Brauereien. 1185 Bilanz am 30. Sept. 1906: Aktiva: Grundstück 128 380, Gebäude 238 281, Masch., Sudhaus-, Kühleinricht. u. elektr. Anlage 134 088, Lagerfässer u. Gärbottiche 54 774, Transportgebinde 16 974, Pferde u. Wagen 15 661, Stallutensil. u. Geschirre 1285, Brauereiutensil. 5064, Mobil. 534, Brauereiausschank 121 955, Restaurationsinventar 1755, Darlehn 18 322, Debit. u. Bankkto 115 808, Kassa 5459, Depositen 1200, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 48 483. – Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth. 120 000, Bank-Kreditaccepte 162 500, Kredit. 63 705, R.-F. 2751, Gut- haben der Kundschaft 18 204, Gewinn 40 865. Sa. M. 908 026. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 50 062, Gen.-Unk.-Zs. 21 714, Handl.-Unk. 25 825, Betriebs-Unk. 104 976, Reparatur 11 657, Gewinn 40 865. – Kredit: Vortrag 639, Bruttogewinn aus Bier u. Nebenprodukten 254 460. Sa. M. 255 100. Dividenden: 1903: 0 %; 1903/04–1905/06: 5, ?, ? %. Direktion: Alb. Heinemann. Aufsichtsrat: Vors. Dir. H. Frey, Stellv. Rittmeister a. D. Freih. von Wrangel, Heinr. Zacharias, Herm. Heinrich, Ad. Kuhn, Berlin; Bankier Osk. Lackner, Wiesbaden. Schultheiss Brauerei Aktien-Gesellschaft in Berlin, Centralbureau NW., Roonstrasse 6. Abteilung I: N., Schönhauser Allee 36/39; II: SW., Lichterfelderstrasse 11; III: Dessau; IV: Niederschöneweide. Malzfabriken in Fürstenwalde a. d. Spree, Pankow bei Berlin und Luisenhof bei Tornow-Potsdam (letztere seit 1./10. 1903 gepachtet). Niederlagen in 62 Ortschaften in verschiedenen Provinzen u. Bundesstaaten. Gegründet: 27./5. 1871. Letzte Statutänd. 23./11. 1899 u. 7./6. 1900. Begründet 1842 vom Apotheker Prell in der neuen Jakobstrasse 26, wurde die Brauerei 1853 von Jobst Schultheiss übernommen und ging 1864 in den Besitz von Ad. Roesicke über. 1871 wurde dieselbe in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1891 wurde die auf dem Kreuzberge bei Berlin belegene Brauerei Tivoli (errichtet 1857) mit Mälzerei in Fürstenwalde a. d. Spree gegen Gewährung von M. 3 000 000 Aktien erworben und 1896 die Brauerei zum Waldschlösschen Aktien-Ges. in Dessau mit der Schultheiss- Gesellschaft vereinigt gegen Gewährung von M. 1 000 000 Aktien. 1898 wurde die Brauerei Borussia von Otto Hewald in Niederschöneweide (an der Berlin-Görlitzer Bahn und an der Spree gelegen) für M. 1 450 000 erworben, ebenso angrenzende Grundstücke von Ge- schwister Buntzel und Dr. Kunheim's Erben für M. 967 775. Der gesamte Flächenkomplex in Niederschöneweide beträgt ca. 25 Morgen. 1903 Ankauf eines Grundstückes in Char- lottenburg, Sickingenstr. für M. 970 431. Die Ges. besitzt weitere Grundstücke in Berlin: Roonstr. 6, Völkerstr. 14, Schönhauser Allee 39 a u. 39 b, Hinter der Schönhauser Allee 39 a, 41, 42 u. 43, Neue Jacobstrasse 24/25, Schmidstr. 19/20 u. in folg. Orten: Angermünde, Aschersleben, Bernau, Bernburg, Bitterfeld, Brandenburg a. H., Charlottenburg, Chemnitz, Coethen, Coswig, Cottbus, Dessau, Erkner, Frankf. a. O., Fürstenwalde a. d. Spree, Gransee, Guben, Halle a. S., Jessen, Jüterbog, Lankwitz-Lichterfelde, Leipzig, Leopoldshall, Luckau, Lübben, Magdeburg, Mittenwalde, Neuruppin, Niederschöneweide, Pankow (Malzfabrik mit teilweise pneumat. Betrieb), Potsdam, Prenzlau, Radegast, Schönebeck a. E., Steinkirchen, Swinemünde, Templin, Wittenberg, Zossen. 1904 Erhöhung des Grundstücks-Kto um rund M. 1 000 000 durch Erwerb eines Grundstückes Roonstr., in dem das Centralbureau sowie die Wohnungen für zwei Vorstandsmitglieder sich befinden. Das Grundstück Chausseestr. 88 ist 1904 für M. 650 000 mit M. 200 712 Gewinn, die zu Abschreib. benutzt wurden, verkauft. Die Anlagen sind einem steten Ausbau unterworfen, so wurden auch für 1906/07 M. 250 000 der Res. für Umbauten überwiesen. Besonders wird jetzt die Abt. IV Niederschöneweide durch Erweiterungsbauten vergrössert; es soll daselbst eine Verdoppelung der bisherigen Produktion ermöglicht werden. Bier-Absatz 1894/95–1905/1906: 426 892, 478 476, 664 165, 709 210, 784 371, 849 022, 884 140, 890 964, 937 044, 1 043 476, 1 134 462, 1 229 810 hl (davon 1902/1903–1905/1906 in Flaschen 372 729, 434 257, 484 793, 540 973 hl); Umsatz: M. 8 229 524, 9 388 326, 13 197 314, 13 990 744, 15 270 968, 16 780 413, 17 753 282, 17 738 574, 18 676 561, 20 874 502, 22 804 807, 24 716 000. Die Mälzereien erzeugten 1899/1900 – 1905/1906: 292 885, 289 805, 276 105, 304 838, 371 651, 399 908, 393 000 Ctr. Malz. Kapital: M. 12 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000) à M. 300, 7200 Aktien (Nr. 6001–6600 u. 9101–15 700) à M. 1000: und 2500 Aktien (Nr. 6601–9100) à M. 1200. Ursprünglich M. 600 000, dann erhöht auf M. 1 500 000, 1876 auf M. 1 800 000, 1885 auf M. 2 200 000, 1887 auf M. 2 400 000, 1891 um M. 3 000 000 auf M. 5 400 000 (div.-ber. ab 1. Sept. 1891 nach Absetzung eines Präcipuums von 16 % für die bis dahin aus- gegebenen M. 2 400 000 und mit gleicher Div.-Berechtigung mit den alten Aktien ab I. Sept. 1892 zum Ausgleich von je M. 2400 Tivoli-Aktien auf M. 1200 Schultheiss-Aktien), 1894 auf M. 6 000 000 (begeben zu 150 %, div.-ber. ab 1. Sept. 1894). Fernere Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 7 000 000) lt. G.-V.-B. vom 4. Nov. 1896 zwecks Ankaufs der Waldschlösschen-Brauerei in Dessau. Von dieser Erhöhung ist je eine Aktie über M. 1000 gegen je M. 1000 Nennwert der Waldschlösschen-Aktien gewährt. Weiter fand lt. G.-V.-B. vom 16. Juli 1898 Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 9 000 000) statt in 2000 Aktien à M. 1000, zur Hälfte div.-ber. ab 1. Sept. 1898, voll div.-ber. ab 1. Sept. 1899. Diese Aktien wurden den Aktionären vom 22. Aug. bis 10. Sept. 1898 zu 200 % angeboten; 25 % und Agio waren Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1906/1907. II. 75