Chokoladen-, Teigwaren- und Konserven-Fabriken. 1501 Gebrüder Stollwerck Aktiengesellschaft in Cöln. Gegründet: 6./7. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 17./7. 1902. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Letzte Statutänd. 23./2. 1907. Die A.-G. erwarb die der Firma Königl. Preuss. u. Kais. Osterr. Hof-Chokol.-Fabrikanten Gebr. Stollwerek zu Cöln gehörige Chokoladen- u. Zuckerwarenfabrik mit ihren sämtl. im Inland gelegenen Zweiganstalten u. ihren Beteilig. an anderen Unternehmungen. Grundstücke in böm u. Berlin. Das eingebrachte Aktivvermögen betrug M. 16 219 654.47, die übernommenen Passiven M. 2 969 654.47, sodass das Nettoeinbringen M. 13 250 000 betrug. An diesem Netto- vermögen sind die 5 Gründer entsprechend denjenigen Beträgen beteiligt, welche sie gemäss dem Ges.-Vertrage zur Deckung der von ihnen übernommen Aktien aufzubringen haben. Mit liesem Einbringen sind also 5000 Vorz.-Aktien == M. 5 000 000 u. 8000 St.-Aktien = M. 8 000 000 voll gedeckt, während 1000 St.-Aktien nur mit 25 % = M. 250 000 gedeckt sind, zus. M. 13 250 000. Besonders ausbedungen war noch, dass die Aktionäre alle ihre Rechte u. Beteilig., die aich für sie aus der in der Eröffnungsbilanz v. 1./1. 1902 aufgeführten Rechnung „Beteiligungen“ im Gesamtwerte von M. 2 298 586 ergaben, auf die A.-G. übertrugen, wogegen diese auch alle mit diesen Rechten u. Beteilig. verbundenen Verbindlichkeiten für eigene Rechnung über- nahm. Die Gebr. Stollwerck haben sich namentlich verpflichtet, die ihnen aus den Beteilig. in der Kommandit-Ges. unter der Firma Deutsche Automaten-Ges. Stollwerck & Co. in Cöln, der Kommandit-Ges. unter der Firma Oesterr.-Ungar, Automaten-Ges. Brüder Stollwerck & Co. in Wien, der offenen Handels-Ges. unter der Firma Volkmann, Stollwerck & Co. in New York (6. unten), der Kommandit-Ges. unter der Firma Gebr. Stollwerck in Pressburg zustehenden sämtl. Rechte in vollem Umfange lediglich für Rechnung der A.-G. auszuüben. Der Im- mobilarbesitz Walraffsplatz in Cöln wurde 1904 im Wege der Bargründung in eine selbst- ständige Akt.-Ges. unter der Firma Kölnische Hausrenten-Act.-Ges. mit einem Kapital von M. 1 200 000 umgewandelt u. hierauf M. 300 000 u. 1906 der Rest von M. 900 000 eingezahlt. Seit 1907 Beteiligung bei der Kakao-Einkaufs-Ges. m. b. H. in Hamburg. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Chokoladen- u. Kakaopräparaten, Zuckerwaren aller Art, Biskuit, Früchten, Kartonnagen u. einschlägigen Artikeln, sowie Verkaufs- u. sonstigen Automaten. Die mit M. 5 103 702 in der Bilanz aufgeführte Beteiligungs- u. Wertpapier- rechnung enthält Einlagen bei dem Pressburger Unternehmen (s. oben), bei der Firma Volk- mann, Stollwerck & Co. in New York u. die Beteiligungen an den verschiedenen Automaten- unternehmungen. Die Filiale in London (Stollwerck Brothers) wurde 1904 in eine englische A.-G. mit £ 55 057 eingez. A.-K. umgewandelt; ebenso die New Yorker Niederlass. in eine inkorporierte Stock Company unter der Firma Stollwerck Brothers mit einem Kapital von §. 300 000. Sämtl. Aktien beider Firmen sind im Besitz der Cölner Ges. Die Umwandlung des Zweighauses in Pressburg (diese in eine Ges. m. b. H.) steht ebenfalls bevor. Das Personal in den deutschen Geschäften beträgt ca. 2100. Die Verwaltung teilt mit, dass der Waren- umsatz im J. 1907 weiter zugenommen hat, so dass auch das laufende Geschäftsjahr sich voraussichtlich günstig entwickeln wird, sofern nicht bei Anhalten der ausserordentlichen Preissteigerung des Rohkakaos ein Nachlassen im Verbrauche der Kakaoerzeugnisse ein- treten sollte. Kapital: M. 16 000 000 in 7000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–7000) auf Inhaber und in 9000 St.-Aktien (Nr. 1–9000) auf Namen, sämtlich à M. 1000. Von den St.-Aktien sind M. 8 000 000 voll, M. 1 000 000 mit 25 % einbezahlt. Die Vorz.-Aktien haben ein Vorrecht auf 6 % kumulative Div. und im Falle der Auflösung der Ges. den Anspruch auf vorzugsweise Rückzahlung ihres Nennbetrags und der aus früheren Jahren etwa rückständige Div., ehe eine Rück- zahlung auf die St.-Aktien erfolgen kann. Reicht der verteilbare Reingewinn zur Zahlung der Div. von 6 % nicht aus, so ist der fehlende Betrag der zu bildenden Div.-Res. zu ent- nehmen. Die Nachzahlung des an 6 % fehlenden Betrags findet in der Weise statt, dass die jeweiligen Div.-Rückstände auf die Gewinnanteilscheine des zuletzt abgelaufenen Geschäfts- jahres ausgezahlt werden. Die Ges. hat das Recht, diese Vorz.-Aktien v. 1./1. 1912 ab jederzeit ganz oder teilweise nach einjähr. Kündig. mit 120 % ihres Nom.-Betrags zur Rückzahlung zu bringen u. zu dieser Rückzahlung den erwähnten Div.-R.-F. ganz bezw. im Verhältnis der zurückgezahlten zu den verbleib. Vorz.-Aktien zu verwenden. Die St.-Aktien sind nur mit Genehm. des A.-R. übertragbar. Die a. o. G.-V. v. 23./2. 1907 beschloss Erhöhung um M. 2 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, bestimmt zur Hälfte zum Erwerb der rest- lichen Kommanditanteile der Deutsch. Automaten-Ges., und zur Hälfte für die Verstärkung der Betriebsmittel, insbes. der Zweigunternehm. in Österreich-Ungarn u. New York. Die zweite M. 1 000 000 wurde von einem Konsort. zu 110 % übernommen, angeboten den alten Vorz.-Aktionären 5: 1 vom 2.–16./4. 1907 zu 115 %. Hypotheken: M. 2 716 282, u. zwar: M. 263 776 zu 3⅝ %, M. 1 080 734 zu 4 %, M. 242 760 zu 4¼ %, M. 159 500 zu 4½ % u. M. 135 000 zu 4⅝ % auf den Cölner Grundbesitz; M. 25 000 auf den Bremer Grundbesitz; M. 800 000 zu 4 % auf den Berliner Grundbesitz. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Nachzahl. an Vorz.-Aktien, 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 6 % Div. an St.-Aktien, M. 100 000, z. Div.-Erg.-F. f. Vorz.-Aktien (bis M. 1 000 000 erreicht), vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von je M. 2000 fester Vergüt. Pro Mitgl., der Vors. M. 4000), Rest nach Abzug von Grat. u. Zuweis. z. Pens.- u. Unterst.-F. als weitere Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B.