― 702 3 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Die Ges. beabsichtigt die noch unverritzten Steinkohlengruben „Jungfrau Metzé und „Zabrze“ zu erschliessen und daselbst eine neue grosse Tiefbauanlage (Neue Abwehrgrube) zu errichten, und hat mit den Vorarbeiten für einen Doppelförderschacht (Adolfschacht begonnen. Abgeteuft bis April 1907 350 m. Aufschlusskosten 1905 u. 1906 M. 796 251 bezy. 827 090. Diese neue Steinkohlengrube soll der Concordia- Grube in Zabrze an Ausdehnung nicht nachstehen und allmählich auf dasselbe Förderquantum gebracht werden. Im Bau begriffen ist die Anschlussbahn u. Separation. Die Donnersmarckhütte umfasst 3 Hochöfen, eine Koksanstalt mit Teer- und Ammoniak. gewinnung, eine Giesserei, eine Röhrengiesserei, Maschinenbauanstalt und Kesselschmiede. eine Ziegelei und Schlackenziegelei. 1903 wurden die Ilgner-Patente für den elektrischen Antrieb von Hauptschacht-Fördermasch. und Walzwerken erworben; aus diesem Patente flossen der Ges. 1905 erhebliche Einnahmen zu. Im Bau befand sich seit 1900 eine Stahl. werksanlage mit Stahlfacongiesserei; da sich während des Baues die Verhältnisse auf dem Eisenmarkt so verschlechterten, wurde der Bau 1902 einstweilen sistiert. In Betrieb kam 1902 eine grosse elektr. Centralanlage, deren Gasdynamomasch. durch Hochofengas betrieben werden. Als Reserve für Hochofengas ist eine Generatorenanlage erbaut. Für Neuerwer- bungen, Neubauten, Aufschlusskosten etc. wurden 1906 insgesamt M. 2 126 972 ausgegeben. Zu dem Werke gehört eine grosse Anzahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser etc. Bei der Pulver. fabrik Pniowitz ist die Ges. mit 6 Anteilen, bei der Alt-Beruner Sprengstofffabrik mit 13 beteiligt. Auch gehört die Ges. dem Oberschles. Roheisen- Syndikat und dem Deutschen Röhren-Syndikat an. 1906 beteiligte sich die Ges. in Gemeinschaft mit der Oberschles. Eisenbahnbedarfs-A.-G. zu Friedenshütte bei der Salangens Bergverksaktieselskab in Salangen (Norwegen) mit 30 % des Kr. 1 500 000 betragenden A.-K. Gleichzeitig beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Pyroluzit-Akt.-Ges. (A.-K. M. 1 500 000) mit M. 300 000, welches Unternehmen die Er. werbung von Berggerechtsamen u. Gewinnung von Manganerzen in der Gemeinde Krasno- grigoriewka, Gono, Ekaterinoslaff (Südrussland) bezweckt. Der Hauptgrund beider Beteilig. ist zunächst die Versorgung des Hochofenbetriebes mit Erzen. Produktion: 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 Eisenerz 13 138 26 407 38 802 28 737 20 487 12 418 8 926 8 258 Steinkohlen . . „ 969 602 1 121 706 1 116 270 1 048 503 1 070 195 1 023 400 1 072 251 1 186 080 Verbrauch . ,„ 274 227 274 003 237 767 223 929 256 186 327 690 299 007 326 910 Verkauf . . „ 696 148 847 502 877 228 825 941 814 116 695 709 771 676 857 851 Kokes . . . „ 127 248 121 264 105 152 101 348 117 421 168 475 164 087 188 224 Roheisen . . „ 67 800 65 000 48 400 56 700 60 200 74 900 63 700 83 700 Verkaufß .„ 392 3475 1878 438 342 45 446 70 776 52 160 69 690 Guss-etc. Waren „ 24 627 22 242 17 652 20 459 19 812 18 501 23 193 23 301 Steinkohlenteer „ 6 073 4 990 4 120 4 418 5 870 8 169 7530 9 045 Ammoniaksalz. „ 1 837 1 636 1 463 1 672 2 044 2 871 2 514 3 000 Gewöhnl. Ziegel St. 749 030 885 500 882 100 1 143 800 915 500 809 650 1 107 150 840 150 Schlackenziegel „ 1 232 000 2 780 000 225 600 3 706 000 2 737 430 2 418 000 2 603 000 1 755 000 Gründerrechte: Bei jeder Em. von neuen Aktien über M. 18 000 000 hinaus sind die ersten Aktienzeichner resp. deren Rechtsnachfolger berechtigt, nach Verhältnis ihrer Zeichnungen die Hälfte u. die jeweil. Aktionäre die andere Hälfte der neuen Aktien zu dem vom A.-R. festzusetzenden Kurse zu übernehmen; Gründerrechte zum Parikurse existieren nicht. Die 1899 bezw. 1900 angestrengte Feststellungsklage wegen des Umfanges der Gründer- rechte ist in allen 3 Instanzen zu gunsten der Ges. dahin rechtskräftig entschieden worden, dass diese Rechte erst beginnen, wenn das A.-K. die urspr. Höhe von M. 18 000 000 wieder erreicht hat. Kapital: M. 10 092 600 in 16 821 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. A.-K. M. 18 000 000, 1877 Rückkauf von 7159 Stück Aktien. Ferner Rückkauf 1883–85: 357, 50, 4, zus. 411 Stück und 1888 von 2 Stück und Zus. legung der übrigen 4: 3 ab 8./8. 1889; blieben M. 10 092 600. Die G.-V. v. 3./7. 1899 sollte über Erhöhung des A.-K. um M. 3 407 400 (auf M. 13 500 000) beschliessen, doch wurde der Antrag seitens der Verwaltung zurückgezogen. Hypothekar-Anleihen: I. M. 4 500 000 in 3½ % Oblig. von 1895, 4500 Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900–1920 in gleichmässigen Jahresraten durch Ausl. im April auf 1./ 10.: ab 1905 verstärkte Tilg. und Gesamtkündigung mit 6 Monat Frist vorbehalten. Zur Sicherheit der Anleihe sind der Nordd. Bank in Hamburg folgende Kautions-Hypoth. zur ersten Stelle bestellt: 1) bis M. 2 350 000 auf die in Zabrze belegene Hochofen-Anlaßs Donnersmarckhütte mit einer Fläche von zusammen 336 Morgen. 2) bis M. 2 350 000 durch Eintragung auf die Steinkohlenbergwerke Konsolidierte Concordia und Michael. Die Ges. hat sich ferner verpflichtet, bis zur gänzlichen Rückzahlung der Anleihe elpen weitere Belastung ihres sonstigen Grubenbesitzes ohne Genehmigung der Nordd. Ban und der Nationalbank f. Deutschland vorzunehmen. In Umlauf Ende 1906 M. 2 925 000. Aufgelegt M. 4 000 000 am 4./11. 1895 zu 99.50 %. Kurs Ende 1895–1906: In Berlin: 93 96.50, 95.60, 94, 92.25, 89.60, 93.10, 96.30, 97.10, 97.30, 97, 99.40 %. – In Hamburg: 96.50, 94, 92, 89.50, 93, 96.75, 96.50, 97.30, 96.50, 94.50 %. – Zahlst.: Zabrze: Ges.-Kasse: Berlin: Jarislowsky & Co.; Nationalb. für Deutschl.; Hamburg: Nordd. Bank; Breslau: Schles. Bankverein, Breslauer Disconto-Bank; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. — Notiert auch in Breslau. =