1424 Wasser- und Eis-Werke, Kühlhallen etc. Dee 0 0 ―0― Wasserwerk für das nördliche westfälische Kohlenrevier in Gelsenkirchen. Gegründet: 28./1. 1887, eingetr. 25./4. 1887. Sitz der Ges. bis Ende 1887 in Castrop, bis Ende 1893 in Schalke. Statutänd. 28./12. 1899, 10./5. 1900, 11./5. 1904 u. 29./5. 1906. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist der einheitliche Fortbetrieb und die Erweiterung der früher der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. in Gemeinschaft mit der Gewerkschaft Erin sowie (seit 1887) der früher der A.-G. Gelsenkirchen-Schalker Gas- u. Wasserwerke gehörigen Wasserwerke vom Sitze der Ges. in Gelsenkirchen aus, sowie Vorbereitung und Ausführung von Wasserleitungs-, Entwässerungs-, Kanalisationsentwürfen und Anlagen für eigene und fremde Rechnung, Errichtung, Betrieb und Ausführung von Gas- und sonst. Beleuchtungs. anstalten, Errichtung und Verkauf der zur Herstellung der zu allen vorgedachten Zwecken erforderl. Material. u. Apparate dienenden Anstalten, Ausführ. dieser Zwecke für lokalisierte Bezirke durch Bildung lokalisierter Ges. unter eigener Mitbeteiligung oder durch Errichtung von Zweigniederlas. Das Rohrnetz der Ges. erstreckt sich im nördl. rhein.-westfäl. Kohlen- reviere über 124 verschied. Stadt- u. Landgemeinden mit den in ihnen gelegenen Bergwerken u. industr. Anlagen. Wasserförder. 1902–1906, b. Wasserwerk Castrop 14 820 167, 15 577 211. 17 722 161, 18 679 482, 22 045 384 cbm, beim Wasserwerk Gelsenkirchen 19 787 996, 22 249 466, 23 592 441, 23 742 363, 26 969 968 cbm. Gesamtlänge d. Rohrnetzes Ende 1906 1 148 305 m. Kohlenverbrauch 1906 zus. 19 874 000 kg. Die Hauptverwaltung der Ges. liegt in Gelsen. kirchen, es bestehen Betriebsverwaltungen in Gelsenkirchen, Castrophu. Unna. Zur Betriebs- verwaltung Castrop gehören die Filialen in Recklinghausen u. Baukau. Das Wasserwerk besitzt an der Ruhr 4 Pumpstationen in Steele, Witten, Langschede u. Altendorf. Ausser- dem gehört der Ges. noch das Wasserwerk in Emden. Grundstücke besitzt das Wasser- werk bei Steele 43,7 ha, bei Witten 42,2 ha, bei Wengern 42,6 ha, bei Altendorf 103,6 ha, bei Langschede 61,7 ha, bei Echthausen 140 ha, bei Emden 12 ha. Der Grundbesitz bei Wengern, Echthausen u. zum grössten Teil bei Altendorf ist für die Wassergewinnung noch nicht in Anspruch genommen u. für den Bau neuer Pumpstationen in späteren Jahren bestimmt. Ausserdem besitzt die Ges. noch 19 ha hauptsächlich in den Gemeinden Gelsenkirchen, Castrop, Recklinghausen u. Baukau u. hat sich die Möglichkeit des Erwerbes von ca. 250 ha bei Haltern gesichert. Die in Steele, Witten, Langschede, Altendorf u. Emden aufgestellten Maschinen, Pumpen u. Kessel haben eine Leistungsfähigkeit von ins. gesamt 375 800 cbm pro Tag. Die Rohrnetze, deren Dimensionen 1000–50 mm betragen, werden gespeist aus 9 Hochbassins mit einem Gesamtinhalt von 29 350 cbm. Die Dauer der Verträge mit den Gemeinden schwankt zwischen 10 u. 99 Jahren u. beträgt durchschnittlich noch ca. 30 Jahre. Für Erweiterungen u. Neuanlagen werden jährl. namhafte Summen ausgegeben. 1907 Bau einer neuen Pumpstation bei Haltern mit 60 000 cbm Tagesleistung. 1906 Ankauf des Wasserwerks Unna u. im Zusammenhang der der Continentalen Wasser- werks-Ges. in Berlin erteilten Wasserwerks- u. Wehrbau-Concession bei Wickede a. Ruhr nebst einem Grundbesitz von 562 Morgen (siehe auch bei Kap.). Kapital: M. 21 500 000 in 21 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1887 um M. 3 000 000, lt. G.-V. vom 5./4. 1892 um M. 1 500 000, It. G.-V. vom 27./4. 1894 abermals um M. 1 500 000 und zwecks durchgreifender Erweiterung der Anlagen, insbesondere Verlegung von Rohrleitungen lt. G.-V. v. 10./5. 1900 um M. 2 500 000 in 2500, für 1900 zur Hälfte div.-ber. Aktien, übernommen von dem Bankhause Gebr. Beer in Essen zu 105 %, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 20./5.–10./6. 1900 zum gleichen Kurse zuzügl. Schlussscheinstempel. Zwecks Ausdehnung der Anlagen u. Vermehrung der Betriebsmittel Erhöhung des A.-K. um M. 3 165 000 (auf M. 13 165 000) lt. G.-V. v. 11./5. 1904 in 3165 neuen, für 1904 zur Hälfte div.-ber. Aktien. Von diesen neuen Aktien hat die Deutsche Bank 2500 Stück übernommen und den Aktionären 4: 1 v. 18.–31./5. 1904 zu 105 % angeboten, einzuzahlen 55 % beim Be- zuge, 50 % am 15./8. 1904. Restl. 665 Stück erhielt die Stadt Gelsenkirchen als Entgelt für die Übergabe des Rohrnetzes in der Altstadt u. die Verlängerung des Rechtes der Wasser. lieferung bis 1./7. 1990 an das gesamte Stadtgebiet einschl. der Vororte Schalke, Ueckendorf, Bulmke, Bismarck, Hüllen u. Hessler. Für den Betrag der M. 665 000 Aktien wurden von der Ges. das Rohrnetz für M. 120 000, ferner für M. 30 000 Wassermesser übernommen; die restl. M. 515 000 sind in der Bilanz als Kto der Wasserversorgung Gelsenkirchen aufgeführt. Agio der letzten Em. mit M. 30802 in den R.-F. Zwecks Bau des Wasserwerks bei Haltern, Erwerb obengenannter Concession von der Continentalen Wasserwerks-Ges. in Berlin, Ankauf d. Wasserwerks Unna u. Stärkung der Betriebsmittel der Ges. beschloss die G.-V. v. 29./5. 1906 Erhöhung des A.-K. um M. 8 335 000 (auf M. 21 500 000) in 8335 neuen Aktien unter Ausschluss des Bezugrechtes der Aktionäre. Davon dienten M. 3 000 000 zu 200 % mit Div.-Recht ab 1./7. 1906 zum Ankauf des Wasserwerks Unna, M. 500 000 zu dem gleichen Kurse und mit demselben Div.-Recht zum Erwerb der von der Continentalen Wasserwerks-Ges. in Berlin übernommenen Wasserwerks-Koncession. M. 447 000 mit Div.-Recht ab 1./7. 1906 hat die Deutsche Bank zum Kurse von 225 % fest mit der Verpflichtung übernommen, hiervon bis zu nom. M. 210 000 dem Landkreise Hamm u. bis zu nom. M. 160 000 dem Herzoge von Arenberg zum gleichen Kurse anzubieten. Die Beteiligung des Landkreises Hamm liegt im beiderseitigen Interesse, weil viele Gemeinden dieses Landkreises vom Unnaer Wassel- werke versorgt werden. Der Herzog von Arenberg besitzt einen grossen Teil der Grund. stücke, welche das Wasserwerk bei Haltern zu erwerben beabsichtigt; er erhält die Aktien