1194 Fabriken für Chemikalien etc. Elektrochemische Werke Ges. m. b. H. in Berlin. Gegründet: 28./6. 1893; eingetr. 6./9. 1893. Zweck: Gewerbl. Ausnutzung u. Verwertung elektrochemischer Verfahren aller Art der Betrieb aller hierzu erforderl. und geeigneten Unternehmungen, insbesondere die elektro. Irtische Scheidung der Kali- u. Natronsalze; Beteilig. an anderen mit genannten Fabrikationen im Zus. hang stehenden Unternehmungen. Betriebsstätten (elektrochemische Fabriken in Bitterfeld u. Rheinfelden (Baden). Der Grundbesitz der Ges. in Bitterfeld umfasst 178 365 qm in Rheinfelden 86 270 qm. Die Ges. ist beteiligt an folgenden Unternehmungen: I. Comp. générale d'électrochimie, société anon. zu Paris (A.-K. frs. 2 000 000) mit nom. frs. 281 200, welche mit M. 224 960 4 Buche stehen. II. Verkaufsstelle für Oxalsäure, G. m. b. H., zu Östrich im Rheingau (St.K M. 100 000) mit einer zur Hälfte eingezahlten St.-Einlage von M. 50 000 (mit M. 25 000 zu Buche stehend). Die elektrochemischen Fabriken in Bitterfeld und Rheinfelden sind soweit sie auf die Herstellung von Chlor, Chlorkalk, Atzkali, Atznatron, Pottasche (aus- genommen diejenige aus dem Oxalsäurebetrieb), Natrium, Magnesium, Kalzium-Karbid und Wasserstoff eingerichtet sind, mit allen Anlagen, Zubehörstücken und zum Betriebe gehörigen Rechten, Pflichten und Konzessionen auf Grund eines Vertrags v. 8./9. Nov. 1898 vom 5./8. 1898 ab bis zum 31./12. 1929 an die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, A.-6. in Frankf. a. M., verpachtet. Die Pächterin ist verpflichtet, alle erforderl. Erneuerungen u. Ausbesserungen verzunehmen, die Werke dauernd auf der technischen Höhe und Leistungs- fähigkeit ihrer eigenen Werke unter Einführung aller auf ihren eigenen Werken eingeführten neuzeitl. Verbesserung. zu erhalten. Als Pachtzins zahlt die Pächterin die Hälfte des Brutto- gewinns ihrer eigenen Anlag., besteh. aus einer Fabrik in Bitterfeld und einer Fabrik in Gries. heim, insoweit solche die Fabrikation von Chlor, Chlorkalk, kaustischem Kali, kaustischem Natron, Pottasche, Natrium, Magnesium, Kalzium-Karbid und Wasserstoff zum Gegenstand haben, sowie der Anlagen der Elektrochemischen Werke G. m. b. H. in Bitterfeld und der Elektrochemischen Werke Rheinfelden m. b. H. in Rheinfelden, soweit sie die gleichen Produkte herstellen. Von dieser Hälfte geht vorweg für die Verwaltung ein Teilbetrag des Gesamt- bruttogewinns ab, welchen die Pächterin für sich erhält. Nach 10jähr. Vertragsdauer kann jeder Teil den Vertrag jeweilig innerhalb 3 Wochen nach Fertigstellung der Bilanz auf den Schluss des Jahres kündigen, sofern sein Anteil an dem Bruttonutzen der der Kündig. voran- gegangenen drei Geschäftsjahre die Gesamtsumme von M. 1 000 000 nicht erreicht haben sollte. Dieser Betrag erhöht sich in dem Verhältnis der bei Vertragsabschluss bestehenden Werke zu den später hinzugetretenen Neuanlagen. Während der Dauer des Pachtvertrags hat die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron das Recht, die ihr zum Betriebe überlassenen Anlagen nebst Zubehör und allen darauf bezügl. Rechten nach vorheriger halbjährl. Kündig. am 1./. eines jeden Jahres käuflich zu erwerben, zu welchem Zwecke als Wert der Anlagen die Summe von M. 7 966 925 festgesetzt worden ist, zu welcher sie am 31./12. 1899 zu Buche ge- standen haben. Hierzu treten die für Umbauten und Erweiterungen der Anlagen inzwischen investierten Beträge, die sich Ende 1905 auf M. 3 609 972 beliefen. Bei Erwerb am 1./1. 1900 war auf den ersteren Betrag des Wertes der ursprüngl. Anlage ein Aufgeld von 10 % zu zahlen; für jedes folgende Jahr bis zum Ablaufe des Vertrages ermässigt sich dann der Erwerbspreis der ursprüngl. Anlagen um 1 %, sodass er im Jahre 1920 M. 7 170 233 betragen würde, wozu noch der Buchwert der Umbauten und Erweiterungen träte. Für eigene Rechnung betreiben die Elektrochemischen Werke G. m. b. H. zur Zeit lediglich die in Bitterfeld befindliche Oxalsäurefabrik, deren Erzeugnisse seit der Vereinigung aller Deutschen Oxalsäurefabriken zu einem Syndikat, nämlich seit dem 1./1. 1903, durch die Verkaufsstelle für Oxalsäure G. m. b. H. zu Östrich im Rheingau vertrieben werden. Stamm-Kapital: M. 5 500 000 in St.-Anteilen. Ursprüngl. M. 2 000 000, erhöht 1896 um M. 2 000 000 und 1903 um M. 1 500 000. Anleihe: M. 4 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, vor dem 1./1. 1909 zu 103 %, nach dem 1./1. 1909 nach festem Plane zu 102 % rückzahlbar, Gesamtkündig. sofort zulässig, Beginn der planmässigen jederzeit verstärkbaren Tilg. bis 1909 ausgeschlossen. Die erste Rückzahl. hat zum 2./1. 1909 (Auslos. im Okt.), die letzte Rückzahl. spät. 2./1. 1938 * erfolgen. Die Stücke lauten auf den Namen der Berliner Handels-Ges. Zs. 2./1. und 1/ Sicherheit: Kaut.-Hyp. von M. 4 635 000 zur ersten Stelle auf den Grundstücken zu Bitterfeld und Rheinfelden. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Teilschuldverschreib. in 30 J. (F.). Zahlst. Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Nationalbank für Deutschland, Delbrück Leo & Co., Hardy & Co.; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt. Kurs in Berlin Ende 1904–1906: 102.90, –, 101.60 %. Eingeführt März 1904; erster Kurs 9./3. 1904: 101.75 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Stimmrecht: Je M. 5000 eines Geschäftsanteils gewährt 1 St. Gewinn-Verteilung: Von dem Reingewinn werden zunächst die vertragsm. Tant. sowie 5 % als Gewinnanteil für den Verwaltungsrat abgezogen. Der nach weiterem Abzug vom Verwaltungsrat beschlossenen Überweisungen und Grat. verbleibende Restbetrag wir unter die Gesellschafter nach Verhältnis der eingezahlten Stammeinlagen verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Verpachtete Anlagen 11 346 923, Oxalsäurefabrik 2217 155 Waren u. Halbfabrikate 95 034, Beteilig. Kohlenfelder 115 332, Beteilig. 34 801, Kautions 18 968, Kassa 418, Assekuranz 2084, Bankguth. 801 361, Debit. 247 312, Patente, Verzuate – Passiva: St.-K. 5 500 000, Anleihe 4 500 000, do. Zs.-Kto 101 452, Rückstell.- u. Amort.