1450 Brauereien. zu pari ab 1./4. 1911 durch jährl. Ausl. von M. 10 000 im Juni (zuerst 1910 auf 1./4.); verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. ab 1910 vorbehalten. Die Anleihe diente zur Tilg. von M. 261 500 Hypoth., der Restbetrag zur Begleichung von Bankkrediten. Zur Sicher- heit ist dem Darleiher, dem Vorschuss- u. Sparverein zu Weimar, eine erststellige Hypothek in Höhe von M. 500 000 auf dem 11 542 qm grossen Brauereigrundstück samt Gebäuden und Zubehör bestellt, ausserdem haftet die A.-G. für die Anleihe mit ihrem ganzen Vermögen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Weimar: Vorschuss- u. Sparverein. Zur Subskription gestellt am 26.–28./3. 1900 zu 101 %. Nicht notiert. Hypotheken: M. 637 913. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 200 = 1 St., 1. Aktie à M. 1000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1906: Aktiva: Brauerei Grund u. Boden 77 400, Brauereigebäud 314 984, Grundbesitz I 950 093, do. II 33 374, Masch. u. Apparate 81 332, Eismasch. 32 485, Beleuchtungsanlage 4319, Anschlussgeleise 5333, Werkzeug 202, Pferde u. Geschirre 4344, Utensil. 2196, Fuhrwerk 7062, Wirtschaftsmobil. 33 409, Fastagen 53 566, Bankguth. 12 362, div. Vorauszahl. 6399, Kassa 3405, Rimessen 600, Effekten u. Effekten-Kaut. 7800, Kaut.- Kto I 10 567, Debit. gegen Hypoth. u. Schuldscheine 377 976, do. für Biere etc. 59 005, Vorräte an Malz, Bier, Hopfen etc. 49 057. – Passiva: A.-K. 524 000, Schuldverschreib. 500 000, Hypoth. 637 913, R.-F. 20 571 (Rückl. 3149), Spec.-R.-F. 59 060 (Rückl. 20 950), Delkr.-Kto 2852, Kaut.-Kto II 7890, Accepte 22 000, Rückstände 15 683, Kredit. 298 423, Div. 31 440, Tant. 3887, Grat. 3556. Sa. M. 2 127 278. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Produkt.-Unk. 365 463 (darunter Malz 134 912), Ab- schreib. 60 738, do. auf Debit. 3647, Gewinn 62 984. – Kredit: Bier 455 073, Abfälle 12 527, Zs. 15 514, Grundbesitz 9651, Rückl.-Debit.-Kto 66. Sa. M. 492 832. Dividenden 1893/94–1905/06: 5, 5, 5, 2½, 2½, 2½, 2½, 3, 4, 5, 5, 5, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Saradeth. Aufsichtsrat: (5) Vors. Rich. Fricke, Gust. Raumer, Amandus Schmidt, C. A. Meyer, H. Aug. Staudinger, Weimar. Vereinigte Werdersche Brauereien in Werder a. Havel mit Filiale in Berlin-Schöneberg. Gegründet: 22./2. 1896 mit Wirk. ab 1./10. 1895; eingetr. 16./3. 1896. Letzte Statutänd. 21./12. 1899, 21./12. 1900 u. 17./12. 1902. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Fortführung der Bierbrauereien von Georg Hoffmann, Lerch & Plettenberg, Schulze & Hildebrand und Georg Bauer in Werder. Die Ges. besitzt ausserdem Grundstücke in Brandenburg a. H., Lehnin, Goerzke, Genthin u. Wusterwitz. Der Übernahmepreis stellte sich insgesamt auf M. 2 401 404; dabei kamen auf die Hoffmannsche Brauerei M. 1 048 404, auf die von Lerch & Plettenberg M. 418 000, die von Schultze & Hildebrand M. 444 000 und die von G. Bauer M. 491 000. Gegen die früheren Direktoren Hoffmann u. Plettenberg schwebten wegen Rückerstattung von, durch ihre Ge- schäftsführung verschuldeten Ausfällen Prozessverfahren. Dieselben wurden 1905 durch Vergleich erledigt. Die G.-V. v. 17./6. 1901 beschloss Erwerb der mit M. 250 000 A.-K. arbeitenden Brandenburger Aktienbrauerei (Roland-Brauerei) für M. 150 000, zahlbar ab 1./10. 1903 in 10 Jahresraten à M. 15 000; der Kaufpreis ist während der ganzen Zeit nicht zu ver- zinsen. Die auf dem Grundstück ruhende 4½ % Hypoth. von M. 200 000 ist seitens des Gläubigers noch 7 Jahre unkündbar. Bierabsatz 1895/96–1905/06: 70 386, 71 628, 67 043, 72 439, 77 609, 71 420, 67 656, 71 238, 76 429, 59 904, 46 837 hl. Der Betrieb ist gegenwärtig derart verteilt, dass mit Rücksicht auf Frachtverhältnisse in Brandenburg ca. 15 000 hl produziert werden, während der Rest auf 2 Betriebe in Werder entfällt, die anderen beiden Betriebe in Werder dienen Lager- u. Mälzereizwecken. 1904 Bau eines neuen Sudhauses in Werder mit M. 70 000 Kostenaufwand. 1905 wurde die Berliner Bierkundschaft an die Deutsche Bierbrauerei-A.-G. vertraglich auf 5 Jahre gegen eine jährliche Abgabe übergeben. Das überflüssige Berliner Grundstück wurde mit M. 21 468 Nutzen verkauft. 1905/06 war die Ges. gezwungen, für zweifelhafte Debit. M. 84 596 abzuschreiben bezw. zurückzustellen, sodass sich ein Gesamt- verlust von M. 58 633 ergab, der vorgetragen wurde. Kapital: M. 1 800 000 in 1200 abgest. St.-Aktien u. 600 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen 6 % Vorz.-Div. mit Anspruch auf Nachzahl. u. Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Urspr. M. 1 800 000 in 1800 Aktien; behufs Beschaffung neuer Mittel, Tilg. des Bankierkredits etc. beschloss die G.-V. v. 17./12. 1902 Herabsetzung auf M. 1 200 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 2 (Frist bis 25./6. 1903), sowie Em. von M. 600 000 in Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1902. Dieselben wurden von der Bank f. Brau- industrie in Berlin zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1902 mit der Verpflichtung über- nommen, sie den Aktionären zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1902 u. Schlussschein- stempel anzubieten (auf 2 zus. gelegte oder 3 nicht zus. gelegte 1 Vorz.-Aktie); das Bezugsrecht war 11.–25./2. 1903 auszuüben. 540 abgest. Aktien wurden 6./8. 1903 versteigert; auf jede für Kraftlos erklärte Aktie entfiel M. 299.13. Der durch die Zus. legung der St.-Aktien frei- gewordene Betrag von M. 600 000 ist verwendet worden: Abschreib. auf Anlagekonten M. 474 874, do. auf Vorräte M. 8700, Kosten der Em. an Stempeln etc. M. 14 856, zur Res. gestellt f. Einführ. der neuen Aktien M. 3000, auf Delkr.-Kto M. 98 570.