1554 Woll-Wäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. Die Ges. ist durch jahrelange Machenschaften ihres früheren, Ende 1903 verstorl General-Direktors (Bilanzfälschungen durch Überwertung der Vorräte) schwer geschächen Die Thatsachen kamen bei der Inventuraufnahme per 31./12. 1903 ans Tageslicht. 3 eingehenden Prüfung der Bücher u. Verhältnisse wurde die Deutsche Treuhand-Ges 2 Berlin berufen, die feststellte, dass die Fälschungen bis etwa 1895 zurückreichen; da fast ah. Unterlagen zu den Reinschriften vernichtet sind, so war ein klares Bild von den Vorgänger nicht zu erhalten; jedenfalls ist die Div. und Tant. für 1902 zu unrecht verteilt. Wirklichkeit am 31./12. 1902 ein grosser Verlust vorhanden war. Die G.-V. V. 9./4. 1904 Setzte zur Prüfung der Sachlage einen 7gliedrigen Vertrauensausschuss ein, der in der G.-V. v. 19. 1904 Bericht erstattete. Danach ist die Forderung der Ges. an den Silverberg'schen Nachlas von über M. 255 000 mit M. 200 000 von dem Massenverwalter anerkannt, wovon bis 190,7 75 % eingingen. Die 3 bis Ende 1909 engagierten Direktoren zahlen in 5 Jahren M. 40 00 der A.-R. M. 9000 zurück. Der Fehlbetrag von M. 297 275 aus 1903 ist 1904, 1905 u. 190% unverändert geblieben, verdient sind nur die Abschreib. Zugänge auf Grundstück-, Gebäude. u. Masch.-Kti erforderten 1906 M. 134 879. Die Anlagen sollen durch vollständigen Umban u. Modernisierung 1907 rentabler gemacht werden. Umsatz 1906 M. 2 636 000. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht am 31./12. 180 um M. 100 000, am 14./3. 1894 um M. 100 000, am 28./6. 1894 um M. 750 000, am 31./12. 1895 um M. 550 000 und lt. G.-V. vom 30./3. 1898 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500, ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären zu 118 %%. Den Antrag der Verwaltung, zur Sanierung der Ges. das A.-K. im Verhältnis 3:2 zus. zulegen, lehnte die G.-V. 24./4. 1906 ab. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Oblig.' von 1895, rückzahlbar zu 103 0%, Stücke à M. 1000, Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1896 in 31 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1. Okt. von 1900 an event. mit verstärkter Tilg. oder Gesamtkündigung. Ende 1906 noch in Umlauf M. 588 000 (M. 7000 in eigenem Besitz der Ges.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen J ahresvergütung von zus. M. 6000), Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Grundstücke 102 966, Gebäude 949 237, Masch. 888 831, Utensil. 50 689, Mobil. 3963, Eisenbahnanschluss 25 296, Kantinenbau 41 015, Heizungsanlage 10 812, Klärungsanlage 19 811, Kassa 7215, Wechsel 31 990, Debit. 1 261 321, Material. 485 873, Waren, Ganz- u. Halbfabrikate 243 722, Avale 7500, Verlust aus 1903 297 274. – Passiva; A.-K. 3 000 000, Oblig. 588 000, do. Zs.-Kto 7953, alte Div. 40, Unterst.-Kasse 13 787, Kredit. 312 709, Bankschulden 444 395, Avale 7500, Delkr.-Kto 53 136. Sa. M. 4 427 523. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 297 274, Material. 2 105 271, Löhne 415 874, Frachten 42 916, Olein 43 617, Zs. 74 460, Unk., Versicherungs-, Steuern- u. Instand- halt.-Kto 186 701, Kohlen 40 249, Delkr.-Kto 17 085, Abschreib. 136 570. – Kredit: Fabrikat.- Ertrag 3 062 742, Verlust aus 1903 297 275. Sa. M. 3 360 017. Kurs Ende 1896–1906: 128, 127.40, 127, 130, 104.90, 90, 97, 117.25, 68, 65.75, 50.50 %. Auf. gelegt 15./5. 1896 zu 123 %, eingeführt am 20./5. 1896 zu 127 0%. Notiert in Berlin, Düsseldorf. Dividenden 1891–1906: 6½, 8, 10, 6, 8, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 4, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hch. Heisterkamp, Herm. Maly, Bedburg. Prokurist: Leop. Ruland, Bedburg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Wilh. Trimborn, Stellv. Wilh. Korff, Neviges; Bank-Dir. Rich. Bernecker; Fritz Schöller, Elberfeld; Peter Werhahn, Neuss; Bruno Heck, Rheydt. Zahlstellen: Bedburg: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Elberfeld, Düsseldort, Cöln, Aachen, Ruhrort, Hagen i. W., Crefeld, M.-Gladbach u. Bonn: Berg. Märk. Bank; Elber- feld: von der Heydt-Kersten & Söhne. = Berlin-Luckenwalder Wollwaarenfabrik, A.-G. vormals Wilhelm Müller in Berlin, Neue Friedrichstrasse 38–40, mit Filiale in Luckenwalde. Gegründet: 12./4. 1889; eingetr. 29./4. 1889. Letzte Statutänd. 19./12. 1899 bezw. 27./2. 1900. Die Firma besteht seit 1861, das Etabliss. in Luckenwalde seit 1878. Bei der Gründung wurde das Wollwarengeschäft der Firma Wilh. Müller in Berlin und Luckenwalde mit Arbeitsstätten in Nowawes, Neurode und Katscher 1./1. 1889 für M. 1 868 480 erworben. Die Fabrikation von Damen-Konfektionsstoffen, Plüschen u. Krimmern wurde 1897 aufgegeben, der Betrieb in Wünschelburg und Neurode eingestellt u. das Grundstück in Nowawes 1903 verkauft. Grösse des Grundstückes in Luckenwalde 13 984 am, wovon 7730 qm bebaut sind. Die Anlagen sind 1906 durch Neubau erweitert (Kostenaufwand M. 318 541), wodurch eine Erhöhung der Produktion erzielt wird. Inbetriebnahme Mai 1906. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. zwischen 1–1800) à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 1 800 000 wurde 1891 durch Rückkauf von 200 Aktien auf M. 1 600 000 herabgesetzt. Di G.-V. v. 27./2. 1901 beschloss weitere Rückzahlung von M. 400 000. Die Rückzahlung erfolgt- in der Weise, dass von je 4 einzureichenden Aktien 3 zurückgegeben, eine gegen Zahlung des Nom.-Betrages von M. 1000 zurückbehalten u. vernichtet wurde. Die Aktionäre konnten v. 3./7. 1902 ab ihre Aktien zur Empfangnahme der ihnen zustehenden Rückzahl.-Beträge bezw. Abstemp. einreichen.