Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 179 Deutsche Spiegelglas-Actien-Gesellschaft zu Kl. Freden, Provinz Hannover, mit Filiale zu Grünenplan in Braunschweig. Gegründet: 5./9. 1871. Letzte Statutänd. 12./3. 1900. Iweck: Herstellung und Vertrieb aller Arten von Spiegelglas, Rohglas, gegossenem, ge- presstem u. geblasenem Glas, sowie verwandter Erzeugnisse. Die Ges. betreibt die wieder- nolt erweiterte Glasfabrik der vorm. Firma Gebr. Koch zu Grünenplan und eine in Freden angelegte Schleiferei mit Wasser- u. Dampfkraft, verbunden mit Giesserei, letztere ist elektr. eingerichtet. Für Anlage einer elektr. Beleucht.- u. Kraftübertragungsanlage für Grünenplan, eines neuen Verwalt.-Gebäudes, sowie von Arb.-Wohn. daselbst wurden 1902 M. 137 063 auf- gewendet. 1903 wurde in Freden eine neue Turbine aufgestellt, 1904 die Giesserei umgebaut, in Grünenplan 1903 ein Grundstück angekauft, weiterer Grunderwerb 1905. Zugänge 1906 auf Gebäude- u. Masch.-Kto M. 40 461. Die Ges. gehört dem internationalen Syndikat der Spiegelglasfabriken an, mit dem sie sich an der Ausbeutung der Fourcaultschen Patente beteiligt hat. Kapftal: M. 3 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 600. Bei ferneren Erhöhungen haben die ersten Zeichner, soweit sie noch Aktien der I. Em. besitzen, ein Bezugsrecht pro rata ihrer ersten Zeichnung al pari. I. Em. M. 1 800 000, II. Em. 1872 M. 1 200 000. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1890, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1891 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % im 2. Quartal auf 1./10.; verstärkte oder vorzeitige gänzl. Tilg. vorbehalten. Sicherheit: Sämtl. Immobil., soweit sie 1890 schon im Besitz der Ges. waren. Die Oblig. lauten auf H. Oppenheimer, Hannover. M. 101 000 befinden sich davon in Besitz der Ges. selbst, getilgt sind M. 418 000. Ende 1906 noch in Umlauf M. 481 000. Zahlst.: Freden: Gesellsch.-Kasse; Hannover: Bank f. Handel u. Ind. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Berlin oder Hannover. I. Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, sodann bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (2 Teile an Vors., jedes andere Mitglied je einen Teil), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke u. Wasserkräfte 580 000, Gebäude 1 870 000, Masch.- u. Betriebs-Vorricht. 645 000, Geleise 1, elektr. Anlage 1, Kassa 28 645, Wechsel 17 137, Effekten 84 310, Debit. 1 315 606 (darunter Bankguth. 947 076), Vorräte 509 767, Feuer-Versich, 2530. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 481 000, rückst. Löhne 46 687, Kredit. 170 412, R.-F. 300 000, Spec.-R.-F. 171 000, Delkr.-Kto 34 905, Div. 600 000, do. alte 288, Tant. 59 437, Beamten-Pens.-Kasse 30 000, Arb.-Kranken-Kasse 20 000, Vortrag 139 266. Sa. M. 5 052 997. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 165 925, Kursverlust 1439, Reparat. 64 780, Spesen u. Verwalt.-Unk. 45 667, Steuern u. Abgaben 24 937, Arb.-Wohlf. 37 934, Gewinn 848 704. –Kredit: Vortrag 134 326, Zs. 4428, Fabrikat.-Bruttogewinn 1 050 634. Sa. M. 1 189 388. Kurs der Aktien Ende 1891–1906: 86.10, 81.25, 72, 98.50, 127.25, 151, 134.50, 141, 158.50, 159.50, 159.50, 188.75, 183, 242, 279, 274 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–1906: 1, 6, 9, 8, 8½, 5½, 1, 2½, 4½, 7¾, 9, 8, 8, 12, 14, 14, 15, 13, 14, 17, 20 %. Zahlbar spät. 4 Wochen nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: C. Mundt, Th. Heyser, Freden; Dr. Krippendorff, Grünenplan. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Gust. Scholl, Bremen; Stellv. Gen.-Dir. Dr. Kraushaar, Hannover; Landgerichts-Dir. Martin Opfergelt, Köln; Bergassessor Carl Hupertz, Aachen; Bankier Sigism. Meyer, Hannover. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Berlin u. Bremen: Deutsche Bank; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn; Aachen: Berg. Märk. Bank. Bayerische Spiegel- u. Spiegelglas-Fabriken, Akt.-Ges. in Fürth (Bayern) vorm. W. Bechmann vorm. Ed. Kupfer & Söhne mit Zweigniederlassungen in Berlin u. Hamburg. Gegründet: 16./3. 1905 mit Wirkung ab 1./3. 1905; eingetr. 24./5. 1905. Statutänd. 17.6. 1005, 30./3. 1906 u. 6./4. 1907. Firma bis 17./6. 1905; Bayer. Spiegelglas-Fabriken. Gründer: Die Firma Ed. Kupfer & Söhne, Moosburg; Komm.-Rat Ed. Kupfer, Justizrat Ferd. von Gravenstein, Aoritz Kupfer, Weiden; Bankier Dr. Hugo Thalmessinger, Regensburg; Bankier Ludwig Thalmessinger, Berlin. Die Firma Ed. Kupfer & Söhne in Moosbürg hat in die Akt.-Ges. sämtl. ihr gehörigen Glashütten, Spiegelglasschleifereien u. Polierwerke nebst allem Zubehör eingebracht. Die Firma Ed. Kupfer & Söhne brachte ferner die ihr zustehenden Hypoth.- Forder. im Gesamtbetrage von M. 7971.43 und die von ihr vorausbezahlten Versich.-Beträge zu M. 1937.55 ein. Dagegen übernahm die Ges. die auf den eingebrachten Grundbesitzungen lastenden Hypoth. Für diese Sacheinlagen sind den Inferenten 1055, und zwar der Firma Ed. Kupfer & Söhne 926, dem Fabrikbes. Ed. Kupfer 129 Stück Aktien, ferner der ersteren irma ein Barbetrag von M. 342.81, dem letzteren ein solcher von M. 809.70 gewährt und für einen weiteren Barbetrag von M. 50 000 Hypoth. auf den übernommenen Grundstücken bestellt worden. Zweck: Fabrikation von und der Handel mit Spiegeln u. Spiegel- glas, insbes. der Erwerb u. die Fortführung des bisher unter der Firma: Ed. Kupfer & Söhne Moosbürg betriebenen Fabrikunternehmens. Ihr Polierwerk Neustadt W.-N. hat die Gies. 1905 verkauft und wieder auf längere Jahre gepachtet.