Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 689

Schweden eine Erzgrube nebst Kupfer- und Bleihütte, welche bisher nur ihre Kupfer-,
Blei- und Silbererze verarbeitete, während sie ihre Zinkerze unverarbeitet liess. Die
Verhüttung der Zinkerze findet in Deutschland statt.

1901 erwarb die Ges. die Kuxe der im Komitat Maramaros in Ungarn gegründeten

Gew., welche die Ausbeutung von dortigen Zinkbergwerken bezweckt. Die Erze werden

auf den in der Rekonstruktion begriffenen Wäschen aufbereitet und die gewonnenen

Zinkerze den oberschlesischen Hütten zugeführt. Der für den Erwerb der Kuxe auf-

gewendete Geldbetrag wurde dem Immobil.-Kto der Zinkbergwerke zugeschrieben.

1904 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Société métallurgique de Lommel

in Belgien (A.-K. frs. 2 000 000).

Kapital: M. 23 529 000, u. zwar M. 10 658 700 in 35 529 St.-Aktien (Nr. 1–35 529) à Thlr. 100
= . 300 und M. 12 870 300 in 42 901 Prior.-St.-Aktien à Thlr. 100 = M. 300 mit Vorz.-Div.
von 4½ % ohne Nachzahlungsanspruch u. ohne Vorrechte im Falle der Liquidation. Urspr.
M. 15 000 600 in St.-Aktien, wovon 1863–66 M. 4 341 300 durch Rückkauf wieder eingezogen
wurden. Die G.-V. v. 5./7. 1856 beschloss Ausgabe von M. 15 000 000 in Prior.-St.-Aktien, wovon
M. 12 870 300 = 42 901 Stück emittiert wurden; die Begeb. der restl. M. 2 129 700 = 7099 Stück
bleibt der Bestimmung der G.-V. vorbehalten.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. I bis 20 % des A.-K. erreicht, 5 % z. R.-F. II (gesetzl.
R.-F.) bis zu 10 % des A.-K. (ist erfüllt), dann 4½ % Div. den Prior.-Aktien, desgl. 4½ % Div.
den St.-Aktien, vom Rest 7 % Tant. an A.-R., verbleib. Überschuss gleichmässig an beide
Aktienarten. Der R.-F. I ist zur Deckung von Ausfällen und zur Ausgleichung von Werts-
verminderungen bestimmt; beträgt dieser R.-F. I mehr als 5 % des A.-K., kann die Div.
zuerst der Prior.-St.-Aktien, dann der St.-Aktien bis auf 4½ % ergänzt werden.

Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Zinkerz- u. Kohlengruben 6 143 000, Zinkhütten,
Zinkwalzwerke u. Hilfsanlagen 5 850 000, Immobil. 3 725 000, Mobil. u. Betriebsinventar 252 566,
Material. der Hütten u. Walzwerke 1 315 642, Erz- u. Kohlenbestände 1 813 978, Rohzink u.
Zinkblech 717 694, Kassa, Wechsel u. Girokto 476 271, Effekten 11 541 565, Bankguth. 4 943 344,
Debit. 2 136 907. – Passiva: A.-K. 23 529 000, R.-F. I 6 124 441 (Rückl. 310 909), do. II 2 352 900,
Kredit. 846 345, Div. 5 411 670, do. alte 39 544, Tant. an A.-R. 339 393, Ubertrag 272 676.
Sa. M. 38 915 971.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Steuern etc. 608 029, Amort. 2 250 000,
Gewinn 6 334 649. – Kredit: Vortrag 116 460, Ertrag der Zinkerzgruben, Hütten u. Walz-
werke inkl. Nebenbetrieben 6 781 832, do. Kohlengruben 1 698 929, Zs. 513 114, Ziegeleien 39 446.
pachten u. Mieten 40 783, verfall. Div. 2112. Sa. M. 9 192 678.

Kurs: In Berlin Ende 1891–1906: St.-Aktien: 211, 185.50, 185.90, 193.50, 197.50, 210,
219, 334, 354.75, –, 310.30, 359, 369.75, 392.50, 423.40, 461.10 %; Prior.-Aktien: 210,
185.50, 186, 192.50, 197.50, 210, 219, 342.50, 354.75, 358.50, 312, 359, 369.75, 392.50, 423.40,
461.10 %. Auch notiert in Breslau. — In Brüssel Ende 1891–1906: St.- u. Prior.-Aktien:
frs. 3 702, 682, 725, 755, 795, 828, 1290, 1340, 1360, 1170, 1340, 1381, 1459, 1572, 1721
bro Aktie.

Dividenden 1886–1906: St.- u. Prior.-Aktien: 6½, 6½, 9, 13, 18, 18, 15, 14, 12, 9,
I, 15, 18, 27, 22, 16, 17, 17, 19, 21, 23 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.)

Direktion: Gen.-Dir. Bergrat Rich. Remy. Aufsichtsrat: (9–13) Vors. Guido Fürst
von Donnersmarck, Stellv. Öber-Bergrat a. D. Dr. Wachler, Mitgl.: Herzog von Gramont,
Marquis de Beauvoir, Heinrich Prinz Schönaich-Carolath, Bankier Ludwig Delbrück, Land-
rat a. D. von Kardorff, Fürst Hohenlohe-Oehringen, Graf Schwerin-Löwitz, Geh. Oberfinanzrat
Bank-Dir. Wald. Müller; Bergrat Kreuser; Reg.-Rat W. Glatzel, Baron de Neuflize.

Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank, Disconto-Ges.,
Delbrück Leo & Co.; Breslau: Schles. Bankverein; Paris: Guet & Co.

Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein
in Mechernich, Rheinpreussen.

Gegründet: 9./2. 1861; eingetr. 1./5. 1862. Letzte Statutänd. 20./11. 1899 u. 15./5. 1902.
Int Zweck: Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder
1 anderen Titel besitzt u. auf alle in diesen zu gewinnenden nutzbaren Minerial.
. derselben. Die Haupterzeugnisse der Ges. bilden Blei u. Silber. Daneben
Blei ein, wenn auch im Verhältnis zur Gesamtgewinnung geringer Teil der aufbereiteten
b direkt als Glasurerz abgesetzt. Der eigentl. Bergbau oder Grubenbetrieb geht haupt-
Neu 984 in den miteinander markscheidenden Konc.-Feldern Meinerzhagener Bleiberg und
Iit chunk Olligschläger um, welche in den Kreisen Euskirchen u. Schleiden gelegen sind
Feld eine Gesamtgrösse von ca. 3740 ha besitzen. Neben der Erzgewinnung in diesen Konc.-
der B8B 1 eine solche seit einigen Jahren, wenn auch in weit geringerem Umfange auf
Thätick zescheid (Kreis Schleiden) gelegenen Grube Gute Hoffnung statt. Die bergbauliche
bei Bf auf den 1900 erworbenen Bleierzgruben Bleialfer Neue Hoffnung u. Gute Hoffnung
„ (Kreis Prüm) ist 1905 der Kostenersparnis halber eingestellt. Ausser den vorhin
en Konc. besitzt die Ges. noch mehrere nicht in Betrieb befindliche, auf Blei, Kupfer,

ngan u. Eisenerz sowie Braunkohle verliehene Konc. in einer Gesamtgrösse von ca. 12 072 ha.

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andbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1907/1908. I. 44