1160 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien ete. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Otto Andreae, Cöln; Stellv. Komm.-Rat L. Y Mülheim a. Rh.; Rittergutsbes. Paul Andreae, Haus Mielenforst; Dr. Gust. Bunge Architekt Emil Schreiterer, Cöln. Zahlstellen: Sinzig: Gesellschaftskasse; Cöln: A. Schaaffh. Bankver. u. dessen Fil.- Hönningen; Steingutfabrik Act.-Ges., Sörnewitz-Meissen. Gegründet: 29./12. 1897; eingetr. 11./2. 1898. Letzte Statutänd. 22./11. 1900, 19./12. 1903 u. 24./11. 1906. Gründung s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Errichtung u. Betrieb einer Steingutfabrik, einer Porzellanfabrik und einer Glashütte in Sörnewitz. Die Fabrikation erstreckt sich in der Steingutfabrik in der Haupt. sache auf die Herstellung von Steingut-Gebrauchsgeschirren, wie Wasch- u. Küchengarni. turen, die Porzellanfabrik fertigt gleichfalls wesentlich Gebrauchsgeschirre und die Abteilung Glas Hohl- und Pressglas jeder Art. Die Fabrikanlagen der Ges., Steingutfabrik, Porzellan- fabrik und Glashütte, von denen die Peiden letztgenannten im J. 1905 neu errichtet worden sind, liegen nahe beieinander am Bähnhof Neu-Sörnewitz und besitzen Gleisanschluss an die Staatsbahn. Der Grund und Boden dieser Grundstücke beträgt 11 ha 5,3 a, davon ist etwa der dritte Teil mit Gebäuden bebaut. Die Brandkasse der drei Fabrikanlagen beträgt zus. M. 908 660; die von Sachverständigen aufgenommene Taxe dieser Grundstücke und der baulichen Anlagen, jedoch ausschliesslich der Dampfkessel-, Maschinen- und Gleisanlagen beträgt M. 1 679 490. Das gesamte lebende und tote Inventar des Unternehmens, als ma.- schinelle Einrichtungen, Apparate, Utensilien usw., sowie die Roh- und Betriebsmaterialien aller Art sind für insgesamt M. 1 826 849 versichert. Die maschinellen Betriebskräfte bestehen ausser in elektr. Motoren a) bei der Steingutfabrik: in 1 Dampfmaschine von 350 HP mit 3 Dampfkesseln von zus. 250 qm Heizfläche, b) bei der Porzellanfabrik: in einer 100 HP Dampfmaschine mit 2 Dampfkesseln à 60 qm Heizfläche, c) bei der Glashütte: in einer 100 HP Dampfmaschine mit 2 Dampfkesseln à 40 qm Heizfläche. Arb.-Zahl über 1300. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1900 um M. 200 000 in 200, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000 u. zwecks Rück. zahlung von Hypoth.-Schulden lt. G.-V. v. 19./12. 1903 um noch M. 200 000 (auf M. 1 000 000) in 200 neuen, ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre, von einem Konsortium zu à M. 1330. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 24./11. 1900 zwecks Erwerb des Vermögens der Porzellanfabrik Sörnewitz A.-G. u. der Sörnewitzer Glashütten-A.-G., sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel um M. 500 000 in 500 ab 1./. 1907 div.ber. Aktien. Die Erwerbung der Porzellanfabrik Sörnewitz und der Sörnewitzer Glashütten ist unter Rückwirkung ab 1./1. 1906 und zwar derart erfolgt, dass die Liquidation der beiden aufgenommenen Ges. ausgeschlossen wurde. Von den 500 neuen Aktien sind 200 Stück den Aktionären der Porzellanfabrik Sörnewitz, deren A.-K. M. 400 000 betrug, und 250 Stück den Aktionären der Sörnewitzer Glashütten, deren A.-K. M. 500 000 betrug, zum Umtausch, und zwar eine Aktie der Steingutfabrik gegen je zwei Aktien der Porzellanfabrik bezw. Glashütte unter Vergütung von 4 % Zinsen für je nom. M. 1000 der letztgenannten Aktien auf das Jahr 1906, gewährt worden, während die restlichen 50 neuen von einem Konsort. zu 105 % übernommen und bar bezahlt worden sind. Der Fusionsgewinn von M. 345 863 wurde mit. M. 303 482 zu a. o. Abschreib., mit M. 28 665 zur Erfüllung des R.-P. u. mit M. 13 715 zur Überweisung auf Delkr.-Kto verwendet. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 22/0. 1906, rückzahlbar zu 102 %. 500 Stücke (Nr. 1–500) à M. 1000, 500 (Nr. 501–1000) à M. 500 lautend auf den Namen der Dresdner Fil. der Deutschen Bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 30./6. u. 31./12. Tilg. ab 1913 durch jährl. Auslos. von mind. 1½ % u. ersp. Zs. im Sept. auf 31./12.; ab 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. zur I. Stelle auf den Fabrikgrundbesit in Sörnewitz zugunsten obiger Bank. Der Erlös der Anleihe diente zur Abstossung von Hypoth. sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie Div. Kurs in Dresden. Eingeführt daselbst am 1./. 1907 zum ersten Kurse von 101 %. Hypotheken: Noch M. 22 000, zu 5 % verzinsl., nicht vor 1./10. 1905 kündbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt seit 1906), bis 4 % Div., vom Ubrigen 7 % Tant. an A.-R., 8 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 2 % z. Beamten-Pens.-Kasse, Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundbesitz 171 868, Gebäude 904 400, Arb.-W 31 33 200, Masch. u. Elektr.-Anlage 391 875, Pferde u. Wagen 1, Modelle u. Formen 5300, 6 as. formen 37 500, Inventar 157 000, Brennöfen u. Nebenöfen 78 350, Schmelzofen än anlage 21 700, fert. u. halbfert. Ware 465 823, Kaut. 25 302, Kassa 15 242, Wechscl Kto. f. Vorauszahlungen 2954, Material. I u. II 120 220, Kohlen 15 401, Ton 32 198, material 8851, Bankguth. 415 742, Debit. 380 207. – Passiva: A.-K. 1 500 000, 00 118 750 000, Hypoth. 22 000, R.-F. 150 000, Spec.-R.-F. 140 000, Beamten-Pens.-F. 16 3965 Unterst.-F. 4880, Delkr.-Kto 15 282, Rückstell.-Kto 66 442, Akzepte 303 000, Kredit 130 03 Div. 160 000, do. alte 160, Tant. an Vorst. 10 866, do. an A.-R. 9508, Vortrag 32 856. S. M. 3 311 766. *