Kohlenbergbau. 709 grosser Schachtanlage (Ignazschacht) und Koksofenanlagen. Seit der Erwerbung ist u. a. eine neue Koksofenanlage von 180 breiten Öfen mit Gewinnung von Teer und Ammoniak und 1903 eine neuerrichtete elektr. Centrale in Betrieb gekommen; ein neuer Schacht, der Friedrichschacht, ist im Abteufen begriffen und bis auf ca. 420 m niedergebracht. Die ge- samten Aufwendungen für die Neuanlagen inkl. Zs. für den Erwerb des Grubenfeldes betrugen bis 31./12. 1906 M. 8 394 401. Im April 1902 fand auf dem im Abteufen begriffenen Friedrich- schacht ein Wassereinbruch statt, dessen Beseitig. aber in absehbarer Zeit zu erwarten ist, worauf der Schacht niedergebracht werden wird. Kohlenförderung u. Koksproduktion s. o. Der Kohlenreichtum des Grubenfeldes reicht bei einer Förderung von jährl. 400 000 t auf mehr als 80 Jahre. Der Vertrieb des Koks erfolgt durch die Ges. selbst, der Vertrieb der nicht zur Verkokung gelangenden Kohle auf Grund eines dauernden Vertrages durch die Firma Emanuel Friedlaender & Co. zu Berlin bezw. Wien. Auf den Rest des bei Ostrau belegenen Bergwerkbesitzes der Firma Vlad. Vondracek & Co. Freischürfe eines Feldes von etwa 30 000 000 qm Flächeninhalt – hatte die Gew. Marie-Anne sich Vorrechte für den Erwerb gesichert; die Option ist für fl. 2 200 000 durch die Berliner Handels-Ges. für Rechnung der Ges. derart ausgeführt, dass diese Bank das Grubenfeld in eigenem Namen erwarb, den Optionspreis zahlte und die zur Ausbeutung des Grubenfeldes (Friedrichschachtanlage etc.) erforderl. Mittel zur Verfügung stellte. Der Vertrag mit dem Finanzkonsortium, wonach dasselbe das Grubenfeld weiter für Rechnung der Ges. besitzt, die für den Erwerb u. die Erschliess. desselben erforderl. Mittel bis zur Höhe von M. 6 000 000 vorstreckt, war bis 30./6. 1905 verlängert, sodass die Ges. an diesem Tage das Grubenfeld u. die gesamten Anlagen gegen Erstattung der Aufwendungen nebst Zs. zu übernehmen hatte, zu welchem Zwecke 1905 die Erhöhung des A.-K. um M. 3 500 000 sowie die Ausgabe von M. 3 000 000 Oblig. erfolgte. Im April 1907 schloss die Ges. mit der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn A.-G. einen Vertrag ab, wonach erstere für Rechnung der Bahn eine neue Koksanstalt von 144 Koksöfen er- richtet, sich aber zugleich an den Kosten mit der Hälfte des Kapitals beteiligt. Es ist eine Koksproduktion von 2 000 000 dz jährlich in Aussicht genommen, wozu 3 000 000 dz Kohlen von der Nordbahn geliefert werden müssen. Die Fertigstellung der Anlagen ist für Ende 1908 in Aussicht genommen. Kapital: M. 18 500 000 in 18 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./6. 1896 um M. 7 500 000, div.-ber. ab 1./7. 1896 und am 23./2. 1897 um weitere M. 3 000 000, div.-ber. ab 1./1. 1897. Die Erhöhung 1896 erfolgte zwecks Erwerbung der Kuxe der Gew. Marie-Anne zu Mährisch-Ostrau, die 1897 zur Erwerbung der Koksanstalt „Glückauf'“ und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Nochmals erhöht lt G.-V. v. 8./5. 1905 um M. 3 500 000 (auf M. 18 500 000) in 3500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1905; hiervon übernommen von einem Konsortium M. 3 000 000 zu 131 % mit der Verpflichtung, diese Aktien den alten Aktionären 5: 1 zu 135 % anzubieten (geschehen 20./5.–8./6. 1905); die weiteren M. 500 000 neuen Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre von dem Kon- sortium zu 135 % übernommen. Agio mit M. 1 002 804 in den R.-F. Die Mittel der Aktien- Emiss. von 1905, sowie der Anleihe von 1905 (M. 3 000 000) dienten zur Abstossung des für den neuen Bergwerksbesitz Friedrichsschacht aufgenommenen Kredits in Höhe von M. 6 000 000 und der aus dem Erwerb der Redenhütte resultierenden Schuld von rund M. 1 265 000. Alhnleihen: I. M. 8 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1896, rückzahlbar zu 103 %, 8000 St. à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Auslos. spät. 15./9. auf 2./., ab 1901 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 monatl. Frist zulässig. Die im Tilg.-Plane vorgeseh. Tilg. per 2./1. 1901, 1902, 1903. 1905 u. 1906 von M. 80 000, 83 000, 86 000, 97 000 bezw. 100 000 ist durch Ankauf u. Vernichtung von 80, 83, 86, 97 u. 100 Teilschuldverschreib. erfolgt, sodass Verl. 1900, 1901, 1902, 1905 u. 1906 nicht stattfanden. In Umlauf Ende 1906 noch M. 7371 000. Zur Sicherheit dieser Anleihe hat die Ges. der Berliner Handels-Ges. 3 Berlin als Pfandhalterin sämtl. 100 Kuxe der Mährisch-Ostrauer Steinkohlen-Gew. Maric-Anne verpfändet. Kurs Ende 1897–1906: In Berlin: 102.30, 100.75, 97.60, 94.90, a 97.25, –, 100, 100.80, 100 % –— Auch notiert in Breslau (hier Ende 1903–1906: 99.10, 100.10, 101, 100 %). – Aufgelegt 29./5. 1897 zu 102.50 %. 30 II. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 8./5. 1905, rückzahlbar zu 104 %, 3 Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder 18338 Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1910 bis längstens 934 durch jährl. Auslos. im Juli auf 1./10.; ab 1910 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. 3 3 monatl. Frist vorbeh. Die Anleihe, welche zur Tilg. schwebender Schulden diente, 8 kein dingliches Recht erhalten, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. derselben keine Anleihe aufnehmen, welche den Gläubigern ein besseres Recht auf das Vermögen der Baf verleiht wie vorstehende Schuldverschreib. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: der Sieg Handels-Ges.; Breslau: Schles. Bankverein, E. Heimann. Verj. der Coup. 4 J. (K.), an = nach 30 Jahren. Kurs in Berlin Ende 1905–1906: 101.50, 100.30 %. Zugel. erster Kurs 26./6. 1905: 101.50 %. Auch in Breslau notiert. eschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 3 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt), sodann bis 5 % Div., vom verbleib. Über Pend soweit derselbe nicht zu Spec.-R.-F. oder zum Vortrag auf neue Rechnung ver- Sr 2 wird, 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., event. nach G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. Die Tant. des Vorst. und der Beamten werden als Geschäftsunkosten verbucht.