670 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Cementfabrik mit einer Produktionsfähigkeit von jährlich 100 000 Fass in 10stündiger Schicht und einer Steinfabrik mit einer Produktionsfähigkeit von 40 000 Steinen in Ziegelsteinformat pro Schicht. Am Bahnhof Hochfeld hat die Ges. ein 47 Morgen grosses Terrain mit Gleis. anlagen zum Schlackensturz. 1900 Bau einer weiteren elektr. Centrale für Licht u. Kratt- mit 375 HP., wodurch hauptsächlich auch die Steinfabrik elektr. Antrieb erhalten hat, ferner eine Pumpanlage, die die Kondensation der Betriebsmaschine der Cementfabrik u. eine Gas. kraftmasch. von 500 HP. mit Wasser versieht. 1903 wurde zur Verbilligung der Gestehungs- kosten ein vorhand. Gebäude zu einer Giesserei für Coquillen u. schweren Lehmguss en. gerichtet u. zu diesem Zweck die elektr. Centrale erweitert. Zwecks voller Ausnutzung der Hochofenanlage beschloss die G.-V. v. 18./8. 1904 zur Vergrösserung des Eigenverbrauchs von Roheisen Ankauf des Oberbilker Blechwalzwerkes mit 4 Walzenstrassen gegen Ge. währung von M. 900 000 neue Aktien zu 110 % mit Div.-Recht ab 1./1. 1905, von welchem Tage ab die Übernahme des Werkes erfolgte. Zwecks Anlage eines neuen im Herbst 1905 in Betrieb gekommen Martinstahlwerkes mit 3 Martinöfen von 40– 50 t Fassung u. 7 Genera- toren zur Herstellung von Flusseisen u. Flussstahl u. sonstigen Erweiterungen wurde der A.-R. ermächtigt, bestmöglichst durch Aufnahme einer Anleihe von M. 1 000 000 neue Mittel zu beschaffen. Zur weiteren Ausgestaltung des Walz- u. Hochofenwerks, der Giesserei und Cementfabrik, sowie zur Erhöhung der Betriebsmittel genehmigte die G.-V. v. 26./1. 1905 Erhöbung der Anleihe um M. 2 000 000 auf M. 3 000 000, die in gleichwertigen 4½ % hypothe. sichergestellten Stücken voll gezeichnet ist. Die Grundstücke des Oberbilker Werkes sind von der Duisburger Ges. nur gepachtet, u. zwar auf 15 Jahre zu jährl. M. 20 000. Die gesamten Werksanlagen wurden mit nur M. 350 000 bewertet. Das Jahr 1906 schliesst nach Abschreib. von M. 470861 mit einem Verlust von M. 195 072 ab, da der gesamte Hochofenbetrieb unter dauernden Störungen litt, statt der erwarteten ca. 130 000 t Eisen konnten nur ca. 84 000 t erzeugt werden. Die Kosten des durch die fehlerhafte Konstruktion notwendig gewordenen Umbaues des neuen Hochofens bilden einen wesentlichen Teil des Betriebsverlustes. Auch hat die Untersuchung des gesamten Hochofen-Betriebes ergeben, dass auch die 3 anderen Hochöfen in der Konstruktion veraltet u. ausserdem infolge unzulänglicher Reparaturen ziemlich verbraucht sind. Die ordentl. G.-V. v. 13. Juni 1907 beschloss die Sanierung der Ges. in der Weise, dass das A.-K. zus. gelegt und gleichzeitig die Ausgabe neuer Aktien stattfinden wird (s. unten). Für Neuanlagen wurden 1906 M. 1 948 493 verausgabt. 1902–1906 wurden auf den Gruben gefördert 7209, 10 840, 11 074, 17 354, 16 082 t, phosphorhaltige Erze u. ausserdem Roteisenstein; die Hochöfen erzeugten 80 016, 96 495, 82 928, 87 963, 84 246 t, Eisen, Gusswarenproduktion: 16 247, 18 430, 18 129, 20 634, 23 457 t. Cement- versand 320, 1150, 1563. 1305, 16 895 Doppelladungen. Gesamtarbeiterzahl 1905 durchschnittl. 1270 Mann. Die Schlackensteinfabrik lieferte 1905 u. 1906: 8 377 500 bezw. 7 024 450 Stück. — Die Ges. gehört dem Roheisen-Syndikat und Schiffsbaustahl-Contor sowie dem Rhein.- Westf. Cement-Syndikat an. Kapital: M. 6 300 000 in 4200 Aktien à Thlr. 500, bezw. M. 1500. Urspr. M 3 000 000, erhöht 1872 auf M. 4500 000. 1867 erhielt die Ges. von einem Grossaktionär M. 78 000 in Aktien und weitere M. 3000 gegen eine Buchforderung übergeben; diese M. 81 000 behielt die Ges. bis Ende 1895 im Portefeuille und gab sie 1896 bei Einführung der Aktien an der Berliner Börse zur Emission. Die G.-V. v. 9./5. 1899 beschloss Erhöhung um M. 900 000 in 600, ab 1.f. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeboten 400 Stück den Aktionären 15: 1 v. 26./5.–9./. 1899 zu 125 %; restl. 200 Aktien à 140 % dienten zur Erwerbung einer Portland-Cementfabrik (s. oben). Zwecks Erwerb des Oberbilker Blechwalzwerks Erhöhung des A.-K. lt. G.-. v. 18./8. 1904 um M. 900 000 (auf M. 6 300 000) in 600 neuen, ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien à M. 1500, begeben an die Besitzer des Oberbilker Walzwerkes zu 110 %. Die G.-V. v. 13.6. 1900 beschloss Herabsetzung des A.-K. von M. 6 300 000 auf M. 4 200 000 durch Zus. legung der Aktien 3: 2 bezw. durch Abstemp. der Aktien von M. 1500 auf M. 1000. Durch Ausgabe neuer Aktien wird das A.-K. wieder um M. 3 000 000 erhöht werden. Anleihe von 1905: M. 3 000 000 in 4½ % Oblig. Sichergestellt durch 1. Hypothek 6s. oben, Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann 4 % Div., vom Überschuss 7 % Tant. M. 8400) an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Gewinnanteile der Beamten werden als Geschäftsunkosten gebucht. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Eisensteingruben 316 669, Immobil. 3 900 e Öfen, Geräte u. Mobil. 4 803 299, Hüttenfuhrpark 1, vorausbez. Versich. 36 697, Kassa, 30 eit Effekten u. Reichsbankguth. 68 010, Material., Fabrikate u. Betriebs-Reserven 2 407 349, 1 . 1 949 407, Verlust 195 072. – Passiva: A.-K. 6 300 000, 4½ % Grundschuld 3 000 000, R.: 636 181, Delkr.-Kto 40 884, Accepte 60 000, Kredit. 3 639 938. Sa. M. 13677 004. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs., Skonto, Diskont 248 143, Gen.-Unk. 339 794, stückpacht Oberbilk 20 000, Abschreib. 470 861. – Kredit: Vortrag 54 878, Betriebsgev 827 590, verf. Div. 1260, Verlust 195 072. Sa. M. 1 078 800. 120 Kurs der Aktien Ende 1896–1906: 139, 154.50, 141.50, 166.70, 132.75, 95, 98.50, 112.10, 120, 93 %. Eingeführt 16./5. 1896 zu 120 %. Notiert in Berlin, Essen, Düsseldorf. Dividenden 1888–1906: 0, 0, 8, 2, 1, 3, 3, 5, 8, 10, 10, 10, 12, 0, 4, 4½, 4½, 0, 0 %, Coup- Vef 5 J. (F.) Vorstand: Herm. Fellinger, Alfred Michler. Prokurist: Ew. Weitz.