1150 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 7 = Rollbahn 1. Pferde u. Wagen 1, Kammerofen-Neubau 77 509, Bahndepot 2942, Debit. 23 577 Kassa 804, Warenvorräte 62 720. – Passiva: A.-K. 250 000, Hypoth. 98 297, Kredit. 78 624 R.-F. 5160 (Rückl. 1176), Spez.-R.-F. 3000, Div. 17 500, Tant. an Vorst. 1200, do. an A. R 1800, Vortrag 1860. Sa. M. 457 443. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 146 487, Handl.-Unk. 17 133, Zs. 5555 Ab. schreib. 13 474, Gewinn 23 537. – Kredit: Vortrag 462, Warengewinn 205 727. Sa. M. 206 189 Dividenden: 1902: 4 % (für 260 Tage = 5.54 % pr. a.); 1903–1906: 6, 6, 7, 7 %. Coup.-Verj.: 4) (K Direktion: Otto Hossfeld. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Karl Schmidt Hof; Jos. Glück, Waldsassen; Dr. Georg Heim, Ansbach; Th. Lehmann, Arzberg; Rentier Otto Koerner, Bank-Dir. Mor. Schultze, Magdeburg. Zahlstelle: Magdeburg: Magdeb. Privatbank. tier Thonwaaren-Industrie Wiesloch Akt.-Ges. in Wiesloch. Gegründet: 28./6. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 13./11. 1900. Letzte Statutänd. 6./4. 1903, 11./4. 1904 u. 11./4. 1906. Übernahmepreis M. 765 000. Die Ges. übernahm die als Vorbereitungsunternehmen 1897 ins Leben gerufene Thonwaren-Industrie Wiesloch G. m. b. H. und die von dieser betriebene Thonwarenfabrik. Zweck: Fabrikation von Falzziegeln und von Thonwaren aller Art und damit in Verbindung stehenden Artikeln, sowie Handel mit selbstgewonnenen u. von anderen erworb. Produkten u. mit Rohmaterialien. Die Ges. hat auf Grund einer seitens der Stadt Wiesloch erteilten 30jähr., bis 1926 laufenden Abbau-Konc. die Wieslocher Thonlager verwendbar ge.- macht und daran anschliessend eine Schlämmerei und grosse Falzziegel-Fabrik nebst Thon- werke errichtet. Die Fabrikgrundstücke liegen an der Bahnstation Wiesloch und umfassen ausser den Thongruben etwa 318 799 qm Fläche. An Thonfeldern hat die A.-G. auf Grund genannter Konc. etwa 16 372 qm gekauft, die erst zum kleinst. Teile abgebaut sind. Die erwähnte Konc. sichert der Ges. weit. Vorkaufsrechte auf 250 badische Morgen Thonfelder zu à M. 600 bzw. 1000. Die Kosten der Erwerb. der Konc. stehen bei der Ges. noch mit M. 5500 zu Buche. Die Fabrikat.-Masch. werden durch 2 Kompound-Dampfmasch. von 150 bzw. 160 HP. betrieben. An Brenn- u. Glasuröfen, die sämtlich für Kohlenbrand eingerichtet sind, sind vorhanden 3 Ringöfen von 14 000 000 bezw. 5 000 000 Normalbacksteinen Jahresproduktion, sowie in be. sonderem Gebäude 3 Glasur-, 1 Muffel- u. 1 Fritteofen. Der Betrieb ist kontinuierlich für Sommer u. Winter eingerichtet. Nach den von den Fabrikanlagen 2 km entfernten Thon- gruben, wo sich die eine Schlämmerei befindet, führt eine Röhrenleitung zum Zuführen von Wasser und zur Rückleitung des geschlämmten Thons. Am Bahnhof Wiesloch wurde 1906 eine zweite Schlämmerei erbaut. Hinter der Fabrik liegen die etwa 50 000 qm grossen Schlämmbassins. Elektricität wird vom Elektr.-Werk Wiesloch bezogen. 1906 umfassende Erweiterung des Unternehmens bestehend in der Vergrösserung der Schlämmanlagen, Fr- bauung einer Backsteinfabrik und der hierfür erforderl. Schmalspurbahn mit Lokomotiv. betrieb; diese Neubauten erfordern M. 582 400, sonst. Zugänge M. 192 069. Gesamtzugänge für die Anlagen 1900–1906 M. 2 219 689 bei M. 375 000 Abschreib. Etwa 350 Arbeiter. Um- satz 1904–1906: M. 667 423, 676 052, 682 291. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 770 000, erhöht behufs Tilg. von Hypoth. u. Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 6./4. 1903 um M. 230 000 in 230 ab 1./1. 1903 div.-ber. Aktien, bezogen von den Aktionären zu pari plus 3 % für Unk. u. 6 % 28. ab 1./1. 1903, ferner zur Tilg. der Hypoth. von M. 150 000 u. behufs Neuanlagen lt. G.-V. v. 11./4. 1906 um M. 750 000 (auf M. 1 750 000) in 750 neuen, ab 1./7. 1906 div.-ber. Aktien. übernommen vom Bankhaus Gebr. Bonte in Berlin zu 110 %, angeboten den Aktionären 4: v. 14.–28./5. 1906 zu 112.50 % zuzügl. Stempel. Agio mit M. 75 000 in R.-F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 5000), event. vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke 178 131, Konc. 5500, Gebäude 969 374, Brenn- u. Glasuröfen 154 574, Masch. 283 284, Röhrenleitung 35 720, Dampfheizung 53 48l, Werkzeuge u. Geräte 36 758, Mobil. u. Utensil. 1, Kantine 1, Telephon 1, Modelle 1, Geleis, anlage 37 582, elektr. Beleucht.-Anlage 7002, Industriebahn 66 707, Kanalisation 16 758, Wechsel 1809, Kassa 2447, Bankguth. 109 574, Warenausstände 73 158, geleistete Anzahl. auf Neu- bauten 8156, Restkaufschilling Unterschwarzach 15 000, Effekten 1286, Feuer- u. Unfall- Versich. 1770, Werkstatt u. Reserveteile 11 134, Kohlen, Material. etc. 22 905, geschlämmter Thon, halbfertige u. fertige Waren 83 572. – Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. 97 504 (Rückl. 3978) Res. f. Unfallversich. 6000, unbez. Rechnungen für Neubau 192 242, Kredit. 27 745, H. Hartmann- Stiftung 6234 (Rückl. 2000), Div. 82 500, Tant. an A.-R. 5000, Vortrag 8469. Sa. M. 2 175 690, Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 57 854, Steuern 11 373, Feuerversicl. 2100, Fabrikkrankenkasse 2414, Arb.-Wohlf. 7922, Abschreib. 58 006, Gewinn 101 947. –Kre d it: Vortrag 22 383, Fabrikat.-Gewinn 215 204, Effekten-Zs. 47, Gelände u. Pacht 775, Zs. 3209. Sd. M. 241 619. Kurs Ende 1901–1906: 157, 193.50, 155 %. Zugel. Juli 1904, zur Zeichnung bei del Berliner Zahlstelle aufgel. 13./7. 1904 zu 125 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1904 u. ½ Schluss.- notenstempel; erster Kurs 16./7. 1904: 135.50 %. Notiert in Berlin.