Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel etc. 1359 mit der zugehörigen Buchdruckerei und den Ateliers nebst den Verlagsrechten sowie der bisher im Besitze der Firma „Jos. Albert“, Hofkunstanstalt und Kunstverlag in München, befindlich gewesenen Lichtdruckerei, Kupferdruckerei und Buchdruckerei nebst den Ateliers. In den Anstalten in München und Kaufbeuren werden alle graphischen Verfahren ausgeübt, besonders Photogravure, Lichtdruck, Chromolithographie Photolithographie, Dreifarbendruck u. Buchdruck, auch Dampfbuchbindereibetrieb. Die Fabriken in Kaufbeuren litten 1902 unter Mangel an Aufträgen. Die finanziellen Ver- hältnisse der Ges. sind 1902 wesentlich konsolidiert worden; es wurden die Oblig. (Ende 1901 M. 336 000) und die Kredit. (M. 1 054 200) in ein unkündbares Schuldkapital um- gewandelt mit der Verpflichtung, sie jederzeit in Prioritätsaktien konvertieren zu können. Daneben bestehen nunmehr noch an hypothekarisch gesicherten Kreditoren M. 616 538. Kapital: M. 420 000 in 400 Prior.-Aktien (Nr. 1–400) u. 20 St.-Aktien (Nr. 1–20), sämtl. à M. 1000. Die Prior.-Aktien haben Anrecht auf 5 % Vorz.-Div. u. werden im Falle Liquid. der Ges. vorab befriedigt. Urspr. M. 1 000 000; Reduzierung lt. G.-V. v. 31./3. 1894 um M. 500 000 durch Zus. legung von 2 Aktien zu einer; ferner lt. G.-V. v. 30./3. 1896 um M. 300 000 durch Einziehung von 5 und Vernichtung von 3 Aktien; Erhöhung lt. G.-V. v. 9./11. 1897 um die ab 1./1. 1898 div.-ber. 400 Prior.-Aktien à M. 1000 (auf M. 600 000). Lt. G.-V. v. 31./5. bezw. 20./12. 1902 (die Beschl. v. 31./5. 1902 waren eines Formfehlers wegen ungültig) Herabsetzung des St.-A.-K. von M. 200 000 auf M. 20 000 durch Zus. legung der St.-Aktien im Verhältnis 10:1; Frist bis 31./5. 1903. Der Gesamtbuchgewinn von M. 180 000 wurde zu Abschreib. verwandt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 5 % Div. an Prior.-Aktien, bis 4 % an St.-Aktien, sodann 15 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Immobil. 873 457, Masch., Mobil. Einricht. u. Ver- lagsrechte etc. 457 583, Kassa, Wechsel u. Debit. 303 960, Verlagslager, Rohmaterial, halbfert. Waren 727 450. – Passiva: St.-Aktien 20 000, Prior.-A.-K.-Kto 400 000, konversionspflicht. Schuldkapital 1 242 539, Schuldverschreib. 7000, Hypoth. u. hypoth. gesich. Schulden 636 941. R.-F. 7288, Kredit. 41 729, Gewinn 6954. Sa. M. 2 362 452. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 215 246, Zs. 57 578, Abschreib. 41 141, Ge- winn 6954. – Kredit: Vortrag 5790, Liegenschaftserträgnis 9160, Verlags- u. Fabrikat.-Kto: Bruttogewinn 305 970. Sa. M. 320 921. Dividenden: St.-Aktien 1888–1906: 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0%; Prior.- Aktien 1898–1906: 4½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Dir. Oscar Espermüller, Kaufbeuren; Dir. Paul Hirzel, München. Prokuristen: L. Pfleger, Th. Diller, Kaufbeuren. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Carl Frey, Otto Müller, Kaufbeuren; Paul F. Wild, Zürich; Prof. Aug. Aeppli, Felix Wild, Zürich. zahlstellen: Kaufbeuren u. München: Eigene Kassen; Kaufbeuren: Frey & Schäfer. Kölner Verlags-Anstalt und Druckerei, A.-G., vormals J. Dietz & Baum'sche Druckerei in Köln a. Rh. Gegründet: 1889. Übernahmepreis M. 841 000. Gründung u. weitere Ankäufe S. Jahrg. 1901/1902. Letzte Statutänd. 29./3. 1900. Zweck: Weiterführung, Ausdehnung u. Rentbar- machung der vorm. J. Dietz & Baumschen Druckerei, sowie des mit derselben verbundenen Buchverlages u. Zeitungsgeschäftes. Später hinzugekauft die Gehly'sche u. die Langen'sche Buchdruckerei. Druck von amtlichen u. kaufmännischen Formularen. Die Ges. verlegt das amtl. Kreisblatt Kölner Tageblatt u. die Deutz-Kalker Zeitung u. besitzt jetzt 3 Druckereien mit Verlagsrechten u. verfügt über 53 Buchdruckschnellpressen, 4 Rotationsmasch., 4 Stein- druckschnellpressen, 9 Setzmasch. u. viele Hilfsmasch. sowie ein reichhaltiges Schriften- material, Buchbinderei, Galvanoplastik. Autotypie etc. Im Etabliss. ist 1904 der elektr. Kraftbetrieb durchgeführt. 1900 Ankauf des Hauses Stolkgasse 29 für M. 79 509, dasselbe ist 1904 umgebaut u. wird jetzt mit zu Bureau- u. Geschäftsräumen benutzt. Die Betriebe in Cöln u. Deutz sollen in Cöln vereinigt werden; der wertvolle Deutzer Immobil.-Besitz soll abgestossen werden. 1902 wurde zur Arrondierung des Grundbesitzes in Deutz ein von der Ges. bereits 1890 bebautes Grundstück für M. 74 097 angekauft. Betriebs- u. Beamtenpersonal ca. 400 Mann. Für 1904 entstand durch gegenüber dem Vorjahr notwendige Minderbewertung der Vorräte u. grössere Abschreib. auf Dubiose ein Verlust von M. 195 639, gedeckt mit M. 100 000 durch Zahlung des ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedes J. Dietz u. mit dem Rest durch Entnahme aus dem R.-F., aus welch letzterem auch der Verlust aus 1905 von M. 8728 gedeckt wurde, 4 dass er noch M. 45 632 enthält. Das Delkr.-Kto von M. 30 000 ist 1904 gleichfalls auf- Sebraucht. Der Betrieb ist reorganisiert u. die Ges. 1907 saniert (s. b. Kab.). Kapital: Bis 1906: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, er- nöht lt. G.-V.-B. v. 9./5. 1895 um M. 500 000 zu 115 % mit Div.-Recht ab 1./7. 1895. Bezugs- vorrecht der Aktionäre bis 29./5. 1895. Die G.-V. v. 18./6. 1907 beschloss behufs Vornahme von Abschreib. das A.-K. von M. 1 500 000 um M. 500 000, also auf M. 1 000 000 herabzu- ae durch Zus. legung der Aktien 3:2. Die gleiche G.-V. beschloss zwecks Abstossung des Bankkredits u. zur Stärkung der Betriebsmittel Wiedererhöhung auf M. 1 600 000 durch