Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 805 Kaliwerk Steinförde Akt.-Ges., Sitz in Hannover, Georgstrasse 45, Verwaltung in Steinförde bei Wietze. Gegründet: 21./3. 1906; eingetr. 21./4. 1906. Gründer: Die Internationale Bohrgesellschaft Erkelenz; Herm. Schüler, Bochum; Stern & Co., Hans Winbeck, Hannover; Wulkow & Cor- nelsen, Hamburg. Ein Konsortium übernahm im Februar 1906 von der Firma Andreé, Mendel & Co. in London die Steinförder Kaliverträge. Das Grubenfeld umfasst etwa 650 ha in der Gemeinde Steinförde. Für die Förderung des Kali ist irgendwelcher Förderzins an die Grundbesitzer des betreffenden Terrains nicht zu zahlen, vielmehr ist nur eine jährliche Abgabe von M. 5828 zu leisten. In die Akt.-Ges. wurde die Gerechtsame für M. 2 000 000 eingebracht, wovon M. 1 000 000 in vollgezahlten Aktien zu leisten waren und M. 1 000 000 durch Übernahme einer zu Gunsten der Firma André, Mendel & Co. in London ein- getragenen Hypothek. Die M. 3 000 000 nicht vollgez. Aktien wurden an Anteilseigner der Kalibohr-Ges. Albrechtshall derart zum Bezug angeboten, dass für jeden Anteil dieser Ges. unter Zuzahl. von M. 450 bar M. 3000 Steinförder-Aktien mit 25 % Einzahl. gegeben wurden, wobei also der Anteil von Albrechtshall mit M. 300 bewertet wurde. Da Steinförde nicht nur über Carnallit, sondern auch über Hartsalzaufschlüsse verfügt, ist es kaum zu bezweifeln, dass die A.-G. nach Fertigstell. der Schachtanl. sich ebenso rentieren wird, wie jedes andere gute Kaliwerk. Mit dem Abteufen des Schachtes wird 1907 begonnen. Die Bohr-Ges. Albrechtshall, der ebenfalls die Firmen Wulkow & Cornelsen in Hamburg u. Stern & Co. in Hannover nahestanden, besitzt etwa 14 000 Morgen Kalibau-Gerechtsame u. hat 4 Tief- bohrungen niedergebracht, die wohl auf Steinsalz fündig wurden, aber nicht auf Kali. In- folgedessen wurden die Bohrungen eingestellt, ohne dass aber das Terrain aufgegeben wurde. an Zubussen waren auf Albrechtshall insgesamt M. 305 pro Anteil eingezogen, so dass mithin die Inferierung zu M. 300 in das Kaliwerk Steinförde trotz der Misserfolge des Unternehmens fast dem vollen Betrag der eingezogenen Zubussen entspricht. Zweck: Ausbeutung der Steinförder Kalisalzlager. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, von denen M. 1 000 000 voll, und von M. 3 000 000 nur M. 1 094 100 eingezahlt sind. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Kurs: Die vollgez. M. 1 000 000 Aktien wurden 21./4. 1906 zu 107.50 % zuzügl. 4 % Zs. ab 21./4. 1906 zur öffentl. Zeichnung gestellt. Kurs der vollbez. Aktien Ende 1906 ca. 55 %, der mit 25 % eingez. Aktien 63 %. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Berechtsame 2 301 608, Aktionär-Kto 1 905 900, CGrundstück 63 874, Schacht-Tiefbau 13 725, Bergwerksmasch. 6500, Bergwerks-Utensil., 1826, Schachtabteuf-Geräte 7282, Wegebau 949, Bureau-Inventar 2500, Material. 8816, Bank- Guth. 432 380, Debit. 90, Kassa 190, Verlust 48 552. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Andre, Mendel & Co., (Berechtsame-Schuld-Kto) 700 000, Kredit. 94 197. Sa. M. 4 794 197. Gewinn- u. Verlust-Kto: Handl.-Unk.. 26 856, Zs. 15 892, Steuern- u. Abgaben 5594, Abschreib. auf Bureau-Inventar 209. Sa. M. 48 552. – Kredit: Verlust M. 48 522. Dividende 1906: –. (Schachtanlage im Bau.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Senator a. D. J. Friedberg, H. Winbeck, Hannover. Aufsichtsrat: Vors. H. Cornelsen, Hamburg; 1. Stellv. Berg-Ing. W. Trippe, Erkelenz; 3 Stellv. M. Stern, Hannover; Dir. A. Koepe, Erkelenz; Osc. Schüler, Bochum; Dr. Max Schöller, Berlin; Dir. Otto Meyer, Gross-Lichterfelde-Ost; O. Friderici, London. Zahlstellen: Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Bochum: Herm. Schüler; Hamburg: Wulkow & Cornelsen; Hannover: Stern & Co. Vereinigte Thüringische Salinen vorm. Glenck'sche Salinen, Actiengesellschaft in Heinrichshall b. Köstritz mit Filialen in Louisenhall u. Neuhall b. Stotternheim, Ernsthall, Bufleben. Gegründet: 25./5. 1880. Letzte Statutänd. 27./11. 1899. I Zweck: Betrieb und Erweiter. der der Ges. gehörigen Salinen Heinrichshall bei Gera, bei Erfurt u. Ernsthall bei Gotha, sowie Fabrikation von Soda u. anderen chem. Die Objekte wurden von den 15 Glenckschen Erben für M. 2 350 000 eingebracht am lurch 4700 Aktien der Ges. à M. 500 beglichen. Die G.-V. v. 16./5. 1885 genehmigte Mh einer neuen Saline am Bahnhofe Stotternheim bei Erfurt. Die Ges. besitzt also nun- Ee 3 Werke mit 7 Bohrbrunnen und gehört der Vereinigung deutscher Salinen an. In wurde 1901 an Stelle des alten ein neues, in Neuhall 1902 ein 2. Bohrloch nieder- D 8 roduktion: 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 Ab 3 124 901 129 125 129 616 114 190 115 369 119 515 120 199 127 352 130 885 133 373 119 955 114 743 118 130 123 049 120 993 127 483 Kapical: M. 2 500 000 in 5000 Aktien à M. 500, Geschättezahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. u M erteilung: 5 % z. R.-F., Beitrag z. Disp.-F., bis 3 % vertragsm. Tant. an Vorst. je 1 0 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. neben einer festen jährl. Vergüt. von M. 1000 für Vors. und Stellv. und von je M. 500 für jedes andere Mitgl., Rest zur Verf. d. G.-V.