4 * ÄÄ * 1218 Fabriken für Chemikalien etc. Kapital: M. 1 440 000 in 1700 Prior.-St.-Aktien (Nr. 1–1700) à M. 300 und 620 solchen (Nr. 1–620 à M. 1500, sämtlich gleichberechtigt. Urspr. Kapital M. 1 200 000 in St.-Aktien à M 300 erhöht 1872 auf M. 1 650 000; 1874 wurden M. 360 000 zurückgeschenkt; 1875/76 Reduktion des Kapitals um die Hälfte, weiter Rückkauf von M. 9000 u. 1881 Zusammenlegung 491 sodass M. 159 000 in St.-Aktien verblieben. – Von den Prior.-St.-Aktien, welche vor den t. Aktien 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsverpflichtung erhielten, wurden M. 312 000 in 1040 Stücken à M. 300 1880, M. 198 000 in 660 Stücken à M. 300 und M. 195 000 in 130 Stücken à M. 1500 1881–85 u. M. 576 000 in 384 Stücken à M. 1500 lt. G.-V.-B. vom 2. Nov. 1895 begeben; letztere wurden von einem Konsortium übernommen und von diesem Gen Aktionären vom 15.–25. Nov. 1895 zu 135 % angeboten; auf M. 4500 nom. alte Aktien entfielen 2 neue Prior.-St.-Aktien à M. 1500. Die G.-V. vom 23. April 1900 beschloss zwecks Beseitigung der durch die Notiz der St.-Aktien und Prior.-St.-Aktien an der Börse vor- gekommenen Unzuträglichkeiten Schaffung eines einheitl. A.-K. Die Besitzer der M. 159 000 St.-Aktien erhielten bis 30./5. 1900 gegen Einlieferung von je 5 St.-Aktien à M. 300 u. Er. stattung von M. 45 gleich 3 % für Stempel u. Unkosten eine Prior.-St.-Aktie à M. 1500, Geschäftsjahr:; Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: Je M. 300 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 8 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom UÜbrigen 15 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen, auf Handl.-Unk zu verbuch. jährl. Vergüt. von M. 6000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundst. 113 366, Gebäude 404 234, Masch., Apparate u. Utensil. 625 350, Fuhrwerk u. Transportcylinder 22 446, Schiffsgefässe 3650, Bahnanschluss 35 058, Rohstoffe, fert. u. halbf. Fabrikate, Brennmaterial., Emballagen usw. 350 826, Kassa 678, Wechsel 9575, Schuldner 132 613, Bankguth. 163 829, vorausbez. Versich. 9045, Effekten 10 625, Electro-Hängebahn 44 062. – Passiva: A.-K. 1 440 000, Gläubiger 54 196, R.-F. 173 938, Extra- R.-F. 90 000, Div. 144 000, do. alte 573, Tant. 20 415, Vortrag 2238. Sa. M. 1 925 362. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 73 663, Versich. 8030, Kursverlust 186, Reparat. 39 820, Abschreib. 57 958, Dubiose 2685, Gewinn 166 654. – Kredit: Vortrag 4185, Pacht u. Mieten 2993, Zs. 1328, Bruttogewinn an Waren 340 490. Sa. M. 348 999. Kurs: St.-Aktien Ende 1887–99: 40, 50.10, 57.10, 86.50, 84, 80, 57.50, 100, 159.25, 158.75, 157.50, 156.25, 172 %; Prior.-St.-Aktien Ende 1887–1906: 49, 62.50, 85.50, 94, 87.75, 86.50, 60, 109, 157.25, 158.50, 156, 155.50, 172, 196, 175, 181.50, 191.50, 189.50, 203, 176.75 %. Not. Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1886–99: 0, 0, 0, 0, 7½, 8, 3, 0, 6, 12, 9, 9, 9, 12 %; Prior. St.-Aktien 1886–1906: 0, 1, 2, 3½, 7½, 8, 5, 0, 6, 12, 9, 9, 9, 12, 16, 14, 14, 11, 12, 10, 10 % Zahlbar spät. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Georg Unverzagt, Chem. Dr. Georg Schüchner. Prokuristen: Dr. J. Munier, Max Reinicke. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Konsul Jul. Samelson, Berlin; Stellv. Dr. A. Blügel, Carl Jung, Charlottenburg; Prof. Dr. M. Freund, Frankf. a. M.; Konsul Carl Solling, Hannover. Zahlstellen: Für Div.: Berlin: Jul. Samelson; Dresden, Chemnitz, Leipzig: Dresdner Bankverein; Hannover: Carl Solling & Co. Chemische Fabrik von Heyden A.-G. in Radebeul b. Dresden. Gegründet: 15./5. 1899 mit Nachträgen v. 5., 7., 11. u. 12./7. 1899 u. 30./4. 1903; eingetr. 19./7. 1899. Die Übernahme der Chem. Fabrik von Heyden, G. m. b. H. in Radebeul nach dem Stande v. 31./12. 1898 für M. 4 785 012. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikation von Chemikalien. Die Ges. betreibt auf ihren Fabrikgrundstücken in Radebeul (52, 670 qm gross) und bei der Station Weissig (75 ha 29 a gross) Fabrikation chemischer Produkte, und zwar stellt sie in der Hauptsache pharmazeutische Präparate, Riechstoffe und technische Artikel wie Salicylsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure etc. her. 1905 wurde die Fabrikation von künstlichem Indigo nach eigenem Verfahren aufgenommen. In Radebeul sind 122 Gebäude vorhanden, welche zus. 27,181 qm Fläche bedecken und 257,750 cbm Raum fassen. Für verschiedene Neuanlagen, Anschaffungen und Kepara- turen sind 1904–1906 M. 342 126, 426 000, 372 479 ausgegeben. Das Fabrikgrundstück bei Station Weissig, auf Nünchritzer Flur, zwischen Elbe und Staatseisenbahn gelegen, ist mit 22 Gebäuden bebaut, welche zus. 13,769 qm Fläche bedecken und 122 857 ebm Raum fassen. Auf beiden Anlagen zusammen befinden sich 3600 m normalspuriges und 1000 m schmalspuriges Geleis. 1900/1901 nahm die Ges. eine Erweiterung ihrer Fabrikat. Anlagen, hauptsächlich zur Aufnahme der zur Süssstoff(Saccharin)-Fabrikation benötigten Hilfsstoffe vor und kontrahierte zu diesem Zweck die weiter unten erwähnte Anleihe. In- folge der durch das Reichs-Süssstoffgesetz erzwungenen Aufgabe der Saccharinherstellung ist die Schwefelsäureanhydrid-Fabrik in ihrer Entwicklung gehemmt und hat die geplante Ausdehnung nicht genommen. Ein Teil des früher für die Süssstoffherstellung verwerteten teuren Schwefelsäureanhydrids muss jetzt in der weniger wertvollen Form der Schwefel. säure verkauft werden. Die der Ges. für die dauernde Einstellung der Süssstoffabrikation vom Fiskus bewilligte Entschädigung von M. 1 884 840 ist zu Abschreib. und Rücklagen verwandt. Die Weissiger Fabrikanlagen werden jetzt für andere Fabrikationen (u. a. Salpeter. säure) ausgenutzt. Das für die Fabrikanlagen bei Station Weissig nicht benötigte und von diesen abgezweigte Areal bildet das Rittergut Grödel, das mit Annexen ca. 165 ha gross