Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1331 0 0 0 0 = = Kostheimer Cellulose- u. Papierfabrik A.-G. in Kostheim bei Mainz. Gegründet: 1./6. 1885; eingetr. 2./7. 1885. Statutänd. 28./12. 1899 (bis wohin die Firma Kostheimer Cellulosefabrik lautete), 29./4. 1902, 9./5. 1903, 27./2. 1905 u. 20./11. 1906. weck: Betrieb einer Cellulose- u. Papierfabrik. Specialität: Fabrikat. von einseitig glatten Düten- u. Seidenpapieren. In der Fabrik sind in Betrieb 6 Cellulosekocher, 11 Dampfkessel mit zus. 1465 dqm Heizfläche, 9 Dampfmasch. mit zus. 1070 HP. nebst 12 elektr. Motoren, 5 Papier- masch. sowie 1 Langsieb- u, 2 Pappen-Masch., die zur Herstellung von Cellulose dient. Be- schäftigt z. Z. 23 Beamte, 400 Arb. u. Arbeiterinnen. Die Fabrik liegt am Main. Ihre Lage ermöglicht den grossen Rheinkähnen unmittelbar an der mit eigenem elektr. Kran versehenen Ausladestelle anzulegen. Der Grundbesitzt beträgt insgesamt 67 608 qm. Fabriziert wurden 1902–1906 Cellulose: 5 231 913, 5 968 276, 6 143 890, 6 895 878, 8 235 959 kg, davon verkauft: 991 651, 258 993, 235 350, 235 198, 1 033 335 kg, selbst verarbeitet: 4 803 637, 5 684 423, 5 910 000, 6 660 680, 7202 624 kg; Produktion an Papier: 4 692 767, 5 654 773, 6 190 000, 6 964 995, 7668 429 kg; Gesamteinnahme: M. 1 389 391, 1 633 212, 1 820 000, 2 012 802, 2 318 661. Neuanschaffungen erforderten 1902 –1906 M. 150 780, 70 094, 64 238, 87 481, 124 504. Ausserdem erfuhr die Fabrik 1906 eine weitere wesentliche Vergrösserung durch eine Neuanlage, die Mitte Januar 1907 in Betrieb kam; Kosten bis ult. 1906 M. 451 987. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht zwecks Betriebs- erweiterung lt. G.-V. v. 28./12. 1899 um M. 200 000 in 200 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien, über- nommen von der Rhein. Creditbank in Mannheim zu 103 %, angeboten M. 150 000 den Aktionären 4: 1 bis 26./1. 1900 zu dem gleichen Kurse zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1900 u. Schluss- scheinstempel. Die G.-V. v. 9./5. 1903 beschloss zwecks Verringerung der Bankschulden bezw. zur Vermehrung der Betriebsmittel weitere Erhöhung um M. 200 000 in 200 ab 1./1. 1903 div.-ber. Aktien, übernommen von der Rhein. Creditbank zu 105 %% mit der Verpflicht., davon 160 Stück den Aktionären zu demselben Kurse anzubieten (geschehen 2.–15./6. 1903 im Ver- hältnis 3: 1). Ferner erhöht lt. G.-V. v. 27./2. 1905 um M. 250 000 (auf M. 1 250 000) in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, begeben zu 150 %; Agio mit M. 125 000 in den R.-F. I. Zur Ver- grösserung der Fabrikanlagen und zur Stärkung der Betriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 20./11. 1906 nochmalige Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 1 750 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 205 %, angeboten den alten Aktionären 5: 2 vom 14.–31./12. 1906 zu 210 %. Agio mit M. 501 242 in R.-F. Die noch auf die frühere Firma Kostheimer Cellulosefabrik laut. Aktien Nr. 1–600 werden durch Stempel- aufdruck richtiggestellt. Anleihe: M. 350 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1899 in längstens 38 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./7. Zahlst. wie Div.-Sch. Ende 1906 noch in Umlauf M. 308 000. Nicht notiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Mainz. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K. (ist erfüllt), etwaige besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Der R.-F. kann, sofern er mehr als 10 % des A.-K. beträgt, auch zur Ergänzung der Div. auf 5 % verwandt werden. Bilanz am 31. Dez. 1906: Xktiva: Grundstück 111 439, Gebäude 421 725, Masch. 721 295. Neuanlage-Kto 451 987, Werkzeuge u. Geräte 24 427, Holz 605 179, Kohlen, Schwefel u. Kalk 56 634, Material. 35 097, fertige u. halbfert. Fabrikate 118 760, Betriebsmaterial, Reserveteile 73 563, Kaut. 10 000, Debit. 521 254, Bankguth. 477 274, Kassa 6954, Wechsel 107 741. — Passiva: A.-K. 1 750 000, Oblig. 308 000, do. Zs.-Kto 7132, R.-F. I 689 720, do. II 55 000 (Rückl. 15 000), Delkr.-Kto 45 304 (Rückl. 10 000), Disp.-F. 25 000 (Rückl. 15 000), Kredit. 337 238, Avale 10 000, Accepte 164 798, Tant. 52 219, Div. 225 000, Vortrag 73 920. Sa. M. 3 743 335. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 108 771, Zs. u. Provis. 29 416, Reparat. 89 903, Abschreib. 95 268, Reingewinn 391 140. – Kredit: Vortrag 65 041, Fabrikat.-Gewinn 649 458. Sa. M. 714 500. Kurs: In Mainz Ende 1896–1906: –, –, –, –, 107, 104, 106, 120, 145, 234, 325 % In Mannheim Ende 1903–1906: 117, 145, 242, 324 %. Eingeführt Okt. 1903; erster Kurs: 116 %. Kurs Ende 1905–1906: In Berlin: 242, 300 %. Die Einführ. der Aktien daselbst erfolgte im Mai 1905. Erster Kurs I1./5. 1905: 206 %. Dividenden 1890–1906: 4½, 0, 0, 5, 0, 0, 3, 5, 7, 8, 8, 5, 8, 8, 12, 15, 18 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Röck. Prokuristen: Ad. Neuberger, E. Seidlitz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat M. Behrend, Berlin; Stellv. Dir. Em. Melchers, Bank- Dir,. Konsul Dr. Brosien, Mannheim; Baurat C. Griebel, Gen.-Unternehmer Ph. Balke, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank und deren Filialen; Mainz: Schmitz Heidelberger & Co.; Mannheim: Rhein. Creditbank u. deren Filialen. 9 Papierfabrik Krappitz Akt.-Ges. in Krappitz a. Oder. Gegründet: 1./11. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 5./2. 1906. Zweck: Errichtung und Betrieb von Holzschleifereien und deren Anlagen, die auf die Herstellung von Druckpapier und anderen Papieren, Papierstoffen und Holzverarbeitung Bezug haben sowie weiter der Betrieb aller mit derartigen Fabrikgeschäften in Beziehung 84*