Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 1715 zum Zwecke der Zurückzahlung des Schuldverschreib.- und A.-K. der Ges. ist ein Schuldverschreib.- u. Aktienamort.-F.-Kto zu bilden, welchem zuzuschreiben sind: a) alle jene Beträge, welche zum Zwecke der Aktien-Tilg. nach den staatlich genehmigten Amort.-Plänen der betreffenden Ges. alljährl. im Wege der Ausl. bezügl. derjenigen Linien zurückbezahlt werden, bei welchen die Ges. in der Form des Besitzes von Wert- hapieren beteiligt ist; b) jene Tilg.-Quoten zuzügl. der ersparten Zs., welche nach dem für jede einzelne im Eigentume der Ges. befindliche Linie aufgestellten Amort.-Plane erforderlich sind, um das in den betreffenden Linien investierte Kapital innerhalb der jeweiligen Koncessionsdauer bezw., wenn diese nicht bestimmt begrenzt ist, innerhalb 90 Jahren von dem Tage der Koncessionserteilung an gerechnet zu tilgen. Die Mittel des Schuldverschreib.- und Aktien-Amort.-F.-K. sind von dem übrigen Vermögen der Ges. getrennt zu verwalten und in Schuldverschreib. des Reiches oder eines deutschen Bundesstaates anzulegen. Die Zs. sind den Fonds einzuverleiben. Bilanz am 31. Dez. 1906: Aktiva: Bahnanlage der deutschen Linien 19 012 070, Immobil. 763 882, Reparaturwerkstätte 318 354, Vorlagen für Bau u. Projektierungen 198 035, Kassa 39 040, Betriebsmittel 3 502 532, Inventar 13 498, Bauinventar 1, Material. 302 032, Kaut.-Kto 78 625, Effekten 18 531 277, Dienstes-Kaut.-Effekten 111 500, ausgel. Effekten 340 175, vorausbez. Versich. 23 873, Debit. 563 699. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 1000 000, Div.-R.-F. 200 000, Spec.-R.-F. 223 266, Schuldverschreib. 27 076 000, do. Einlös.-Kto 7000, do. Zs.-Kto 213 127, Kto für zurückzahlb. Zuschüsse 165 000, do. nicht zurückzahlb. Zu- schüsse 414 437, Personal-Unterst.-F. 49 420, Kredit. 2 644 763, Dienstes-Kaut.-Kto 111 500, Ern.-F. 50 901, Schuldverschreib.- u. Aktien-Amort.-F. 1 127 288, Div. 350 000, do. alte 891, Vortrag 165 002. Sa. M. 43 798 599. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 122 068, Betriebskosten 1 429 830, z. Schuld- verschreib.-u. Aktien-Amort.-F. 34 258, Abschreib. auf Betriebsmittel 136 975, do. a. Inventar 1499, z. Ern.-F. für Oberbau u. Betriebsmittel 47 200, Schuldverschreib.-Zs. 1 083 040, Zs. 95 791, Gewinn 515 002. – Kredit: Vortrag 115 172, Betriebseinnahme 2 575 396, Zs. 775 098. Sa. M. 3 465 666. Kurs Ende 1889–1906: Aktien: 140, 133.20, 108, 114.90, 120.80, 126, 134.50, 114, 108.80, 102.30, 97, 86.25, 60, 51, 59.30, 63, 70, 79 %. Notiert in München. Dividenden 1887–1906: 5, 9,6, 6½, 6½, 6½, 6½, 6½, 5, 4¼, 4½, 4¾, 4v 4, 0, 1. 2, 2½, 3, 3½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Theodor Lechner, Rechtsanw. Dr. F. May. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Jos. Pütz, Stellv. Major a. D. u. Rittergutsbes. Maxim. Reinhard, München; Reichsrat der Krone Bayerns Komm.-Rat Dr. Aug. Ritter von Clemm, Haardt; Gen.-Dir. a. D. Otto Ritter von Kühlmann, München; Komm.-Rat Otto Steinbeis, Brannenburg; Hofrat Jul. von Szajbely, Budapest. Zahlstellen: Für Div.: München: Gesellschaftskasse, Bayer. Vereinsbank. Lübeck-Büchener Eisenbahn-Gesellschaft in Lübeck. Gegründet: 1850. Konc. 1850, 1857, 1860, 1862, 1880, 1898, 1902. Dauer aller Konc. bis 1951. Statut von 1857. Letzter Statutnachtrag v. 29./5. 1906. Iweck: Bau und Betrieb der Bahnlinien: Lübeck-Büchen, eröffnet am 15./10. 1851 (47, 21 Kkm); Lübeck-Hamburg am 1./8. 1865 (62,40 Km); Lübeck-Travemünde am 1./8. 1882 (19,74 km); seit 1./7. 1898 bis in Nähe des Seestrandes verlängert auf 20,64 km; Nebenbahn Lübeck- Schlutup am 20./8. 1902 (13,13 Km); Güterbahn Wandsbek-Rothenburgsort-Lübecker Güter- bahnhof in Hamburg am 1./10. 1902 (7,78 km). Die Lübeck-Hamburger Bahn hat seit 1877 Doppelgeleise. Auf der Strecke Lübeck-Travemünde wurde am 1./5. 1900 Haupt- bahnbetrieb eingeführt. Diese Bahn benutzt gegen eine Entschädigung von M. 12 000 pro anno auf 4,25 km das Geleis von Eutin-Lübeck. Zur Herstellung eines Überganges über die Elbe bei Lauenburg wurde unter Beteiligung der Ges. im Jahre 1864 eine Trajektanstalt eingerichtet und diese im Jahre 1878 durch eine feste Brücke ersetzt, zu deren Erbauung die Ges. M. 1 006 105 beisteuerte. Bahnhofsbauten: Die ausserord. G.-V. vom 14./2. 1899 genehmigte den mit dem Hamburg. Staate, sowie der Königl. Eisenbahn-Dir. Altona am 30. Dez. 1898 abgeschlossenen Ver- trag bezügl. der neuen Bahnhofsanlagen in Hamburg: Gemäss diesem Vertrage ist der frühere Lübecker Personenbahnhof in Hamburg abgebrochen und die Lübeck-Hamburger Bahn in den am 5. Dezember 1906 eröffneten Hauptbahnhof Hamburg der preuss. Staatsbahn eingeführt, für den Güterverkehr der Lübeck-Hamburger Bahn eine be- sondere Güterbahn von Wandsbek nach dem neu erbauten Rangierbahnhofe Rothen- burgsort und eine Gleisverbindung zwischen diesem und dem Lübecker Güterbahnhofe in Hamburg hergestellt worden. Die der Ges. zur Last fallenden Kosten dieser Um- gestaltungen sind auf M. 3 551 000 veranschlagt. Zu den Anlagekosten des Haupt- bahnhofes hat die Ges. einen Kapitalbeitrag nicht zu leisten, sondern nur die Verzinsung einer Summe — M. 845 000 – mit 3¾ % vom 5./12. 1906 an. Diesen Belastungen gegenüber stehen die Einnahmen aus dem Verkauf des alten Oberbaumaterials und aus dem Erlöse der frei werdenden Terrains. Es handelt sich hierbei um 28 000 dm an der Spaldingstrasse in Hamburg. Der Verkauf dieses Terrains dürfte einen erheblichen Teil des Kapitals für die Beteiligung am Bahnhofe wieder hereinbringen; Anfang 108*