1098 Chokoladen- und Teigwaren-Fabriken. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Grundstoffe u. Verpackung 146 776, Vertretungs- spesen 6338, Reklame 2339, Löhne u. Saläre 28 669, Zinsen 8500, Spesen 21 690, – Kredit: Fabrizierte Waren 190 415, Miete u. Agio 228, Verlust (durch Helmond bezahlt) 23 670. Sa. M. 214 315. Dividenden 1900–1905: 0 %. Die bis ult. 1905 erlittenen Verluste, zus. M. 159 110, wurden durch die Nederlandsche Cacaofabrik in Helmond gedeckt. Direktion: Ernst H. Malsch, Petrus C. Zeylmans van Emmichoven, Helmond; Oskar Focker, Kaldenkirchen. Aufsichtsrat: Vors. J. B. Kam, E. Haverkamp, H. E. Begemann, Pieter Fentener van Vlissingen, A. P. Matthysen, J. B. C. van Weyden. Gebrüder Stollwerck Aktiengesellschaft in Cöln. Gegründet: 6./7. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 17./7. 1902. Gründer: Komm.-Rat P. J. Stollwerck, Hch. Stollwerck, Ludw. Stollwerck, Gen.-Konsul C. Stollwerck, Gust. Stollwerck. Die A.-G. erwarb die der Firma Königl. Preuss. u. Kais. Osterr. Hof-Chokol.-Fabrikanten Gebr. Stollwerck zu Cöln gehörige Chokoladen- u. Zuckerwarenfabrik mit ihren sämtl. im Inland gelegenen Zweiganstalten u. ihren Beteilig. an anderen Unternehmungen. Grundstücke in Cöln u. Berlin. Das eingebrachte Aktivvermögen betrug M. 16 219 654.47, die übernommenen Passiven M. 2 969 654.47, sodass das Nettoeinbringen M. 13 250 000 betrug. An diesem Netto- vermögen sind die 5 Gründer entsprechend denjenigen Beträgen beteiligt, welche sie gemäss dem Ges.-Vertrage zur Deckung der von ihnen übernommen Aktien aufzubringen haben. Mit diesem Einbringen sind also 5000 Vorz.-Aktien = M. 5 000 000 u. 8000 St.-Aktien = M. 8 000 000 voll gedeckt, während 1000 St.-Aktien nur mit 25 % = M. 250 000 gedeckt sind, zus. M. 13 250 000. Besonders ausbedungen war noch, dass die Aktionäre alle ihre Rechte u. Beteilig., die sich für sie aus der in der Eröffnungsbilanz v. 1./1. 1902 aufgeführten Rechnung „Beteiligungen“ im Gesamtwerte von M. 2 298 586 ergaben, auf die A.-G. übertrugen, wogegen diese auch alle mit diesen Rechten u. Beteilig. verbundenen Verbindlichkeiten für eigene Rechnung über- nahm. Die Gebr. Stollwerck haben sich namentlich verpflichtet, die ihnen aus den Beteilig. an der Kommandit-Ges. unter der Firma Deutsche Automaten-Ges. Stollwerck & Co. in Cöln, der Kommandit-Ges. unter der Firma Oesterr.-Ungar. Automaten-Ges. Brüder Stollwerck & Co. in Wien, der offenen Handels-Ges. unter der Firma Volkmann, Stollwerck & Co. in New York (s. unten), der Kommandit-Ges. unter der Firma Gebr. Stollwerck in Pressburg zustehenden sämtl. Rechte in vollem Umfange lediglich für Rechnung der A.-G. auszuüben. Der Im- mobilarbesitz Walraffsplatz in Cöln wurde 1904 im Wege der Bargründung in eine selbst- ständige Akt.-Ges. unter der Firma Kölnische Hausrenten-Act.-Ges. mit einem Kapital von M. 1 200 000 umgewandelt u. hierauf M. 300 000 eingezahlt. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Chokoladen- u. Kakaopräparaten, Zuckerwaren aller Art, Biskuit, Früchten, Kartonnagen u. einschlägigen Artikeln, sowie Verkaufs- u. sonstigen Automaten. Die mit M. 5 103 702 in der Bilanz aufgeführte Beteiligungs- u. Wertpapier- rechnung enthält Einlagen bei dem Pressburger Unternehmen (s. oben), bei der Firma Volk- mann, Stollwerck & Co. in New York u. die Beteiligungen an den verschiedenen Automaten- unternehmungen. Die Filiale in London (Stollwerck Brothers) wurde 1904 in eine englische A.-G. mit £ 55 057 eingez. A.-K. umgewandelt; ebenso die New Yorker Niederlass. in eine inkorporierte Stock Company unter der Firma Stollwerck Brothers mit einem Kapital von $ 300 000. Sämtl. Aktien beider Firmen sind im Besitz der Cölner Ges. Die Umwandlung des Zweighauses in Pressburg (diese in eine Ges. m. b. H.) steht ebenfalls bevor. Das Personal in den deutschen Geschäften beträgt ca. 2100. Kapital: M. 14 000 000 in 5000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–5000) auf Inhaber und in 9000 St.-Aktien (Nr. 1–9000) auf Namen, sämtlich à M. 1000. Von den St.-Aktien sind M. 8 000 000 voll, M. 1 000 000 mit 25 % einbezahlt. Die Vorz.-Aktien haben ein Vorrecht auf 6 % kumulative Div. und im Falle der Auflösung der Ges. den Anspruch auf vorzugsweise Rückzahlung ihres Nennbetrags und der aus früheren Jahren etwa rückständige Div., ehe eine Rück- zahlung auf die St.-Aktien erfolgen kann. Reicht der verteilbare Reingewinn zur Zahlung der Div. von 6 % nicht aus, so ist der fehlende Betrag der zu bildenden Div.-Res. zu ent- nehmen. Die Nachzahlung des an 6 % fehlenden Betrags findet in der Weise statt, dass die jeweiligen Div.-Rückstände auf die Gewinnanteilscheine des zuletzt abgelaufenen Geschäfts- jahres ausgezahlt werden. Die Ges. hat das Recht, diese Vorz.-Aktien v. 1./1. 1912 ab jederzeit ganz oder teilweise nach einjähr. Kündig. mit 120 % ihres Nom.-Betrags zur Rückzahlung zu bringen u. zu dieser Rückzahlung den erwähnten Div.-R.-F. ganz bezw. im Verhältnis der zurückgezahlten zu den verbleib. Vorz.-Aktien zu verwenden. Die St.-Aktien sind nur mit Genehm. des A.-R. übertragbar. Die G.-V. v. 23./2. 1907 beschliesst Erhöhung um M. 2 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien, bestimmt zur Hälfte zum Erwerb der Kommanditbeteiligungen bei der Deutsch. Automaten-Ges., soweit sie der Ges. noch nicht gehören, und zur Hälfte für die Ver- stärkung der Betriebsmittel, insbes. der Zweigunternehm. in OÖsterreich-Ungarn u. New York. Hypotheken: M. 2 706 772, u. zwar: M. 263 776 zu 3 %, M. 1 080 734 zu 4 %, M. 242 760 zu 4¼ %, M. 159 500 zu 4½ % u. M. 135 000 zu 4¼ % auf den Cölner Grundbesitz; M. 25 000 auf den Bremer Grundbesitz; M. 800 000 zu 4½ % auf den Berliner Grundbesitz. Ende 1905 zus. M. 2 435 097.