Fabriken für Chemikalien etc. 1221 Saccharin-Fabrik Akt.-Ges. vorm. Fahlberg, List & Co. in Salbke-Westerhüsen a. Elbe bei Magdeburg. Gegründet: 26./3. bezw. 1./7. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 2./7. 1902. gründer s. Jahrg, 1902/1903. — Die Komandit-Ges. Fahlberg, List & Co. in Salbke hat ihr daselbst betriebenes Fabrikationsgeschäft mit Aktiven und Passiven lt. Bilanz per 1/1. 1902 mit sämtl. Patenten, Fabrikgeheimnissen und allen Ansprüchen aus Verträgen für M. 1 901 729 als Unterschied zwischen den mit M. 3 245 219 bewerteten Aktiven u. M. 1 343 490 übernommenen Passiven in die A.-G. eingebracht u. dafür M. 1 425 000 in Aktien u. M. 476 729 bar erhalten. Dr. Const. Fahlberg zu Salbke hat ein Grundstück daselbst (M. 50 000) u. von der ihm gegen die Kommandit-Ges. Fahlberg, List & Co. zustehenden Forderung von M. 154 217 M. 150 000 in die A.-G. eingelegt, wofür ihm M. 200 000 in Aktien gewährt sind. Zweck: Übernahme und Fortführung der bisher unter der Firma Fahlberg, List & Co. betriebenen Fabrik und Handelsgeschäfte; Erwerb, Errichtung, Betrieb von mit der chem. Industrie zus.hängenden u. ähnl. Unternehm. Fabrikation von Saccharin, welchen die Ges. nur allein im Deutschen Reich herstellen darf u. anderen organ. Präparaten; Schwefelsäure- fabrikation. In Betrieb genommen wurde 1902 eine neuerbaute Elektrol. Chlor- u. Aetzkali- Anlage. Die Anlagen zur Schwefelsäurefabrikation sind 1905 einer durchgreifenden Um- gestalt. unterzogen. Die Saccharinfabrikation musste Sept. 1903 infolge der durch das Süssstoff- gesetzhervorgeruf. schwierigen Geschäftslage u. angesammelten grossen Vorräte eingest. werden, wurde aber Anfang 1905 für den ausländ. Bedarf wieder aufgenommen. Die der Ges. zustehende Reichsentschädig. deckt den durch Vernichtung der Saccharinfabrikat. für das Inland entstand. Verlust bei weitem nicht. Vom Reich gezahlte Entschädigungssummen 1903–1905 M. 225 000, 300 000, 478 258, aus welchem Betrag der Betriebsverlust u. die Abschreib. für 1905 Deckung fanden, Rest dem R.-F. mit M. 11 328 und dem Spec.-R.-F. zugeführt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Nam.-Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. (leschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besond. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 7000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstück 317 844, Gebäude 859 485, Masch. u. Apparate 1 119 028, Utensil. u. Mobil. 16 191, Emballage 73 968, Fabrikgleis 56 216, Elbkran u. Hafen 85 016, Transportschiffe 32 807, Neuanlage 18 582, Rohmaterial.. Zwischen- u. fertige Produkte 241 896, Betriebsmaterial. etc. 220 086, Feuerungs- u. Beleucht.-Material. 24 966, Verpackungs-Material. 8053, Drucksachen, Reklame etc. 2902, Schwefelsäure-Installationsab- gaben 233 057, Kassa 1188, Wechsel 1536, Bankguth. 471 820, Debit. 506 765. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 51 432 (Rückl. 9555), Spec.-R.-F. 523 458, Hypoth.-Schulden 262 000, Kredit. 267 165, Arb.-Unterst.-F. 5800, Ern.-F. f. Masch. u. Apparate 25 000, Delkr.-Kto 20 000, 2. Arb.-Unterst.-F. u. Grat. 4200, Div. 120 000, Vortrag 12 359. Sa. M. 4 291 414. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 236 738, Abschreib. 194 052, Gewinn 191 115. –Kredit: Fabrikat.-Nutzen (abzügl. aller Fabrikat.- u. Betriebs-Unk., Verkaufs-Provis., Reparat. u. sonst. Spesen) 612 691, Miete u. Pacht 9214. Sa. M. 621 906. Dividenden: 1902: 6 % auf M. 1 625 000 voll, auf M. 1 375 000 zur Hälfte; 1903–1906:0, 0, 0, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ad. Otto Viett, W. Ohrtmann, Dr. Johs. Stock, Dr. H. Vollberg. Prokurist: Herm. Fleischhauer. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Rechtsanw. Dr. jur. Ernst Weniger, Stellv. Konsul Friedr. Jay, Georg Aug. Simon, Justizrat Dr. Paul Harrwitz, Hofrat Dr. Georg Langbein, Leipzig; Dr. Ad. List, Magdeburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt u. bei deren Abt. Becker & Co.; Magdeburg: Magdeb. Privatbank. „Hermania' Actien-Gesellschaft vormals Königl. Preuss. Chemische Fabrik in Schönebeck a. d. Elbe. Gegründet: 1877, errichtet 1797, ganz neu erbaut 1873. Letzte Statutänd. v. 8./4. 1899. Zweck: Herstellung von chemisch-technischen Produkten, hauptsächlich kalcinierte, kaustische und kristallisierte Soda nach dem Leblancverfahren (das durch diese Fabrik zuerst in Deutschland eingeführt wurde), ferner Glaubersalz, Chlorkalk, Salzsäure, Schwefelsäure, SGalpetersäure, Chlorcalcium, Emailliersoda, Superphosphat etc. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Die Aktien sind im Besitz der Rittmeister 0. Hermann schen Erben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In der Regel April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 5 % zum Ern.-F., etwaige sonstige Rücklagen, 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 20 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Fabrikgebäude 554 000, Wohnhäuser 162 600, Grund u. Boden 201 500, Eisenb.-Anlage 54 300, Masch., Apparate, Utensil. u. techn. Anlagen 727 800, Bibliothek 150, Pferde u. Wagen 12 600, fertige u. halbf. Waren, Betriebsmaterial. etc. 460 000, Fässer, Säcke, Ballons etc. 44 000, Schreibmaterial. u. neue Geschäftsbücher aller Art 450,