Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 1477 ein Kaufsrecht auf die erpachteten Objekte ausbedungen, während die Verpächterin berechtigt ist, die Erwerbung der verpachteten Objekte von der Ges. zu verlangen, wenn die letztere 3 Jahre hintereinander je 8 % Div. verteilt haben sollte. Als Pachtgeld hat die Ges. jährl. M. 12 000 zu zahlen. Zur Beurkundung der Zahlungsverpflichtungen aus dem Reifs nfks sie der Bautzner Tuchfabrik und Kunstfabrik 1000 Stück Genuss- scheine ausgestellt. f. af: M. 314 000 in 314 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 350 000. Die G.-V. v. 30./4. 1903 bezw. 28./4. 1905 beschloss zwecks Beseitigung der Unterbilanz das A.-K. um M. 175 000 durch Rückkauf von 175 Aktien zu 30 % franko Zs. herabzusetzen. Zurückgekauft sind bislang M. 12 000. Lt. G.-V. v. 4./6. 1907 sollen weitere Aktien bis zum Höchstkurse von 25 % angekauft werden. Genussscheine: 1000 Stück. Die durch Giro der Bautzner Tuchfabrik und Kunstmühle (vorm. C. G. E. Mörbitz) zu Bautzen legitimierten Inhaber der Genussscheine bilden eine Personengemeinschaft in Gemässheit § 705, 741 ff. des Bürgerl. Gesetzbuches für das Deutsche Reich. Beschlüsse der Personengemeinschaft der Genussschein-Inh. werden in der G.-V. gefasst, welche auf Antrag der Inhaber von 100 Stück Genussscheinen zu berufen ist. Jeder Genussschein giebt 1 St. Weiteres unter Zweck und unter Gewinn-Verteilung. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. und Angestellte, bis 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 5 % Tant. an A.-R. (ausser einem jährl. auf Handlungs- unkosten zu verbuchenden Fixum von sovielmal M. 400, als die höchste Mitgliederzahl mehr eins beträgt), vom Rest bis 3 % Super-Div., vom Verbleibenden den dritten Teil an die Inhaber der Genussscheine, bis 1 % als weitere Super-Div. an Aktien und ein etwaiger weiterer Überschuss ebenso an die Aktien, soweit die G.-V. nicht beschliesst, denselben auf neue Rechnung vorzutragen. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Getreideeinkauf 35 195, Mehllager 42 872, Material. 5266, Versich. 1503, Kassa 5390, Utensil. 8673, Säcke 8567, Okonomie 5414, Mühlenbau 847, Hypoth. 6000, Effekten 3000, Debit. 225 000, Verlust 105 070. – Passiva: A.-K. 326 000, Kredit. 120 802, Delkr.-Kto 6000. Sa. M. 452 802. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 108 225, Versich. 3870, Provis. 11 964, Löhne 20 027, Steuern 601, Geschäfts-Unk. 11 644, Gehälter 12 811, Zs. 11 666, Beleucht. 1114, Material. 972, Reparat. 7089, Feuerung 8271, Mühlenpacht 12 000, Säcke 35, Abschreib. 11 974. –Kredit: Mehl 110 748, Okonomie 6451, Verlust 105 070. Sa. M. 222 270. Kurs: Aktien: Ende 1889–1906: 108, 102, 100, –, 95, 89, 75, 75, 93.25, 100.50, 66, –, 27, –, 20, 25, –, –; Genussscheine Ende 1894–1906: M. 33, 60, –, –, –, –, –, –, –, –, –, –, – per Stück franko Zs. Notiert in Dresden. Dividenden 1889–1906: Aktien: 7, 8, 9, 0, 8, 0, 0, 0, 7, 8, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Genussscheine: M. 0.57, 1.20, 3.72, 0, 1.95, 0, 0, 0, 1.65, 2.45, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 per Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Ehlers. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Konsul Max Arnhold, Gen.-Konsul F. Wiedemann jr., Dresden; Dir. S. Kaufmann, Bautzen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Gebr. Arnhold; Dresden, Chemnitz und Leipzig: Dresdner Bankverein; Bautzen: Schmidt & Gottschalk. Berliner Brodfabrik, Act.-Ges. in Liquid. in Berlin, S0O. Wusterhausener Strasse 15/16. Gegründet: 16./1. 1856. Die G.-V. v. 10./3. 1905 beschloss die Liquid. der Ges. Dieselbe bezweckte die Vermahlung von Getreide u. Handel mit Mehl. Das Grundstück, welches Ende 1906 mit M. 144 000 zu Buche stand und einen Flächenraum von 862 qR. umfasst, hat heute einen Wert von über M. 1 500 000. Dem Buchwerte der Gebäude von M. 470 031 steht ein Feuerkassenwert von M. 785 300 und dem Buchwerte des Mühlenwerkes von M. 246 070 ein Feuerkassenwert von M. 478 224 lt. Taxe v. 4./5. 1899 gegenüber. Ausser der Mühle sind zwei Speicher, ein fünf Stockwerke hoher Boden- u. ein Silospeicher vorhanden, ferner zwei Aus- ladeelevatoren. 1906 wurde für die Speicherarbeiten elektr. Betrieb eingeführt, u. dadurch eine beträchtliche Ersparnis erzielt. Die Dampfmaschinen und Mühleneinrichtung wurde verkauft, und ein Teil der freigewordenen Räumlichkeiten zur Lagerung von Getreide und Mehl eingerichtet und in Gebrauch genommen, sodass jetzt grössere Quantitäten eingelagert werden können. Die Räumlichkeiten, welche die Ges. nicht selbst ausnützen kann, sowie der disponible Teil der Hofräume sind sämtlich mit einer dreimonatl. Kündigungsfrist ver- mietet. Wiederholte Verhandlungen über den Verkauf des Grundstücks (die Ges. fordert 2200 per qR.) blieben bisher erfolglos. Kapital: M. 1 200 000 in 1500 Nam.-Aktien (Nr. 1–1500) à Thlr. 200 = M. 600, welche lt. C.-V. v. 28./2. 1891 durch Stempelaufdruck in Inh.-Aktien umgewandelt sind, und 250 Inh.- Aktien (Nr. 1501–1750) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 900 000 in 1500 Aktien à M. 600, erhöht zwecks Umbau der Mühle lt. G.-V. v. 8./2. 1898 um M. 300 000 in 250 neuen, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären v. 7.–31./3. 1898 zu 110 % und 2 % für Stempel und Kosten, vollgezahlt seit 3./11. 1898. Ab 4./4. 1906 gelangte die I. Liquid. Rate von 33¼ % = M. 200 für die Aktien à M. 600, M. 400 für die Aktien à M. 1200, ab 12./11. 1906 die II. Liquid.-Rate mit 10 % = M. 60 bezw. 120 zur Rückzahl.