1170 Brauereien. Direktion: E. Jäger, Georg Rohrbeck. Prokuristen: Herm. Frömmer, Jul. Kade. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Emil Salomon, Stellv. Simon Lipmann, Rechtsanwalt Arthur Grau, Albert Schappach, Arnold Schultheis, Prok. Siegm. Goldberg. Zahlstelle: Berlin: Born & Busse. Actien-Brauerei-Gesellschaft Friedrichshöhe vorm. Patzenhofer in Berlin, Central-Bureau: N.0O. Landsbergerstr. 27; Abteil. N.0. Landsberger Allee 24/27; Abteilung Nordwest: Stromstr. 11/16; Abteilung Spandau; Abteilung Fürstenwalde; Mälzerei Frankfurt a. O.; Niederlassungen in Hamburg, Wittenberge, Mittenwalde, Alt-Landsberg, Lankwitz, Belzig, Jüterbog, Lübbenau, Forst, Angermünde, Nauen, Velten, Beeskow, Grünberg, Fürstenberg, Storkow, Cöpenick, Cüstrin, Müncheberg, Guben, Seelow, Potsdam. Gegründet: 2./6. 1871; eingetr. 15./7. 1871. Letzte Statutänd. 19./1. 1900, 15./12. 1902 u. 16./12. 1905. Zweck: Fortbetrieb der von G. Patzenhofer für M. 1 440 000 inkl. Vorräten übernommenen Brauerei Papenstr. 20/21 u. der Eiskellerei nebst Ausschank Landsberger Allee 24/27. Das Grundstück Papenstr. 20/21 wurde 1885 für M. 270 269 an die Stadtgemeinde verkauft, dagegen auf dem Eiskellergrundstück Landsberger Allee 24/27 eine neue Brauerei, Mälzerei mit Gärkeller errichtet (Areal 30 155,6 qm). Besitztum ausser den Brauereien in Berlin N0., NW. u. Spandau eine grosse Mälzerei in Frankf. a. O., eine mit Mälzerei verbundene Brauerei in Fürstenwalde u. 9 Ausschanklokale in Berlin, sowie ferner Niederlagsgrundstücke in Lankwitz, Alt-Landsberg, Sandberg bei Belzig, Forst, Velten, Wittenberge, Angermünde, Jüterbog (Neubau 1905), Lübbenau. Die Leuesche Brauerei u. Mälzerei in Spandau (Kaufpreis M. 570 000) u. die Schlossbrauerei mit Mälzerei in Fürstenwalde (Kaufpreis M. 500 000) wurden Ende 1897 nebst sämtl. Vorräten u. Ausständen von dem Bankhaus Jacob Landau gegen Gewährung von nom. M. 633 600 neuen Aktien erworben. Von dem Besitz Tilsiterstr. in Berlin wurden 1903 500 qR. vorteilhaft verkauft. Der Saal-Um- u. Anbau in Moabit wurde 1904 beendet, in Fürstenwalde u. Spandau wurden angrenzende Grundstücke erworben, auch sonst verschiedene Neuerwerbungen etc. gemacht, dagegen wurde ein unverwendbares, weil abseits liegendes Grundstück in Fürstenwalde, sowie das Restaurat.-Grundstück Schlosskeller angemessen verkauft. 1905 Ankauf des Grundstücks Taubenstrasse 10 für M. 544 386; auf demselben wird 1906/07 das Zentralbureau erbaut. In der Moabiter u. Fürstenwalder Brauerei sind, da deren Leistungsfähigkeit für einzelne Betriebsteile erschöpft, 1904/1905 umfangreiche Erweiter.-Bauten durchgeführt; die Kosten wurden aus bereiten Mitteln gedeckt. Die gesamte Leistungsfähigkeit der Brauerei ist dadurch auf annähernd 600 000 hl jährl. erhöht. Zugänge auf Anlagen-Kti erforderten 1905/06 M. 1 030 599. Bierabsatz: 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 1902/1903 1903/04 1904/05 1905/06 Produkt. hl 237 517 247 363 381 871 393 690 409 415 419 488 461 991 501 467 589 418 Absatz „ 235 970 241 302 381 814 391 397 408 637 419 801 458 213 503 721 580 080 Die G.-V. vom 19. Jan. 1900 beschloss Vereinigung mit der Actien-Brauerei-Ges. Moabit in Berlin (A.-K. M. 3 000 000 in 2000 sogen. Vorz.-Aktien à M. 1500; gegen Gewährung von M. 1 500 000 neuer Aktien an die Aktionäre dieser Ges., d. h. auf je 8 Moabiter-Aktien à M. 1500 = M. 12 000 wurden je 5 Patzenhofer-Aktien à M. 1200 = M. 6000 gegeben (s. auch unter Kapitah). Besitz Moabit ausser der Brauerei in Berlin, welche Stromstr. 11/16, 17, Thurm- strasse 26, Perlebergerstr. 38 belegen ist und ein Areal von 25 620,8 qm umfasst, das Haus- grundstück Thurmstr. 25, sowie Niederlagsgrundstücke in Nieder-Schönhausen, Buch- holz und Eishäuser in Lübbenau und Templin. Der Berliner Betrieb ist 1901 vervoll- kommnet worden durch eine neue pneumatische Mälzerei (8 Trommeln à 200 Ctr. System Galland), 4 neue Lagerkellerabteilungen, ausgedehnte Erweiterungen der Kühlanlagen und elektrische Kraft- und Beleucht.-Anlagen etc. Die Bauten erforderten insgesamt einen Aufwand von ca. M. 570 000. 1905/06 fanden bei dieser Abteilung umfassende Um. u. Neubauten statt. Kapital: M. 5 670 000 in 3500 Aktien (Nr. 1–3500) à Thlr. 100 = M. 300 u. 3850 Aktien (Nr. 3501–7350) à M. 1200. Urspr. M. 1 050 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./3. 1891 um M. 1 680 000 u. lt. G.-V. v. 11./12. 1897 um M. 780 000 in 650 Aktien à M. 1200 (div.-ber. ab 1./10. 1897), hiervon nom. M. 633 600 zum Ankauf der Brauereien in Spandau und Fürstenwalde verwandt und M. 146 400 den Aktionären zu 220 % angeboten. Die G.-V. v. 19./1. 1900 beschloss zwecks Erwerb des Vermögens der Actien-Brauerei-Ges. Moabit zu Berlin und zwecks Vermehrung der Betriebsmittel Erhöh. des A.-K. um M. 2 160 000 (auf M. 5 670 000) durch Ausgabe von 1800 Aktien à M. 1200. Hiervon bekamen die Aktionäre Moabits M. 1 500 000, d. h. auf 8 Moabiter Aktien entfielen 5 neue Patzenhofer Aktien (s. auch oben), die restl. M. 660 000 wurden von einem Konsortium (Nationalbank und Berliner Bank) zu 210 % übernommen und davon M. 626 250 zu gleichem Kurse allen Aktionären 20./3.–3./4. 1900 angeboten; auf nom. M. 9600 alte Aktien entfiel eine neue Aktie à M. 1200. Dem Garantie-Konsortium der Neu- Em. von 1900 M. 2 160 000 wurde eine Provision von 5 % des Nominalbetrages gewährt. — Der Umtausch der Moabiter Aktien gegen Patzenhofer Stücke wurde bis auf M. 60 000 bewirkt.