682 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Die Ges. besitzt und betreibt folgende Werke: 1) Das Hochofenwerk Julienhütte in Bobrek mit einem Areal von 95 ha 39 a mit 7 Hochöfen, von denen 1906 sechs im Betrieb waren, 300 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten u. eine Benzolfabrik. Über die Nebenprodukt-Gewinnungsanlagen sind Verträge mit den Oberschles. Kokswerken und Chemische Fabriken Akt.-Ges. in Berlin geschlossen, wonach der Betrieb der Neben. produkt-Gewinnungsanlagen von der Oberschles. Eisen-Industrie für Rechnung der Ober. kehles. Kokswerke u. Chemische Fabriken erfolgt. In Julienhütte erbaute die Ges. 1899–1901 eine Zinkhütte, in welcher, ausser den auf den Hochofenbetrieben fallenden zinkischen Nebenprodukten, die auf der Grube Horas- glück (s. unten) geförderten zinkischen Erze zur Verhüttung gelangen sollen. Zum Zwecke der Einrichtung der Stahlerzeugung mit direkter Konvertierung des flüssigen Roheisens auf Julienhütte gründete die Oberschles. Ges. 1906 mit M. 400 000 Kapital, wovon M. 399 000 von ihr gezeichnet wurden, das „Stahlwerk Julienhütte G. m. b. H.'. Letztere nahm eine 5 % Oblig.-Anleihe von M. 1 800 000 auf, deren Verzinsung u. Rück- zahlung die Oberschles. Ges. garantiert hat. Nach Fertigstellung des Baues des Stahl. werkes übernahm die Oberschles. Ges. den Betrieb desselben, gegen entsprechende Leistungen an die G. m. b. H. für eigene Rechnung, u. geht das Stahlwerk nach Rück. zahlung der Anleihe in ihr Eigentum über. Das Stahlwerk Julienhütte nahm im April 1906 den Betrieb auf. 2) Das Puddel- u. Walzwerk Herminenhütte in Laband mit einem Areal von 10 ha 40 a, mit 4 Feineisenwalzstrassen und Kaltwalzwerk. 3) Das Puddel-, Stahl- und Walzwerk Baildonhütte bei Kattowitz mit einem Areal von 35 ha mit 14 Puddelöfen, 4 Martin-Stahlöfen, 1 Luppenstrecke, 1 Grob-, 1 Mittel. und 2 Feinstrecken. 4) Die Draht- und Nägelwerke in Gleiwitz mit 2 Drahtwalzwerken, 708 Drahtzügen zur Herstellung von Eisen-, Bimetall-, Kupfer- und Bronzedrähten, 950 Arbeitsmaschinen zur Herstellung von Metallnägeln, Nieten, von Springfedern, Seilen, Stacheldrähten, Drahtgeflechten, Stiefeleisen, Pressnägeln, Wellblechnägeln und Ketten aller Art. Ausserdem besitzt die Ges. 133 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser und die erforder- lichen Bureau- und Verwaltungsgebäude. Die Ges. gehört dem Stahlwerksverband an. 1902–1906 wurden durchschnittl. 8852, 8790, 8525, 8334, 8811 Arbeiter bneschäftigt. Umsatz 22 851 604, 23 614 552, 26 213 465, 29 220 202, 34 082 185. Die Anlagekonten erfuhren 1906 einen Zugang von M. 2 060 473. Von 1887 bis Ende 1906 betrugen die Gesamt-Ab- schreib. M. 24 718 682. Im Mai 1906 hat die Ges. die Erste Rumänische Draht. u. Nägel- fabrik der Firma Oscar v. Geldern u. Gr. Melic in Galatz käuflich erworben u. wird nun in Rumänien selbst eine Reihe von Artikeln fabrizieren, deren Einfuhr dahin durch die Zollverhältnisse erschwert worden ist. Für dieses neue Unternehmen ist die Form einer Kommanditgesellschaft als zweckmässigste gewählt u. deren Kapital auf den Betrag von Lei 1 000 000 festgesetzt worden, jetzige Firma Prima Fabrica de Cuesi de tras Särma in Romänia, Konstantin Wolff u. Co. Die Ges. ist an der Akt.-Ges. Eisenhütte Silesia in Paruschowitz, O.-Schl., mit Aktien- besitz beteiligt. A.-K. dieser Ges. jetzt M. 7 000 000, Div. 1899–1906: 12, 8, 4, 4, 5, 7, 11, 14% Ferner ist die Ges. beteiligt an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke, Warschau, welche Werke in Warschau, sowie in Czenstochau besitzt. Div. 1897/98–1905/1906: 16, 16, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Siehe auch unten. 1888 schloss die Ges. einen Vertrag mit dem Grafen Hugo Henckel von Donnersmarck auf Carlshof, wonach sie die dem Grafen gehör. Erzförderungen u. Förder.-Gerechtsame im Reg.-Bez. Oppeln ab 1./1. 1889 bis 31./12. 1908 pachtete; 1902 bis 1912 verlängert. Bei Ausübung dieses Eisenerzfördervertrages fand die Ges. im Bibiellaer Revier Zink-, Blei- und Schwefelerze. Die auf diese Funde eingelegten Mutungen haben seitens des Kgl. Oberbergamtes zu Breslau zur Verleihung von 11 Gruben geführt. Der Ges. wurde die Konsolidierung von vier dieser Zinkerzgruben bewilligt, und ist eine unter der Firma ,Consolidierte Zinkerzgrube Florasglück gebildet worden, welcher, die andern 7 Gruben einverleibt werden. Die Kuxe der Gew. „Florasglück sind 3 Ausnahme eines geringfügigen Teiles, welcher behufs Bildung der Gew. abgegeben werden musste, sämtlich im Besitze der Oberschles. Eisen-Industrie. Die 110 % alücké zahlte für 1900 an Ausbeute M. 300 = 7.68 %, für 1901 M. 220 = 5.60% fi 11. M. 200 = 5 %, für 1903 M. 240 = 6.15 %, für 1904 M. 260 = 6.66 % pro Kux, zur Bestreitung von Vorrichtungsarbeiten M. 260 000 Zubusse eingefordert, auch 19061 wegen Feuer im Schacht u. Ersaufens desselben eine Ausbeute nicht verteilt . 1900 erfolgte der Ankauf der in Ungarn des nächst Szepes-Mereny gelegenen Gab 1 und Hüttenbesitzes des Baurates Gustav Scholz für österr. K 420 000. Der age besitz ist 1902 durch weitere Verleihung von 11 Grubenfeldern à 180 464 am Mad ff 10 Freischürfen erweitert worden, 1903 traten noch 7 Grubenfelder à 80 186 qm ae 0 dem Besitz gehört ferner ein Holzkohlen-Hochofen, welcher zur Zeit ca. 3000 t Cruben Roheisen pro Jahr produziert. Die Förderung von Spateisensteinen aus 11 hat sich in befriedigender Weise entwickelt; nicht nur der Holzkohlen- ihe voh Mereny kann damit versorgt werden, sondern es kann auch für eine lange 156 für Jahren bei niedrigen Gestehungskosten ein sehr namhaftes Quantum Spateisené Magnet- die oberschlesischen Hochofenbetriebe gewonnen werden. Der Bedarf an schwed. Mt eisensteinen wurde durch einen Abschluss bis Ende 1917 gesichert.