720 Kohlenbergbau. Dividenden 1886–1906: 4, 4, 6, 4, 10, 12, 12, 12, 12, 10, 10, 10, 9, 9, 15, 15, 12, 10, 9, 10, 120% Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Gen.-Dir. Joh. Melhardt. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Geh. Komm.-Rat Gust. Hartmann, Dresden; L. Wolfrum, Aussig; G. H. Zschille, Dresden; Th. Nellessen, Aachen: Baron Th. von Liebieg, Reichenberg i. Böhmen. Zahlstellen: Teplitz: Gesellschaftskasse; Dresden u. Berlin: Dresdner Bank; Berlin: Berl. Bank-Institut Joseph Goldschmidt & Co.; Wien: Joh. Liebieg & Co.; Prag: Böhm. Unionbank; Coblenz: Joh. Pet. Clemens. 0* Grube Leopold bei Edderitz, Aktiengesellschaft in Edderitz bei Cöthen, Anhalt. Gegründet: 7./11. 1889; eingetr. 16./11. 1889. Letzte Statutänd. 19./3. 1900. Zweck: Braunkohlenbergbau, insbes. auf der ab 1./1. 1889 für M. 3 030 000 erworbenen Grube Leopold bei Edderitz. Die G.-V. v. 30./8. 1904 beschloss, das Vermögen der Gew. Franz- kohlenwerk bei Gerlebogk u. der Gew. Glückauf samt Arb.-Häusern, Brikettfabrik, N asspress- stein-, masch. Anlagen u. Vorräten für rund M. 2 000 000 zu erwerben u. geht der Betrieb des Franzkohlenwerks seit 16./9. 1904 für Rechnung der Grube Leopold. Von dem Gruben- besitz der Ges. (zus. 91.9575 ha) sind die Felder der Grube Leopold einerseits u. des Franz. kohlenwerks bei Gerlebogk andererseits durch 2 etwa 5 km voneinander entfernt liegende u. unter sich ganz unabhängige Werksanlagen aufgeschlossen, von denen jede besonderen Bahnanschluss besitzt. Die Grube Leopold besteht aus 3 Doppelförderanlagen mit 2 Wetter- schächten und besitzt eine mit 6 Pressen eingerichtete Brikettfabrik; 2 Beamtenwohn- häuser und 1 Arbeiter-Kaserne. Auf dem Franzkohlenwerke befinden sich 2 Förderschächte und eine mit 3 Pressen betriebene Brikettfabrik, welche mit elektrischer Centrale versehen ist. Ferner gehört zu dem Werke eine Nasspresssteinanlage mit jährl. Leistungsfähigkeit von 6 000 000 Steinen. 18 Wohngebäude, Beamtenkasino und Arb.-Kaserne. Leistunggfähigkeit der Brikettfabrik Leopold 6800 Ctr., Franzkohlenwerk 4000 Ctr. täglich. Der vorstehend ge- nannte Häuserbesitz u. die Werksanlagen auf Grube Leopold nehmen 68.6713 ha Fläche ein, die der Ges. zu eigen gehören, Dagegen sind die Werksanlagen und die Anlagen über Tage auf dem Franzkohlenwerke auf herzogl. Eigentum errichtet, das bis 1919 erpachtet ist, 1905 wurden 25 926 qm Feld auf Grube Leopold, 14 646 qm auf dem Franzkohlenwerk er- worben. Insgesamt sind für 1905 u. 1906 M. 201 832 bezw. 239 896 für Zugänge zu verzeichnen. Produktion: 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 Förderung . hl 3 174 559 3 235 096 3 209 915 3 505 080 3 430 985 4 194 485 4 141 890 Absatz . . „ 3 078 220 3 144 081 3 092 275 3 491 140 3 294 810 4 027 481 4 129 802 Briketts . t 52 248 49 696 48 950 61 673 64 312 83 474 91 236 Förderung des Franzkohlenwerkes 1905– 1906: 1 845 035, 1 802 398 hl Kohlen, Brikett- fabrikation 293 100, 437 152 Ctr. Nasspresssteine wurden 1906 an 690 470 Stück her- gestellt. Am 6./10. 1904 wurde der Betrieb des Franzkohlenwerkes durch einen gewaltigen Schwimmsandeinbruch unterbrochen, dem 18 Menschen zum Opfer fielen. Die Katastrophe ist jetzt als überwunden zu betrachten; ein Wassereinbruch im Sept. 1905 hatte keinen Schaden zur Folge. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 30./8. 1904, rück. zahlbar ab 1910 zu 102 %, 1700 Stücke Lit. A (Nr. 1–1700) à M. 1000, 1600 Lit. B à M. 500, auf Namen des Bankhauses Born & Busse in Berlin als Pfandhalter oder dessen Ordre u. durch In- dossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Ausl. von mind. 3 % im Juli (zuerst 1909) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Sicherheit der zum Ankauf des früheren Franzkohlenwerkes u. zur Verstärk. der Betriebs- mittel aufgenommenen Anleihe besteht in einer erststelligen Kaut.-Hypoth. von M. 2 550 000, welche auf sämtl. Grubengerechtsame u. die Mehrzahl der Grundstücke der Grube Leopold u. des früheren Franzkohlenwerkes bei Gerlebogk eingetragen ist. Der Grundbesitz der Ges. hat eine Gesamtfläche von 91,9575 ha, während die zur Sicherung der Anleihe mitverpfändeten Grubenfelder zusammen ein Flächenmass von 3778,047 ha haben; Buchwert der verpfän- deten Objekte M. 5 000 000. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Rechnung. Kurs in Berlin Ende 1904–1906: 102.25, –, 103 %. Zugel. Nov. 19043 zur Zeichn. aufgel. M. 1 700 000 zu 101.50 % abzügl. 4½ % Stück-Zs. bis 1./1. 1905 u. zuzügl. % Schlussnotenst. 10./11. 1904; erster Kurs 21./11. 1904: 101.75 %. M. 300 000 waren Ende 1906 noch unbegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: März-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte. 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R. (ausser M. 6000 fester Entschädigung), Rest zur Verf. der G.-V. 996 000 Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grubengerechtsame 3 500 000, Grundstücke 285 6 Gebäude 240 000, Schachtkto 365 000, Masch. 270 000, Eisenbahn 133 000, Brikettfabrik 530 . Nasspresse 50 000, Inventar 40 000, Utensil. 2, Wege 2, Pferde u. Wagen 2, Tagebau 40 333 Material. 34 811, Kohlenhalden 1954, Brikettlager 611, Effekten 679 733, Bankgutl. Debit. 216 615, Hypoth. 4200, Kassa 16 250, Wechsel 2524, vorausbez. Versich. 4336, Unterhalt. 1096. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 2 200 000, do. Zs.-Kto 35 133, do. Amorl.