1748 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Stadtrat Jul. Bohm, Stellv. Stadtbaurat F. Krause Stadt verordn. Leop. Jacobi, Stadtverordn. Paul Singer, Stadtverordn. L. Rosenow, Stadtraß B. Alberti, Reg.-Baumeister Dir. H. Schwieger, Geh. Baurat W. Kyllmann, Kämmerer 0 Stadtrat Dr. Steiniger. Zahlstelle: Berlin: Gesellschaftskasse.* Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin, W. Köthenerstrasse 12. Gegründet: 13./4. 1897 mit Nachtrag v. 19./6. 1897. Statutänd. 9./6. 1900, 9./2. 1901, 5./4. 1902 7./5. 1904 u. 13./12.1906. Staatliche Konc. v. 15./3. 1896 bezw. 5./11.1897 a. 90 Jahre ab 15.3.1896, Die Zustimmung der Gemeinden gilt auf dieselbe Dauer. Die landespolizeiliche Geneh. migung für die Flachbahn Warschauerbrücke zum Zentralviehhof datiert vom 16./6. 1900 und die staatliche Genehmigung läuft bis ult. 1949, die stadtliche bis ult. 1919. Die Ges. übernahm von der Firma Siemens & Halske in Berlin diejenigen Rechte zur Erbauung und zum Betriebe einer elektrischen Stadtbahn innerhalb des Weich. bildes von Berlin, der Stadt Schöneberg und der Stadt Charlottenburg, welche der Firma insbesondere durch die mit der Stadt Berlin am 25. Juni/18. Juli 1895. mit der Gemeinde Schöneberg am 18. Okt./5. Nov. 1895, mit der Stadt Charlottenburg am 23. Mai/30. Juni 1896 und 30. Jan. 1897 und dem königl. Eisenbahnfiskus am 25. Nov./4. Dez. 1895 abgeschlossenen Verträge beziehungsweise die ihr hierdurch sowie durch die allerh. Kabinetsordres v. 22./5. 1893, 23./8. 1895 u. 4./12. 1899 verliehene Er- laubnis zur Anlegung u. zum Betriebe einer elektr. Stadtbahn in Berlin u. Umgebung ein- geräumt worden sind; ferner übernahm die Ges. von der Firma Siemens & Halske die auf die Vorbereitung des Eisenbahnunternehmens aufgewendete geistige Arbeit. Hierfür wurden derselben 1250 von der Ges. ausgestellte Genussscheine überlassen (siehe dieselben unten). Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen zweigleisigen elektrischen Hoch. und Untergrundbahn in Berlin vom Wilhelmplatz (Charlottenburg)-Zoologischer Garten nach der Warschauer Brücke mit Fortsetzung bis zum städtischen Zentralviehhof (Flach- bahn); Abzweigung nach Potsdamer Platz. Länge der Bahnstrecke: 10,141 km, davon 8,193 in Berlin, 1,735 in Charlottenburg, 0,213 in Schöneberg; Länge der Flachbahn: 2,2 km; Länge der Charlottenburger Verlängerung bis zum Knie: 1,072 km; Gesamtlänge 13,413 km. Die Betriebseröffnung der Strecken Warschauer Brücke (Stralauer Tor) bis Zoolog. Garten mit Abzweigung nach Potsdamer Platz erfolgte am 18./2. bezw. 11./3. 1902, vom Zoolog. Garten bis Knie am 14./12. 1902, vom Knie bis Wilhelmplatz in Charlotten- burg am 14./5. 1906; die Fortsetzung nach Westend (ca. 3 km) wird vertraglich am 1. April 1908 in Betrieb genommen. Die Flachbahn Warschauer Brücke-Zentralviehhot kam bereits am 1./10. 1901 in Betrieb. Der Zustimmungsvertrag für die von dem Abzwei gungsbahnhof Bismarckstrasse bis zum Reichskanzlerplatz in Westend führende 2,5 km lange Untergrundbahn ist am 10./.1905 von der Stadtverordnetenversammlung in Charlottenburg genehmigt worden. An der Herstellung der Verbindung mit dem der Aufschliessung harrenden westlichen Teil von Charlottenburg ist neben der Stadtgemeinde die Neu-Westend A.-G., an der mit den daran grenzenden Grunewaldflächen der Königl. Forstfiskus interessiert. Die genannte Ges. wird mit Zuhilfenahme der von den übrigen Interessenten zu leistenden Beiträge die Garantie für Fehlbeträge im Betrieb einschl. der Verzinsung und Amortis. der auf- gewendeten Kapitalien übernehmen. Die Bauarbeiten bis zum Reichskanzlerplatz sind nahezu beendet. Die Eröffnung bis dahin wird spät. 1./4. 1908 stattfinden. Die Ausführung der Bahnanlage erfolgte durch Siemens & Halske A.-G. für Rechnung der Ges. auf Grund eines Kostenanschlages, der sich inkl. des für einen jährl. Verkehr von 23 000 000 Fahrgästen vorgesehenen Betriebsmaterials etc. auf M. 15 525 000 belief. In obiger Ziffer sind die Bau-Zs. und die Aufwendungen für Erwerb der erforderlichen Grundstücke nicht inbegriffen. Infolge Abänderung der urspr. Baupläne und Entwürfe, hauptsächlich auch behufs Ausführung der Strecke Nollendorfplatz-Zoolog. Garten als Untergrundbahn und Fortsetzung von da bis zum Wilhelmplatz in Charlottenburg ete. trat hinsichtlich des Kostenanschlages eine erhebliche Modifikation ein. Danach haben sich die Kosten der Stammstrecke mit allen Erweiterungsbauten und Umänderungen einschl. Wagenpark, Kraftwerk, Betriebsbahnhof, Werkstätten, sowie der Bau-Zs. und unter Zurechnung des gesamten, nur zum Teil für die Bahnanlage benutzten rund M. 7 000 000 betragenden Grunderwerbs nach dem Stande der Abrechnung Ende 1901 bezw. Anfang 1902 auf rund M. 32 500 000 belaufen. Zieht man von dieser Summe den durch die veranschlagten Mietseinnahmen aus Häusern u. andere Nebenquellen sich verzinsenden Kapitalbetrag ab, so verbleiben für die eigentl. Bahnanlage als Kosten, deren Verzinsung aus den Verkehrseinnahmen erfolgen soll, etwa M. 28 000 000. Die elektr. Energie liefert das eigene Kraftwerk in der Trebbiner Str. mit 3 Dampf- dynamos von je 900–1200 PS. und 2 solchen von je 1200–1500 PS.; vorhanden exkl. Flachbahn Ende 1906 124 Wagen. Zahl der Angestellten u. Arb. ca. 1012. Beförderte Personen inkl. Flachbahn 1902–1906: 20 041 004, 32 136 112, 35 220415, 38024 864, Fahrgeldeinnahme M. 2 415 564, 3 818 077, 4 163 800, 4 499 147, 4 987 285 (die Hoch- un Untergrundbahn wurde ab 18./2. 1902 successive eröffnet, am 14./5. 1906 die Strecke Knie bis Wilhelmsplatz).