1290 Linoleum- und Wachstuch-Fabriken. Linoleum- und Wachstuch-Fabriken. Rheinische Linoleumwerke Bedburg, A.-G. in Bedburg. Gegründet: 26./1. 1897. Statutänd. 16./11. 1903 u. 29./4. 1907. Gründer S. Jahig. 1899/190. Zweck: Erwerb, Errichtung u. Betrieb von Linoleumfabriken, sowie der dazu gehörigen Nebengewerbe. Vollständige Inbetriebsetzung der Fabrik Mitte April 1898. Die nach dem Walton-System eingerichtete Fabrik besitzt eine Produktionsfähigkeit von 3 500 000 qm Lino. leum u. 2 200 000 Ifd. m Lincrusta; hergestellt wird auch Maschinendruck (tägl. bis 12 000 qm auf 2 Druckmaschinen in 2 Druckhäusern nebst dazugehörigem Schneidehaus von 170 m Länge. Die Ges. hat 1905 Inlaid-Fabrikation nach eigenem Verfahren aufgenommen. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906 M. 241 942, auch 1907 ist eine weitere Vermehrung der Fabrikationsmittel in Ausführung begriffen. Zweigfabrik in Wien für Linkrusta u. Nieder. lassung in Berlin C, Kaiser Wilhelmstr. 37. Kapital: M. 2 202 000 in 96 abgest. St.- u. 2106 als solche abgest. Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1904 6 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlungspflicht u. nehmen an dem etwaigen Mehrgewinn gleichmässig mit den St.-Aktien teil. Im Falle Auflös. der Ges. erhalten sie neben etwa rückst. Vorz.-Div. 105 % des Nennwertes vorweg, sodann die St.-Aktien ihren Nennwert, einen etwaigen Überschuss erhalten beide Aktien- arten zu gleichen Teilen. Urspr. M. 2 000 000, erhöht zwecks Aufnahme der Inlaidfabrikation lt. G.-V. v. 1./3. 1900 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, übernommen von dem Bankhause Rob. Suermondt & Co. in Aachen zu 110 %, angeboten den Aktionären 2:1 bis 15./4. 1900 zu 115%. Zur Deckung der 1902/1903 auf M. 440 578 angewachsenen Unterbilanz, sowie zur Be. schaffung neuer Betriebsmittel und Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 16./11. 1903 eine Sanierung in der Weise, dass das A.-K. auf M. 1 500 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2:1 herabgesetzt (Frist bis 31./5. 1904), den Aktionären aber freigestellt wurde, für je 2 zus. gelegte Aktien Zuzahlung von 5 % des Nennwertes u. Zahlung von weiteren M. 1000 bar M. 3000 Vorz.-Aktien zu beziehen. Frist zur Zeichnung der Vorz.-Aktien bis 31./12. 1903; 12 nicht eingereichte St.-Aktien sind für kraftlos erklärt. Von den Aktionären der 1500 zus. gelegten St.-Aktien haben sich 1404 an der Ausübung des Bezugsrechtes auf Vorz.-Aktien beteiligt, womit das A.-K. auf den eingangs erwähnten Stand gebracht ist. Der bei der Zus. legung entstandene Buchgewinn ist verwandt: zur Tilgung oben genannter Unterbilanz, zu Abschreib. M. 1 014 422, zur Bildung eines Delkr.-Kto M. 25 000, zur Res. für Reorganisat.-Kosten M. 20 000. Der Agiogewinn aus der Umwandlg. alter Aktien in Vorz.- Aktien wurde mit M. 70 200 dem R.-F. zugeführt. Die durch Zuzahlg. eingegangenen Mittel von M. 772 200 wurden zur Tilg. von Schulden, u. Bestreitung von Ausgaben für Neuanlagen u. dergl. benutzt. Zwecks Gleichstellung der St.-Aktien mit den Vorz.-Aktien beschloss die G.-V. v. 29./4. 1907 Herabsetzg. der M. 96 000 St.-Aktien auf M. 64 000 durch Zus. legung der St.-Aktien 3:2. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 durch jährl. Ausl. im Juni (erstmals 1899) auf 2./1. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle. Die Stücke sind den Aktionären zum Nennwert angeboten worden. Zahlst. wie bei Div. Noch in Um- lauf am 31./12. 1906 M. 860 000. II. M. 1 000 000 in 5 % Oblig. von 1906, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, auf. genommen zur Verminderung der Kredit. u. zur Stärkung der Betriebsmittel. Zs. 2./. u. 1./7. Tilg. ab 1907 durch jährl. Ausl. im Juni (erstmals 1906) auf 2./1. Sicherh:: Hyp. zur II. Stelle. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1903: 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. u. z. auf den Div.-Schein des letzten Jahres nachzuzahlen ist. Rest weitere Div. gleichmässig an Vorz.- u. St.-Aktien. Die Tant. des A.-R. beträgt 10 % des Reingewinns, der nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rückl., sowie nach Verteilg. von 6 % Div. an die Vorz.- u. 4 % an die St.-Aktien verbleibt u. es sind auf dieselbe M. 7000 fester 9 ahresvergütung zur Hälfte an- zurechnen. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstück 144 241, Gebäude 1 324 884, Masch., Utensil., Formen, Walzen u. Muster der Linoleum- u. Linkrustafabrik 1 201 610, Wasserleit. 16 995, Staats- u. Kleinbahnanlage 52 808, Mobil. 6478, Beamten- u. Arb.-Wohn. 55 394, Waren u. Rohmaterial. 1 769 797, Kassa u. Wechsel 75 484, Disagio 30 000, Debit. 891 090. –— Passiva: A.-K. 2 202 000, Oblig. 860 000, do. II 1 000 000, do. Zs.-Kto 39 197, R.-F. 98 662 (Rückl. 11 665, ausserord. R.-F. 140 000 (Rückl. 50 000), Arb.-Unterst.-Kasse 27 140, Beamten-Fürsorge- 20 500 (Rückl. 10 000), Delkr.-Kto 14 000, Kredit. u. Accepte 999 573, Div. an Vorz.-Aktien 147 420, do. alte 1440, Grat. 10 000, Vortrag 8853. Sa. M. 5 568 786. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 216 400, Reparat. 50 957, „ 451 796, Gewinn 237 938. – Kredit: Vortrag 4623, Betriebsgewinn 952 471. Sa. M. Dividenden: St.-Aktien 1897/98: 0 (Baujahr); 1898/99–1905/1906: 7, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1904–1906: 4, 6, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rich. Holtkott, Fritz Jungeblut. Prokuristen: Alb. Tolls, Carl Frowein, Ernst Voigt.