Bank- Dir. Lichtenberg, Stuttgart; Fabrikant . Ferd. Ensslin, Aalen; Dr. Ad. Scheufelen, Oberlenningen; Hofwerkmstr. Paul Hausser, Stuttgart-Berg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Stuttgart: Württ. Vereinsbank. Leipziger Buchbinderei-Actiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig-R.. Crusiusstrasse 4/6. Gegründet: 14./4. 1896. Hervorgegangen aus der am 4./3. 1864 gegründeten früheren Firma Gustav Fritzsche, K. S. Hofbuchbinder. Letzte Statutänd. 27./10. 1900 u. 25./10. 1905. Zweck: Betrieb einer Grossbuchbinderei, Einbanddeckenfabrik u. Verlagsbuchhandlung; seit 1903 Fabrikation von Rollfilmpackungen für die Amateurphotographie nach patent. Ver- fahren, für welches die Ges. für eine Reihe von Jahren die Licenz erworben hat. Die Filiale Berlin ist 1903 in die ehemalige Filiale der Ver. Dampfbuchbindereien Baumbach & Co. G. m. b. H. in Berlin aufgegangen, am 7./9. 1903 aber mit den Ver. Dampfbuchbindereien Baumbach & Co.. G. m. b. H. in Leipzig samt allen Vorräten etc. aber ohne Debit. u. Kredit. wieder für M. 772 772 in Besitz der Leipz. Buchbinderei-A.-G. gekommen; dieser Betrag hatte sich durch Nachlässe u. Barzahl. bis 1./6. 1906 auf M. 252 778 verringert. – Umsatz 1895/96 bis 1905/1906: M. 900 000, 920 000, 965 000, 1 290000, 1003 309, 1265787, 1607491, 1 232 400, 1 879 227, 1 866 625, ?2. Arbeiterzahl ca. 500. Die Gebäude in Leipzig bedecken ca. 2000 qm des ca. 2650 qm grossen Fabrikgrund- stückes und bestehen aus einem sechsstöckigen, massiven, im Jahre 1894 erbauten Haupt- gebäude, den Stallungsgebäuden und dem Maschinenhaus mit 2 Dampfmasch. von zus. 150 HP. nebst 3 Dampfkesseln; das Wohngebäude Breitkopfstr. 3 ist 1905 mit kleinem Nutzen verkauft. Das Geschäftsjahr 1903/1904 nahm trotz des höheren Umsatzes einen für die Ges. un- günstigen Verlauf. Vor allem hat die Rollfilmabteilung grössere Opfer erfordert und die Erwerbung der Vereinigten Dampfbuchbindereien Baumbach & Co. hat night den vorteil- haften Einfluss auf das Ergebnis gehabt, als man gehofft hatte. Wegen der Übernahmewerte von Baumbach & Co. entstanden zwischen den Vorst.-Mitgl. Fritzsche und Baumbach er- hebliche Meinungsverschiedenheiten, die schliesslich persönlich wurden und zum Austritt Fritzsches führten. In einer ausserord. G.-V. v. 18./6. 1904 wurde eine Revis.-Kommiss. ein- gesetzt, die in der ordentl. G.-V. v. 5./10. 1904 Bericht erstattete. Die Partei Fritzsches siegte, ein neuer A.-R. wurde gewählt, die Fritzsche wieder in den Vorst. berief. Baumbach schied aus. Die Unterbilanz aus 1904 von M. 488 537 verminderte sich durch Heranziehung des R.-F. (M. 101 076) und den Reingewinn 1905 (M. 118 603) auf M. 268 858 u. verschwand durch den Buchgewinn aus der am 25./10. 1905 beschlossenen Kapitalherabsetzung ganz. Hohe Zinsen- last, Vereinfachung der Einbände, Buchbinderstreik etc. liessen 1905/06 einen Gewinn nicht erscheinen; der resultierende Verlust von M. 43 305 wurde vorgetragen. Wegen Sanierung S. bei Kap. Kapital: M. 832 000 in 832 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöhung lt. G.-V. 22./8. 1898 um M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./6. 1898 angeboten den Aktionären 1.–10./10. 1898 zu 125 %. Die G.-V. v. 25./10. 1905 beschloss, das A.-K. in der Weise um M. 418 000 auf M. 832 000 herabzusetzen, dass je 3 Aktien zu 2 zus. gelegt werden (Frist bis 3./2. 1906) u. die Spitze von 2 Aktien der Ges. von einem Aktionär zur Vernichtung unentgeltlich zur Verfüg. gestellt wird. Der durch die Zus. legung erzielte Buchgewinn dient mit M. 268 858 zur Beseitigung obengenanntenVerlustes per 31./5. 1905, mit M. 101 076 zur Wiederherstellung des früheren R.-F. u. mit M. 48 066 zu Abschreib. oder Rückstellungen. 14 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. nach erfolgter Durchführung des Herabsetzungsbeschlusses wieder um M. 418 000 durch Ausgabe von 418 Aktien auf den früheren Betrag von M. 1 250 000 zu erhöhen, doch wurde dieser Beschluss nicht durchgeführt, auch scheiterte 1906 (G.-V. v. 31./8.) der Plan, die Deutsche Buch- u. Kunstdruckerei, G. m. b. H. in Zossen zu übernehmen, unter gleichzeitiger Erhöhung des A.-K. von M. 832 000 auf M. 2 000 000. Behufs Sanierung bezw. Beschaffung neuer Betriebsmittel soll in einer am 5./3. 1907 stattfindenden a. o. G.-V. Beschluss gefasst werden. Danach soll das A.-K. von M. 832 000 auf M. 431 000, zus. gelegt werden mit der Einschränkung, dass die Zus.legung gegenüber den Aktionären nicht stattfindet, die bis 1./4. 1907 auf ihre Aktie eine Barzahlung von 50 % gleich M. 500, zuzüglich 6 % Zs. ab 1./12. 1906 leisten, wofür dem betreffenden Aktionär ein Genussschein ausgestellt wird. Ferner soll die Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von M: 600 000 Vorz.-Aktien zu pari zu- züglich Stempelkosten erfolgen. Von den Vorz.-Aktien, die am Gewinn ab 1./12. 1906 teil- nehmen, werden je M. 200 000 von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig und der Credit- und Spar-Bank in Leipzig in Anrechnung auf ihre Forderungen, u. zwar zu pari zuzüglich Stempelkosten übernommen, die restlichen M. 200 000 von einem Konsort. Das Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeschlossen. Schliesslich sollen denjenigen Aktionären Vorzugsrechte verliehen werden, auf deren zus. gelegte Aktien bis 1./4. 1907 die obenerwähnte Barzahlung von 50 % gleich M. 500 geleistet wird. Nach der 6 % Vorrechts Div. der Vorz.-Aktien sollen künftighin die Genussscheine bis zu je M. 30 Div., danach die St.-Aktien bis zu 4 % erhalten, während der Restgewinn nach 10 % Tant. an A.-R. und bis 15 % an den Vorstand unter