Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 973

Hannoversche Waggonfabrik Akt.-Ges.
Sitz in Ricklingen bei Hannover.

Gegründet: 6./2. 1898 unter der Firma Hannov. Holzbearbeitungs- u. Waggonfabriken
fvorm. Max Menzel u. Buschbaum & Holland) A.-G.; der Zusatz Buschbaum & Holland
entfiel lt. G.-V. v. 30./12. 1899 u. die G.-V. v. 25./6. 1904 beschloss Abänderung der Firma
wie gegenwärtig. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Letzte Statutänd. 15./6. 1907.

Zweck: Betrieb einer Waggonfabrik. Specialität: Personen- u. Güterwagen für Staats-
u. Kleinbahnen, Dampftriebwagen, Strassenbahnwagen, Möbeltransportwagen, auch Kisten-
fabrikation. Für den Dampfbetriebswagenbau wurde die Licenz für das System Ganz etc.
für das Deutsche Reich u. einige ausländ. Staaten erworben. Zugänge auf Anlagekti 1906
M. 105 258. Die Ges. hatte 1902/1903 neben der im allgemeinen ungünstigen Geschäftslage
noch unter den Nachwehen unrichtiger Organisation u. Disposition früherer Jahre zu leiden.
Die Jahre 1904/1906 brachten eine Besserung. 1905 gelang es die Zs. mit ca. M. 107 000,
sowie einen Teil der Abschreib. zu verdienen. Der Verlustsaldo wurde per 31./12. 1905
mit M. 619 370 vorgetragen. Derselbe erhöhte sich 1906 infolge Abschreib. von M. 138 253
abz. M. 118 010 Gewinn um M. 20 243, also auf M. 639 613. Da die Besserung der Resultate fort-
schreitet, findet 1907 eine Reorganisation der finanz. Verhältnisse statt (s. unten bei Kap.).

Kapital: Bis 1906: M. 717 000, und zwar M. 669 000 in 669 Vorz.-Aktien und M. 48 000 in
48 zus. gelegten St.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000, voll einbez. seit 1899,
erhöht lt. G.-V. v. 1./7. 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1899 mit
4% p. r. t., übernommen von einem Konsortium, angeboten den Aktionären 120 Stück 571
bis 1./8. 1899 zu 105 %. Die Erhöhung diente zur Beschaffung von Mitteln zur Erweiterung
der Betriebsanlagen. Zwecks Beseitig. der Unterbilanz per 31./12. 1901 von M. 652 816 sowie
behufs Sanierung der Ges. überhaupt, beschloss die G.-V. v. 5./4. 1902 Erhöhung des A.-K.
um höchstens M. 1 100 000 in zu 102 % auszugebenden Vorr.-Aktien à M. 1000. Dieselben
geniessen 5 % Vorz.-Div. mit Nachbezugsrecht und werden im Falle Liquid. der Ges. vorab
befriedigt. Die Vorr.-Aktien sind den Aktionären v. 15.–30./4. 1902 gegen Einlieferung einer
alten, mit M. 500 angerechneten Aktie bezw. gegen Zahlung von M. 1020 bar angeboten. Ferner
wurde beschlossen, die nicht zur Bildung von Vorr.-Aktien eingereichten alten Aktien im
Verhältnis 10: 1 zus. zulegen. Frist bis 1./4. 1904; nicht eingereichte Stücke sind für kraftlos
erklärt. Lt. gerichtl. Eintrag. v. 26./5. 1901 ist nach Durchführung dieser Transaktion Höhe
des A.-K. wie oben angegeben. M. 20 000 zus. gelegte St.-Aktien sind der Ges. franko Valuta
zur Verfüg. gestellt unter der Bedingung der Rechtswirksamkeit der Sanierungsbeschlüsse u.
in der Bilanz mit M. 1 eingestellt. Zur Beseitigung der Unterbilanz (ult. 1906 M. 639 613)
u. zur Beschaffung von Betriebsmitteln beschloss die G.-V. v. 15./6. 1907 die Herabsetzung
des A.-K. von M. 717 000 durch Zuslegung derjenigen Aktien, auf welche nicht mindestens
eine Zuzahlung von 83 % erfolgt, im Verhältnis von 6 zu 1 unter Gleichstellung sämt-
licher Aktiengattungen sowie Erhöhung des herabgesetzten A.-K. auf M. 1 200 000 durch
Ausgabe neuer Aktien zu pari unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre.
HKypothekar-Anleihe: M. 450 000 in 4½ Prior.-Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 %, Stücke
*M 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Sept. (zuerst 1900) auf 2./1.;
ab 1901 verstärkte Rückzahl. vorbehalten. Verj. der Coup.: 4 J. n. F. Zahlst.: Eigene Kasse;
Hannover: Ephr. Meyer & Sohn. Noch in Umlauf 31./12. 1906 M. 378 000.

Hypotheken: M. 1 225 000, davon M. 25 000 Sicherheitshypothek.

Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.
ewin-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, bis zu 10 % Tant. an Vorst.,

5 % Y Orz.-Div. (mit Nachzahlungsanspruch), dann die St.-Aktien bis 5 % Div., 8 % Tant.

an A.-R. (mind. aber eine feste Vergüt. von M. 1500). Der Rest wird an die Aktionäre verteilt.
6 am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke 353 838, Gebäude 744 046, Masch. u.
1 811, Inventar 25 553, Zeichn. u. Modelle 1, Patent 1, Effekten (eig. Aktien) 1,
e Hinterleg.-Kto 8531, Effekten 13 007, Feuerversich. 8038, Avale 77 000, Dampf-
15 Iisasen-Versuchs-Kto 1, Debit. 382 949, Holzlager 462 663, Eisenlager u. halbf. Eisenteile
Saldo 31 Petriebs- u. Waggonbaumaterial. 128 545, angefangene u. fertige Fabrikate 118 232,
630 913 12. 1905 619 370, Abgänge u. Abschreib. 138 253, Gewinn 1906 118 010, bleibt Verlust
1 90 000 Z=Fassiva: Prior.-Aktien 669 000, St.-Aktien (48 000, davon im Besitz der Ges.
Medit mit M. 1 bewertet 19 999) 28 001, Oblig. 378 000, do. Zs.-Kto 3600, Hypoth. 1 200 000,
Effekten-Zs. 72, Kaut. 4000, Tant. 1500, Delkr.-Kto 35 000, Avale 77 000.

8 038 Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 619 370, Gen.-Unk. 266 541, Provis. u.
Delrs 918, Abschreib. 118 897, do. auf Debit. 19 281. – Kredit: Gen.-Fabrikat.-Kto 504 471,
elke kto 15 000, Verinst 639 613. Sa. M. 1 159 084.

E 1898–1906: 6, 9, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)

R jon: Dr. Ing. A. Weiskopf (aus dem A.-R. delegiert).

a0 u. kaufmänn. Leiter: Rud. Stahlschmidt.

Auksichtsrat: (3–7) Vors. Dr. jur. E. Fleck, Stellv. Rechtsanw. Dr. Rud. Wendte I,

Meyer Levy. Gra „
Zab Graf von Alten-Linsingen, Arnold Frommeyer, Hannover.
2 „. 0
Aellen: Eigene Kasse; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn.